TROTZ HEIMNIEDERLAGE: BASKETS SIND IM VIERTELFINALE!

Die Fit/One Würzburg Baskets haben trotz einer Heimniederlage gegen die MLP Academics Heidelberg ihren Platz in den Playoffs sicher: Schlechter als Platz sechs in der Hauptrundentabelle der easyCredit BBL können sie unabhängig von den Ergebnissen am letzten Spieltag nicht mehr abschneiden. In der fast ausverkauften Turnhölle hatten die Gäste aus Heidelberg am Mittwochabend den besseren Start in die Partie, trafen ihre Würfe hochprozentig und lagen nach dem ersten Viertel bereits mit vierzehn Punkten in Führung. Im weiteren Spielverlauf gelang es den Baskets trotz aller Bemühungen nicht mehr, den frühen Rückstand aufzuholen. In der zweiten Halbzeit konnten die Gäste mit weiter enorm starken Trefferquoten den Abstand zwischenzeitlich auf 22 Zähler ausbauen und damit das Spiel für sich entscheiden.

„Unser Ziel ist es immer, die Gegner unter 75 Punkten zu halten. Heidelberg hat heute mehr als 100 Punkte gemacht. Wir müssen viel physischer spielen“, sagte  Jhivvan Jackson nach dem Spiel live bei Dyn. Der Baskets-Topscorer (25 Punkte) hatte kurz vor dem Sprungball durch eine Videobotschaft seiner Familie erfahren, dass er zum besten Spieler der BBL-Saison 2024/2025 gewählt wurde.

Bester Punktesammler der Partie war Heidelbergs Spielmacher DJ Horne mit 28 Zählern. Am 34. und letzten Hauptrundenspieltag haben die FIT/One Würzburg Baskets die Chance, sich mit einem Sieg bei den Basketball Löwen Braunschweig (Sonntag/16:30 Uhr/live bei Dyn) Platz drei oder vier und damit den Heimvorteil im Viertelfinale zu sichern.

Jhivvan Jackson wurde von mehr als 3000 Menschen vor dem Sprungball mit MVP-Sprechchören gefeiert. Die Turnhölle war damit bereits auf voller Betriebstemperatur, was die Gäste aber vollkommen kalt ließ. Heidelberg holte sich gleich im ersten Angriff zwei Offensivrebounds und ging durch Andrew O‘Brien in Führung.

Anschließend trafen DJ Horne, Ryan Mikesell und Bakary Dibba dreimal von außen, während auf Würzburger Seite nur einer der ersten vier Dreierversuche saß. Heidelberg führte daher nach drei Minuten bereits mit 4:11 und baute den Vorsprung mit intensiver Verteidigung unter dem Korb und viel Selbstvertrauen im Angriff (5 von 8 Dreier in den ersten zehn Minuten) bis zum Ende des ersten Viertels auf vierzehn Zähler aus.

In Abschnitt Nummer zwei hielt auf Würzburger Seite zunächst Mike Lewis II dagegen und verkürzte mit einem Dreier auf 22:32. Nach zwei Lewis-Freiwürfen und einem Ballgewinn mit anschließendem Fastbreak-Dunk von Nelson Phillips betrug der Rückstand nur noch acht Punkte (26:34), daran änderte sich bis zum Seitenwechsel auch nicht mehr viel. Jhivvan Jackson erzielte per Dreier und Korbleger die letzten fünf Punkte vor der Pause, beim Spielstand von 40:47 ging es in die Kabinen.

Auch zu diesem Zeitpunkt lagen die Academics dank ihrer deutlich besseren Trefferquoten verdient in Führung. Die Baskets blieben vor allem deshalb in Schlagdistanz, weil sie in der ersten Halbzeit vierzehn Freiwürfe mehr zugesprochen bekamen und zwölf Punkte mehr als ihre Gäste von der Freiwurflinie erzielten.

Dieser Trend setzte sich auch in der zweiten Halbzeit fort, am Ende hatten die Hausherren 26 Punkte aus Freiwürfen erzielt, Heidelberg nur sechs. Das genügte aber nicht, um den ersten Sieg einer Heidelberger Mannschaft in der tectake ARENA noch einmal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auch im dritten Viertel bekamen die Baskets in Abwesenheit ihrer beiden besten Verteidiger Lukas Wank und Owen Klassen häufig keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler.

Heidelberg traf zu Beginn des dritten Abschnitts zwei weitere Dreier und startete mit einem 8:0-Lauf in die zweite Halbzeit (40:55, 22. Minute). Dank Jhivvan Jackson und Zac Seljaas blieb die Heimmannschaft zunächst weiter dran: Der MVP (16 Punkte in der zweiten Halbzeit) kam immer wieder an die Freiwurflinie, der Kapitän der Baskets traf in der 26. Minute einen Dreier zum 55:65.

Die für eine erfolgreiche Aufholjagd nötigen Stopps in der Verteidigung gelangen den Baskets aber weiterhin nicht, so dass die jetzt vor Selbstvertrauen strotzenden Gäste vor der letzten Viertelpause wieder auf 65:81 davonziehen konnten.

Ganz ähnlich verlief auch der Schlussabschnitt, in dem Heidelberg den Abstand mit einem 8:2-Start erst auf 22 Zähler erhöhte (67:89, 32. Minute) und dann einen 14:2-Lauf der Baskets rechtzeitig stoppen konnte. Aus dem erhofften Würzburger Comeback wurde nichts, weil die Trefferquote der Gastgeber aus dem Feld auch in der zweiten Halbzeit unter 40 Prozent, während Heidelberg 16 von 19 Würfe aus dem Zweierbereich (84 Prozent) im Würzburger Korb unterbrachte.

Anschließend war sehr viel Rechnerei nötig, ehe noch vor den Donnerstagspartien des 33. Spieltags feststand, dass die FIT/One Würzburg Baskets zum zweiten Mal in Folge die Playoffs erreicht haben. Ein Auswärtssieg in Braunschweig am Sonntag wäre verbunden mit dem Heimvorteil im Viertelfinale, Rang drei oder vier nach der Hauptrunde wäre die beste Platzierung der Klubgeschichte.

 

FIT/One Würzburg Baskets - MLP Academics Heidelberg 85:102
(15:29, 25:18, 25:34, 20:21)


Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 25 Punkte/4 Dreier, Zac Seljaas 14/2 (7 Rebounds), Davion Mintz 12/2, Nelson Phillips 12/1, Mike Lewis II 9/1, Hannes Steinbach 6, Aubrey Dawkins 3/1, Bazoumana Koné 2, Fabian Bleck 2, Max Ugrai.

Top-Performer Heidelberg:
DJ Horne 28/5, Ryan Mikesell 16/1 (7 Assists), Michael Weathers 15 (7 Rebounds).


Key Stats:
Feldwurfquote: Würzburg 38 Prozent - Heidelberg 62 Prozent
Punkte in der Zone: Würzburg 26 - Heidelberg 40
Rebounds: Würzburg 29 - Heidelberg 39

 

Stimmen zum Spiel

Jhivvan Jackson, FIT/One Würzburg Baskets:
„Den MVP-Titel konnte ich vor allem dank meiner Trainer und meiner Mitspieler gewinnen. Es war bewegend, als ich vor dem Spiel meine Familie und Freunde auf der Leinwand gesehen habe. Unglücklicherweise konnten wir heute den Sieg nicht holen. Unser Ziel ist es immer, unsere Gegner unter 75 Punkten zu halten. Heute haben wir Heidelberg mehr als 100 Punkte machen lassen. Sie haben stark getroffen und hatten viele Punkte aus zweiten Chancen. Wir müssen viel physischer spielen und für das wichtige nächste Spiel bereit sein.“

Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir hatten heute zwei Ausfälle mit Owen Klassen und Lukas Wank und außerdem zwei kranke Spieler. Das ändert aber nichts daran, dass Heidelberg heute die viel bessere Mannschaft war und wir ihnen zu einem verdienten Sieg gratulieren müssen. Sie haben von Anfang an sehr gut getroffen und wirklich gut gespielt. Auf der anderen Seite haben wir kein wirklich gutes Spiel gemacht. Wir wollten, aber wir hatten nicht genug Energie und waren auch nicht smart genug, um heute dagegen zu halten. Wir hatten Probleme beim Rebound und im Eins gegen eins. Sie haben im Zweierbereich 77 Prozent ihrer Würfe getroffen und hatten bis kurz vor Schluss eine Dreierquote von 50 Prozent. Das konnten wir heute nicht verhindern. Solche Spiele passieren, das habe ich den Spielern in der Kabine auch gesagt. Jetzt müssen wir morgen regenerieren und uns auf das wichtige Spiel am Sonntag in Braunschweig vorbereiten.“

Danny Jansson, Headcoach MLP Academics Heidelberg:
„Bei unserem Team gibt es nur entweder oder, es gibt nichts dazwischen. In den letzten Wochen hat man gesehen, wie wir die Köpfe hängen gelassen haben. Diese Saison hat aber gezeigt, dass wir nur schwer zu schlagen sind, wenn wir zusammenbleiben, unsere mentale Härte zeigen und unseren Gameplan durchziehen. Das ist heute passiert. Wir konnten früh die Kontrolle übernehmen und haben unsere Würfe getroffen. Ich hatte im ersten Viertel trotzdem das Gefühl, dass es lange vierzig Minuten werden können, weil wir wissen, zu was Würzburg in der Lage ist. Es waren dann am Ende aber wahrscheinlich die besten vierzig Minuten, die wir in der ganzen Saison zusammenbekommen haben. Natürlich war klar, dass Würzburg kämpfen und Läufe haben würde. Aber wir haben genug Plays gemacht und unsere Identität bis zum Schluss behalten. Das hat uns heute den Sieg gebracht.“ 

FOTO: studiozudem.de / Viktor Meshko