GELINGT DIE REVANCHE FÜR DAS KNAPPE POKAL-AUS?

Vier Siege an den ersten neun Spieltagen bedeuten aktuell Platz acht für die Würzburg Baskets - diesen Playoff-Rang in der easyCredit BBL-Tabelle wollen die Unterfranken am 10. Spieltag verteidigen und sich gleichzeitig für das unglückliche Pokal-Aus im Achtelfinale revanchieren: Am Samstagabend um 20:30 Uhr geht es auswärts gegen die EWE Baskets Oldenburg. 

Die Gastgeber sind mit sieben Siegen Tabellenfünfter und haben als Pokal-Halbfinalist zum zweiten Mal nach 2015 den Zuschlag für die Ausrichtung des TOP FOUR-Turniers am 18./19. Februar 2023 erhalten. Die Partie, zu der in der EWE Arena 5.500 Zuschauer erwartet werden, wird für Abonnenten wie immer live auf magentasport.de übertragen, Kommentator ist Jörg Dierkes.

Erst nach einer nicht ganz unumstrittenen Entscheidung der Schiedsrichter beim Spielstand von 87:88 knapp sieben Sekunden vor dem Ende konnten sich die „Donnervögel“ im Achtelfinale des Magenta Sport BBL Pokals Mitte Oktober in der Würzburger Turnhölle mit 87:91 durchsetzen. Eine starke Vorstellung der beiden Big Men Tanner Leisner und Owen Klassen sowie 16 Offensiv-Rebounds der Gäste gehörten zu den entscheidenden Faktoren in einem Pokalfight auf Augenhöhe - Würzburgs Headcoach Sasa Filipovski sprach anschließend von einem „Gladiatoren-Spiel“.

Inzwischen haben sich beide Teams verstärkt: Auf Würzburger Seite bringt Center Nicolas Carvacho nach dem Ausfall von Philipp Hartwich wieder deutlich mehr Größe und Physis unter den Brettern, bei den Oldenburgern wurde im November der lettische Nationalspieler Rihards Lomasz, der vor zwei Jahren im Trikot der BG Göttingen mit 44 Prozent Trefferquote einer der besten Dreierschützen der Liga war, nachverpflichtet.

„Bei Oldenburg arbeiten auch die Guards sehr gut beim Rebound, wir müssen als Team gut ausboxen und sehr konzentriert sein. Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir freuen uns auf diesen Test und die Herausforderung“, sagt Filipovski: „Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir unseren besten Basketball spielen. Im Pokal konnten wir den Oldenburgern das Leben sehr schwer machen, haben ihnen durch unsere Fehler aber auch viele einfache Punkte gegeben. Bei der Physis und der Aggressivität ist Oldenburg für mich die Nummer eins der Liga, darauf müssen wir vorbereitet sein und dagegen halten.“

Die Oldenburger Defensive hat in der BBL bisher 81 gegnerische Punkte pro Spiel zugelassen, nur Bonn und München verteidigen noch erfolgreicher. 15 Offensiv-Rebounds im Schnitt sind außerdem der Top-Wert der Liga, 8,1 Ballgewinne ebenso - allerdings kommen auch die Würzburg Baskets auf diese Ausbeute bei den Steals. Zuhause haben die EWE Baskets vier ihrer fünf Partien gewonnen und mussten sich lediglich ALBA BERLIN mit 81:89 geschlagen geben.

Herausragender Akteur im tief besetzten Kader des Pokal-Halbfinalisten ist Spielmacher DeWayne Russell mit knapp 17 Punkten und 8 Assists pro Partie. Acht weitere Spieler steuern mehr als sechs Punkte pro Partie bei, allen voran Shooting Guard Trey Drechsel (15,3 Punkte/45 Prozent Dreierquote) und Power Forward Tanner Leisner (10,2 Punkte/6,6 Rebounds).

Oldenburg konnte 15 der bisher 20 Pflichtspiele beider Klubs für sich entscheiden, acht davon in eigener Halle. Der letzte Würzburger Erfolg in Oldenburg datiert vom 14. April 2018. 

Foto: Viktor meshko