STARKE ZWEITE HALBZEIT BEI MÜDEN MÜNCHNERN

Trotz einer starken zweiten Halbzeit hat es für die Würzburg Baskets am 8. Spieltag der easyCredit BBL beim hohen Favoriten im Münchner Audi Dome nicht zum Sieg gereicht: Die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski konnten am Sonntagnachmittag nach der Pause einen hohen Rückstand fast noch drehen, mussten sich dem FC Bayern München am Ende aber mit 73:83 (34:49) geschlagen geben. „Wir können aus diesem Spiel mitnehmen, dass wir mit jedem Gegner in der BBL mithalten können“, sagte Filip Stanic. Der Center hatte mit acht Punkten im dritten Viertel großen Anteil an der Würzburger Aufholjagd, die vom Münchner EuroLeague-Team erst in den letzten zweieinhalb Spielminuten gestoppt werden konnte.

„Wir können uns nicht mit einem starken Team wie dem FC Bayern München vergleichen. Ich freue mich, dass meine Spieler ihr Talent und das Ergebnis unserer harten Arbeit zeigen konnten“, betonte Baskets-Cheftrainer Sasa Filipovski. Top-Scorer der Partie wurde Stanley Whittaker mit 20 Punkten. Bester Akteur auf Münchner Seite war Nationalspieler Isaac Bonga mit einem „Double-Double“ aus 18 Zählern und 10 Rebounds.

Filipovski hatte erneut seinen kompletten Kader zur Verfügung und entschied sich dafür, wieder Martin Peterka als siebten Ausländer pausieren zu lassen. Die Gastgeber gingen mit sieben aktuellen oder ehemaligen deutschen Nationalspielern in ihr drittes Spiel innerhalb von fünf Tagen, fünf von ihnen kamen auch zum Einsatz. 

In der Anfangsphase des bayerischen Nord-Süd-Derbys waren es Isaac Bonga, Nils Giffey und Andreas Obst, die der Partie offensiv ihren Stempel aufdrücken konnten: Sie erzielten 13 der ersten 15 Münchner Punkte. Auch defensiv machten die Hausherren ihren Gästen aus Unterfranken das Leben schwer, so dass Sasa Filipovski in der siebten Minute beim Stand von 15:7 seine erste Auszeit nehmen musste.

Danach hielten seine Spieler in der Verteidigung besser dagegen und nahmen ihre Würfe mit mehr Selbstvertrauen - durch zwei Dreier von Xeyrius Williams kurz vor Ende des ersten und von O‘Showen Williams zu Beginn des zweiten Viertels waren die Baskets schnell wieder in Schlagdistanz (23:19, 12. Minute). 

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konnten sich dann aber vor allem die Münchner auf ihre Treffsicherheit von draußen verlassen: Zweimal Cassius Winston, zweimal Isaac Bonga, jeweils einmal Ognjen Jaramaz und Corey Walden - dank sechs erfolgreicher Drei-Punkte-Würfe zwischen der 15. und 19. Spielminute wuchs der Vorsprung der Gastgeber bis zum Seitenwechsel auf 49:34.

Mit Beginn des dritten Viertels sahen die 5.400 Zuschauer im Audi Dome dann über weite Strecken ein ganz anderes Spiel als vor der Pause: Die Gäste kamen mit deutlich mehr Energie aus der Kabine und starteten die Aufholjagd. Nachdem Isaac Bonga mit zwei Freiwürfen zunächst die höchste Bayern-Führung der Partie erzielt hatte (51:34, 21. Minute), leitete Cameron Hunt die starke Phase der Baskets mit seinem zweiten Dreier ein.

Dann schloss Filip Stanic zweimal spektakulär ab: Nach einem Putback-Dunk stopfte Würzburgs Center den Ball beim nächsten Würzburger Angriff nach einem Alley-Oop-Anspiel von Stan Whittaker erneut in den Bayern-Korb. Kurze Zeit später traf Whittaker einen Dreier zum Zwischenstand von 55:48 (26. Minute) - der Würzburger 14:4-Zwischenspurt veranlasste Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri zur Auszeit.

Am Abstand änderte sich dann bis zur letzten Viertelpause nicht mehr viel: Beim Stand von 63:55 ging es in den Schlussabschnitt, in dem sich die Bayern durch zwei Dreier von Nils Giffey und Andi Obst zunächst wieder deutlicher absetzen konnten (73:59, 35. Minute). Nach einem weiteren Giffey-Distanztreffer zum 76:64 knapp vier Minuten vor dem Ende legten die Gäste dann ihre nächste Aufholjagd hin: Nach zwei Dreiern von Stan Whittaker (inklusive Bonusfreiwurf) und Xeyrius Williams drohte die Partie nach einem 9:0-Lauf beim Stand von 76:73 zu kippen.

In den verbleibenden gut zweieinhalb Minuten holten sich die Hausherren dann aber mit der Routine und Qualität einer EuroLeague-Mannschaft ihren siebten BBL-Saisonsieg: Viermal zwangen sie die Würzburg Baskets zu schwierigen und erfolglosen Wurfversuchen, während auf der anderen Seite erst Corey Walden einen Dreier und dann Cassius Winston einen Halbdistanzwurf und anschließend zwei Freiwürfe zum Endstand von 83:73 traf.

 

8. Spieltag der easyCredit BBL-Hauptrunde 2022/2023

FC Bayern München - Würzburg Baskets 83:73 (23:16, 26:18, 14:21, 20:18)


Für Würzburg spielten:
Stanley Whittaker Jr. 20 Punkte/2 Dreier, Cameron Hunt 13/2 (4 Steals), Xeyrius Williams 10/2 (2 Blocks), CJ Bryce 10/1, Filip Stanic 8, O‘Showen Williams 5/1, Nicolas Carvacho 5, Felix Hoffmann 2 (5 Rebounds), Julius Böhmer, Collin Welp.

Top-Performer München:
Isaac Bonga 18/2 (10 Rebounds), Augustine Rubit 12, Cassius Winston 12/2 (7 Assists), Freddie Gillespie 6 (16 Rebounds/2 Blocks).


Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld:
Würzburg 40 Prozent - München 49 Prozent
Dreierquote: Würzburg 32 Prozent - München 48 Prozent
Rebounds: Würzburg 27 (10 offensiv) - München 46 (16 offensiv)
Ballverluste: Würzburg 7 - München 14

 

Stimmen zum Spiel


Filip Stanic, Würzburg Baskets:
„Wir waren kurz vor Schluss wieder auf drei Punkte dran, haben aber am Ende unsere Würfe nicht mehr getroffen. Gegen ein Team wie die Bayern wird der Rückstand dann natürlich schnell wieder größer. Wir spielen unser Spiel, unsere Stärke sind die Guards im Eins-gegen-Eins. Das hat gegen ein EuroLeague-Team heute nicht gereicht. Wir können aus dem Spiel aber mitnehmen, dass wir gegen jeden Gegner in der Liga mithalten können.“

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an Bayern München zum Sieg. Wir wussten, dass sie am Ende einer sehr harten Woche wahrscheinlich etwas müde sein würden. Für uns war es heute vor allem wichtig, dass meine Spieler ihr Talent und das Ergebnis unserer harten Arbeit auf dem Parkett zeigen. Deswegen freue ich mich darüber, dass sie gegen einen starken Gegner zeigen konnten, dass wir uns Schritt für Schritt verbessern. Wir sind im Moment ein Team, dass darum kämpft, in der Liga zu bleiben. Wir haben zwei wichtige Auswärtssiege geholt, zuhause aber auch zwei Spiele verloren, die wir hätten gewinnen müssen. Unsere Spieler sind hungrig und wollen sich weiterentwickeln. Das ist sehr wichtig, denn wir müssen auf unserem höchsten Level spielen, wenn wir in der BBL gewinnen wollen.“

Isaac Bonga, FC Bayern München:
„Basketball ist ein Spiel der Läufe. Wir hatten heute wie in jedem anderen Spiel unsere Ups and Downs und wussten, dass Würzburg irgendwann einen Run haben wird. Wir haben dann aber am Ende kühlen Kopf bewahrt und den Sieg geholt.“

Andrea Trinchieri, Headcoach FC Bayern München:
„Ich wusste, dass es kein einfacher Sonntag werden würde. Wir haben ein solides Spiel gehabt, waren am Ende aber ohne mentale Energie und dachten, dass Würzburg nicht noch einmal zurückkommen würde. Wir haben dem Gegner gegenüber 30 Minuten lang Respekt gezeigt, weil wir wussten, dass sie hart spielen würden. Dazu gab es fünf bis sieben Minuten, in denen wir überheblichen Basketball gezeigt haben. Das Wichtigste ist, dass wir die Minuten verteilen konnten und gegen ein Team gewonnen haben, dass sein maximales Potential abgerufen hat.“ 

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Foto: HMB Media