ZEHNTER HEIMSIEG BEIM ABSCHIED VON ALEX KING

Erst ein emotionaler Abschied von BBL-Rekordspieler Alex King vor dem letzten Heimspiel seiner 20-jährigen Karriere, dann ein intensives und bis zum Schluss hart umkämpftes und spannendes Spiel, und am Ende der zehnte Heimsieg der Saison: s.Oliver Würzburg hat sich im Nachholspiel des 30. Spieltags am Dienstagabend in der tectake ARENA mit 92:86 (38:41) gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg durchgesetzt. Bis zum Spielstand von 77:76 war es eine enge Partie, dann gelang den Hausherren der entscheidende 8:0-Lauf zur Vorentscheidung - Julian Albus traf in der 39. Minute den Dreier zum 85:76.

Bester Scorer der Partie, in der Alex King auch den 500. Assist seiner BBL-Karriere spielte, war der ehemalige Ludwigsburger Desi Rodriguez - er legte mit 23 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double auf. Auch Charles Callison (20), William Buford (19) und Filip Stanic (12) trafen zweistellig für s.Oliver Würzburg.

Überschattet wurde der Erfolg gegen den Champions League-Halbfinalisten aus Ludwigsburg durch eine Knieverletzung von Craig Moller: Der Deutsch-Australier landete kurz vor Ende der ersten Halbzeit bei einer Abwehraktion am eigenen Korb unglücklich und wurde anschließend unter stehendem Applaus der Zuschauer von den Sanitätern auf einer Trage aus der Halle gebracht. 38:38 stand es zu diesem Zeitpunkt nach einer intensiven ersten Halbzeit auf spielerischer und kämpferischer Augenhöhe.

Begonnen hatte der stimmungsvolle Abend in der tectake ARENA mit der Verabschiedung von Alex King - die 636. Partie des BBL-Rekordspielers war gleichzeitig sein letztes Heimspiel. Es waren sehr emotionale Momente für den 37-Jährigen: „Ich hatte eine lange Reise und bin froh, dass ich am Ende mit meiner Familie wieder nach Würzburg zurückgekommen bin und vor diesen Fans spielen durfte“, sagte er am Hallenmikrofon, nachdem zuvor zahlreiche Weggefährten aus den vergangenen zwanzig Jahren in Videobotschaften auf der Leinwand zu Wort gekommen waren.

Zum ersten Mal eingewechselt wurde Alex King in der 9. Spielminute, nachdem Craig Moller einen schönen Korbleger zum 17:14 getroffen hatte. Zuvor hatte die Führung in einer sehr unterhaltsamen und temporeichen Partie bereits fünfmal gewechselt. Beim Start ins zweite Viertel hatten zunächst die Gastgeber ihre stärkste Phase der ersten Halbzeit und zogen mit einem 13:4-Zwischenspurt auf 30:22 davon. Ludwigsburg konterte mit einem 10:0-Lauf, bevor Charles Callison in der 17. Minute den ersten Würzburger Dreier der Partie zum 33:32 versenkte.

Mit dem Schock der Verletzung von Craig Moller ging es beim Spielstand von 38:41 aus Sicht von s.Oliver Würzburg in die Pause - Ludwigsburgs Jonah Radebaugh beendete das zweite Viertel mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf. Nach dem Seitenwechsel sahen die 1.805 Zuschauer dann wieder eine ausgeglichene Partie mit mehreren Führungswechseln - einen davon durch William Buford, der besondere Bedeutung hatte: Buford nahm und traf den Dreier zum 47:46 nach einem Zuspiel von Alex King - es war sein Assist Nummer 500 in der BBL.

Nach 30 gespielten Minuten lag s.Oliver Würzburg wieder knapp mit einem Zähler in Rückstand (57:58), den zwanzigsten und letzten Wechsel der Führung gab es dann aber bereits in der 31. Minute: Will Buford wurde beim Dreier gefoult und versenkte alle drei Freiwürfe zum 60:58. Die Gäste konnten anschließend nur noch einmal ausgleichen - ihr Topscorer James Woodard traf einen Dreier zum 69:69 in der 34. Minute.

Nach dem nächsten Woodard-Dreier zum 77:76 in der 36. Minute folgte schließlich die entscheidende Phase der Begegnung: Desi Rodriguez, Filip Stanic (10 Punkte in der zweiten Halbzeit) und Julian Albus per Dreier waren im Angriff für einen Würzburg 8:0-Lauf verantwortlich, der exakt zwei Minuten vor Schluss die höchste Führung des Spiels brachte (85:76).

Beste Rückrunde der Klubgeschichte 

Ludwigsburg gab sich nicht geschlagen und versuchte alles, konnte die Partie danach aber nicht mehr drehen. 33 Sekunden vor dem Ende kamen die Barockstädter durch Jonah Radebaugh noch einmal auf 88:84 heran und versuchten es im Anschluss mit taktischen Fouls. Charles Callison behielt aber die Nerven und traf in den letzten Sekunden der Crunchtime alle vier Freiwürfe zum verdienten 92:86-Sieg.

Gefeiert wurde von den Fans anschließend nicht nur der Heimsieg gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga, sondern auch noch einmal Alex King, Headcoach Sasa Filipovski und das gesamte Team, das mit neun Siegen aus den letzten zehn Spielen den Klassenerhalt souverän geschafft und mit elf Erfolgen in der zweiten Saisonhälfte bereits vor den beiden letzten Partien in Oldenburg und München die beste BBL-Rückrunde der Klubgeschichte gespielt hat.

 

s.Oliver Würzburg - MHP RIESEN Ludwigsburg 92:86 (17:18, 21:23, 19:17, 35:28)


Für s.Oliver Würzburg spielten:
Desi Rodriguez 23 Punkte (10 Rebounds), Charles Callison 20/3 Dreier (4 Steals), William Buford 19/1 (6 Assists), Filip Stanic 12, Julian Albus 8/2, Abdul-Malik Abu 4 (6 Rebounds), Craig Moller 4, Julius Böhmer 2, Alex King.


Top-Performer Ludwigsburg:
James Woodard 21/4 (3 Steals), Justin Simon 16, Jonas Wohlfahrt-Bottermann 15 (12 Rebounds), Jonah Radebaugh 15/2 (6 Rebounds).

 

Key Stats:
Assists:
Würzburg 20 - Ludwigsburg 12
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 52 Prozent - Ludwigsburg 45 Prozent
Punkte in der Zone: Würzburg 42 - Ludwigsburg 34

 

Stimmen zum Spiel


Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Erst einmal meinen Glückwunsch an Ludwigsburg und John Patrick. Er macht seit vielen Jahren einen sehr guten Job für seinen Klub, und ich wünsche ihnen alles Gute im Halbfinale der Champions League und in den Playoffs. Ludwigsburg ist immer ein sehr schwieriger Gegner, sie spielen harten Basketball. Wir konnten das Spiel heute wieder mit der tollen Unterstützung unserer Zuschauer gewinnen, daher wieder einmal vielen Dank an unsere Fans. Ich freue mich auch für Alex King und dass ich Teil seiner letzten Saison sein durfte. Ich bete aber auch für Craig Moller und hoffe, dass die Verletzung nicht so schlimm ist, wie sie ausgesehen hat. Glückwunsch auch an meine Spieler. Es war ein sehr schwieriges Spiel, aber wir haben in dieser Besetzung einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.“


John Patrick, Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Ich möchte Sasa und Würzburg zu einem verdienten Sieg unter schwierigen Umständen gratulieren. Einige wichtige Spieler haben gefehlt, aber sie haben härter als wir gespielt und wollten den Sieg mehr. Sie waren auch konzentrierter und haben gut zusammengespielt, und ihre Go-To-Guys Charles Callison, Desi Rodriguez und William Buford haben ein starkes Spiel gezeigt. Wir müssen aus diesem Spiel lernen. Es war ein Spiel, in dem die Intensität und Konzentration ganz klar auf Würzburger Seite war. Auch die Fans waren super. Es freut mich besonders für Alex King, dass er nach 20 Jahren so einen Abschied hatte. Ich kann mich noch an sein erstes Spiel für Würzburg 2011 gegen die japanische Nationalmannschaft erinnern, als ich hier Coach war. Er hatte eine tolle Karriere, und ich wünsche ihm das Beste für die Zukunft.“ 

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Foto: Viktor Meshko