Zu schwache Offensive gegen RASTA Vechta

Erneuter Rückschlag im Abstiegskampf für die s.Oliver Baskets: Zum Abschluß der Hinrunde der Beko BBL kassierte das Team von Headcoach Stefan Koch gegen Aufsteiger RASTA Vechta vor ausverkauftem Haus in der s.Oliver Arena eine 52:61-Niederlage.

Erneuter Rückschlag im Abstiegskampf für die s.Oliver Baskets: Zum Abschluß der Hinrunde der Beko BBL kassierte das Team von Headcoach Stefan Koch gegen Aufsteiger RASTA Vechta vor ausverkauftem Haus in der s.Oliver Arena eine 52:61-Niederlage.

(Foto: Gerd Ulherr)

Grund für das Ergebnis war die schwache Offensivausbeute nach der Pause: Ganze 18 Punkte gelangen den Gastgebern in Halbzeit zwei. Topscorer des Spiels war RASTA-Spielmacher Richard Williams mit 13 Punkten (alle nach der Pause). Für die s.Oliver Baskets trafen nur Maurice Stuckey (12) und Jason Boone (11 Punkte / 10 Rebounds) zweistellig.

Wie schon in der vergangenen Woche bei den New Yorker Phantoms Braunschweig brach die Offensive der s.Oliver Baskets erneut nach der Halbzeit völlig zusammen. Die Ausbeute in den zweiten zwanzig Spielminuten genügten gegen RASTA Vechta am Ende nicht für den wichtigen Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller.

Dabei fing die Partie aus Sicht der Würzburger Korbjäger vielversprechend an: Steven Esterkamp und John Little trafen bereits in den Anfangsminuten die ersten beiden Dreierversuche zur 6:2-Führung.

Der norddeutsche Aufsteiger hielt allerdings im Verlauf des ersten Viertels mit Distanztreffern von Flavio Stückemann und Dylan Talley nicht nur dagegen, sondern sorgte immer wieder für Führungswechsel. Erst ein Dreier durch Würzburgs Maximilian Kleber zum Ende der ersten zehn Spielminuten sicherte einen 14:10-Vorsprung der Unterfranken.

Nach einem ausgeglichenen Start in den zweiten Abschnitt läuteten Baskets-Center Jason Boone und sein Aufbau-Kollege Maurice Stuckey einen Zwischenspurt Der Hausherren ein. Nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von „Wühlbüffel“ Boone und fünf Punkten durch Stuckey schloss erneut Boone den zweiminütigen 9:0-Lauf nach Anspiel von Tweety Carter mit einem Dunking zur ersten zweistelligen Führung der Begegnung ab (27:16, 15. Spielminute).

Allerdings hatte RASTA mit zwei aufeinander folgenden Dreiern durch Dirk Mädrich eine passende Antwort parat. Die von Cheftrainer Stefan Koch beim Spielstand von 29:22 einberufene Auszeit zeigte aber Wirkung: John Little und Ben Jacobson legten vor, Boone erhöhte eine halbe Minute vor dem Seitenwechsel mit einem Dreipunktspiel erneut zum zweistelligen Abstand, bevor Isaac Butts zum Halbzeitstand von 34:26 traf. 

Wer es aus den bisherigen Spielen in dieser Saison von den s.Oliver Baskets noch nicht kannte, hätte sich mit Beginn des dritten Viertels verwundert die Augen gerieben. Als wären die Würzburger in der Kabine ausgetauscht worden, schien nun ein ganz anderes Team auf dem Parkett zu stehen, denn während der folgenden zehn Minuten gelangen außer zwei Punkten von Jason Boone einzig noch Jimmy McKinney und Steven Esterkamp jeweils ein Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie, was ganze acht Würzburger Punkte in diesem Viertel bedeutete.

Bei RASTA Vechta dagegen legte jetzt Spielmacher Richard Williams richtig los Nachdem er in der ersten Halbzeit nur fünf Fehlversuche zu verzeichnen hatte, schoss er die Norddeutschen mit 11 seiner insgesamt 13 Zähler fast im Alleingang vom acht Punkte Rückstand zur drei Punkte Führung vor dem Schlussabschnitt.

Die Führung zum Ende des dritten Viertels gab der Aufsteiger während der Crunchtime in den letzten zehn Minuten auch nicht mehr aus der Hand. Zwar stand Würzburgs Verteidigung weiterhin gut, aber mit zu vielen unnötigen Ballverlusten und einer indiskutablen Trefferquote machte sich die Mannschaft von Stefan Koch wieder selbst das Leben schwer.

Die nach einem schönen Block von Maxi Kleber bei einem Wurfversuch von Doerksen und den daraus resultierenden Schnellangriffspunkten durch Maurice Stuckey nochmals kurzzeitig aufkommende Spannung (47:49, 35. Spielminute) erstickte Vechta nach einer eigenen Auszeit mit einem 6:0-Lauf innerhalb von nur 44 Sekunden sofort wieder im Keim.

Ein weiterer Hoffnungsschimmer kam für die s.Oliver Baskets gut zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene nach einem Dreier von Maurice Stuckey zum 52:55 auf, allerdings gelang den Hausherren in der Folge bis Spielende kein weiterer Treffer mehr.

Vechta nutzte in dieser Phase zunächst die fehlenden Würzburger Mannschaftsfouls, um die Uhr herunter zu spielen. In den letzten Sekunden trafen dann Stückemann und Doerksen noch viermal von der Freiwurflinie zum relativ deutlichen 52:61-Endstand, der im Hinblick auf den direkten Vergleich beim Rückspiel in drei Wochen noch schmerzhaft sein könnte.

Text: Michael Will

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Maurice Stuckey 12 Punkte/2 Dreier, (8 Rebounds) Jason Boone 11 (10 Rebounds), Jimmy McKinney 8/1, Steven Esterkamp 6/2, John Little 5/1, Ben Jacobson 5, Maxi Kleber 3/1 (3 Blocks), Chris McNaughton 2, Tweety Carter (5 Assists), Ruben Spoden.

Vechta:
Williams 13/2 (9 Rebounds), Bishop 12, Doerksen 10 (8 Rebounds/3 Blocks), Mädrich 8/2, Stückemann 7/1, Butts 6, Talley 3/1, Bowman 2, Weber, Krause.

Stimmen zum Spiel:

s.Oliver Baskets Headcoach Stefan Koch:
„Jeder wird nachvollziehen können, dass diese Niederlage sehr weh tut. Es war für uns ein wichtiges Spiel, und die Art und Weise unserer Niederlage ist sehr bedenklich. Ein wichtiger Faktor für den Sieg von Vechta war Richie Williams, der in der zweiten Halbzeit das Spiel übernommen hat. Wir können im Moment weder Korbleger noch Dreier oder Freiwürfe reinschießen, unsere Wurfquoten in diesem Spiel sagen alles. Dazu kamen in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Ballverluste als vor der Pause. Der Hase liegt bei uns im Angriff im Pfeffer, da haben wir das Spiel verloren. In der zweiten Halbzeit haben sich unsere Probleme in der Offensive auf auch die Verteidigung übertragen. An den 61 zugelassenen Punkten des Gegners lag es heute aber nicht.“

RASTA Vechta Headcoach Pat Elzie:
„Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Es war ein typisches Spiel im Abstiegskampf mit viel Nervosität und Kampf. Wir haben unseren Gameplan in der ersten Halbzeit überhaupt nicht umgesetzt, darauf habe ich meine Jungs in der Pause hingewiesen. In der zweiten Halbzeit haben wir das deutlich besser gemacht. Richie Williams hat im dritten und vierten Viertel das Heft in die Hand genommen und die anderen mitgezogen. Wenn wir so verteidigen wie heute und in den letzten drei Spielen, dann werden wir noch mehr Spiele gewinnen.“

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