STARK ANGEFANGEN UND DANN AUCH NICHT MEHR NACHGELASSEN

Die Würzburg Baskets haben am 23. Spieltag erneut ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt: Bei den EWE Baskets Oldenburg setzte sich der Tabellenvierte der easyCredit BBL am Samstagabend überraschend deutlich mit 96:76 (55:35) durch. Die Gäste aus Unterfranken starteten stark in die Partie, trafen in den ersten zwanzig Spielminuten zehn Dreier und lagen schon zur Halbzeit mit zwanzig Punkten vorne. Kurz vor Ende des dritten Viertels hatten sie den Abstand auf 29 Zähler ausgebaut (73:44), danach geriet der 16. Saisonsieg - neun davon auswärts - trotz eines zwischenzeitlichen 13:0-Laufs der Hausherren nicht mehr ernsthaft in Gefahr.

Topscorer der Partie wurde mit einer neuen persönlichen BBL-Bestleistung von 30 Punkten Zac Seljaas: „Wir haben stark angefangen und unser Spiel dann bis zum Schluss durchgezogen“, sagte er nach der Partie: „Ich hatte heute ein gutes Gefühl. Aber wenn man so gute Guards hat wie Otis, Isaiah und Darius, dann ist es auch relativ einfach.“ Auch Otis Livingston II (20), Darius Perry (11), Isaiah Washington (11) und Javon Bess (11) trafen zweistellig für die Würzburg Baskets, die bereits am kommenden Mittwoch um 20 Uhr die BG Göttingen in der heimischen tectake ARENA zu Gast haben.

Gefühlt war der höchste Würzburger Erfolg in Oldenburg ein Start-Ziel-Sieg: Zwar erzielte DeWayne Russell die ersten beiden Punkte der Partie, drei Dreier in Folge von Otis Livingston (2) und Zac Seljaas markierten aber den ersten und gleichzeitig letzten Führungswechsel der Partie.

Die Gäste traten nach zwölf Siegen aus den letzten vierzehn BBL-Partien von der ersten Sekunde an mit ganz breiter Brust auf, verteidigten sehr konzentriert und spielten sich immer wieder offene Würfe heraus, die sie auch hochprozentig trafen - acht der ersten elf Dreierversuche waren erfolgreich (73 Prozent). Vor allem Livingston hatte das Visier frühzeitig hervorragend eingestellt: Er erzielte 13 seiner 20 Punkte im ersten Viertel und traf seinen dritten Dreier in der 4. Minute zum Zwischenstand von 5:16 - Auszeit Oldenburg. 

Die Hausherren hielten von da an besser dagegen, konnten an der konsequent zweistelligen Führung der Würzburg Baskets aber nichts ändern. Der Tabellenvierte verteidigte konsequent, ließ im Angriff den Ball gut laufen und war nach Ballgewinnen auch im Fastbreak erfolgreich. Die eine oder andere spektakuläre Aktion bekamen die 6200 Menschen in der ausverkauften Halle auch zu sehen: Darius Perry versenkte seinen ersten Dreier als Buzzerbeater am Ende des ersten Viertels zum 17:31 und erhöhte mit zwei weiteren Drei-Punkte-Treffern zu Beginn von Abschnitt Nummer zwei auf 20:37. 

Noch atemberaubender war der Würzburger Wurf mit ablaufender Uhr der ersten Halbzeit: Isaiah Washington stieg an der Mittelinie hoch und traf mit Brett zum deutlichen Halbzeitstand von 35:55. Zuvor hatten er und seine Teamkollegen im zweiten Viertel immer eine passende Antwort auf erfolgreiche Oldenburger Offensivaktionen, so dass der Vorsprung nie kleiner wurde als die 14 Punkte nach dem ersten Abschnitt. 

Auch im dritten Viertel gelang es der Heimmannschaft nicht, ihre Gäste erfolgreich am Punkten zu hindern und eine Aufholjagd zu starten. Zwar traf Chaundee Bronw Jr. im ersten Angriff einen Dreier zum 38:55, in den folgenden sechs Minuten ließen die Würzburg Baskets aber nur vier weitere Punkte zu und setzten sich immer weiter ab. Owen Klassen, der in der vergangenen Saison noch das Oldenburger Trikot getrsgen hatte, traf an seiner alten Wirkungsstätte in der 26. Minute zweimal zur höchsten Würzburger Führung der Partie (44:73). 

Im Anschluss starteten die Gastgeber dann doch noch ihre Aufholjagd, weil es ihnen für kurze Zeit gelang, den Würzburger Offensiv-Rhythmus zu stören. Nach einem viertel-übergreifenden 13:0-Lauf der EWE Baskets (57:73, 33. Minute) war es Isaiah Washington, der mit einem Dreier ins gesicht seines Gegenspielers die Hoffnungen auf ein Comeback schnell wieder einen Dämpfer versetzte.

Nach zwei Drei-Punkte-Treffern von Lukas Wank und Chaundee Brown kamen die Oldenburger kurze Zeit später noch einmal auf 13 Punkte heran (67:80, 36. Minute). In der Schlussphase übernahmen die Würzburg Baskets aber wieder die Kontrolle, trafen drei weitere Dreier durch ihre Topscorer Zac Seljaas (2) und Otis Livingston und machten damit den Deckel drauf auf einen auch in der Höhe verdienten Auswärtssieg. 

EWE Baskets Oldenburg - Würzburg Baskets 76:96
(17:31, 18:24, 13:18, 28:23)


Für Würzburg spielten:
Zac Seljaas 30 Punkte/5 Dreier (6 Rebounds), Otis Livingston II 20/4 (5 Assists/5 Steals/5 Rebounds), Darius Perry 11/3, Isaiah Washington 11/2 (4 Assists), Javon Bess 11/1, Owen Klassen 9 (6 Rebounds/4 Assists), Collin Welp 4, Max Ugrai, Felix Hoffmann.

Top-Performer Oldenburg:
DeWayne Russell 12 (5 Assists), Chaundee Brown Jr. 12/2, Geno Crandall 11 (4 Assists), Norris Akbakoko 11 (8 Rebounds), Lukas Wank 11/3.


Key Stats:
Dreierquote:
Würzburg 50 Prozent - Oldenburg 29 Prozent
Fastbreak-Punkte: Würzburg 17 - Oldenburg 2
Freiwurfquote: Würzburg 79 Prozent - Oldenburg 54 Prozent


Stimmen zum Spiel

Zac Seljaas, Würzburg Baskets:
„Es war ein gutes Spiel von uns. Wir haben stark angefangen und haben unser Spiel dann bis zum Ende durchgezogen. Ich hatte ein gutes Gefühl bei meinen Würfen,. Es ist aber auch relativ einfach, wenn man gute Guards wie Otis, Isaiah und Darius hat, die mich finden. Javon, Otis und unser Coach verdienen es, in der Diskussion für die Awards am Saisonende zu sein. Javon ist unser Anker in der Verteidigung, Otis ist ein großartiger Spieler und unser Anführer, und es macht viel Spaß, für einen großartigen Trainer wie Sasa Filipovski zu spielen. Unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Heute können wir den Sieg feiern, ab morgen bereiten wir uns auf das nächste Spiel am Mittwoch zuhause gegen Göttingen vor.“

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler und an mein Trainerteam. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir gespielt und unseren Gameplan mit hoher Konzentration umgesetzt haben. Es ist ein sehr guter Sieg für uns, weil wir gegen eine wirklich gute Mannschaft gespielt haben. Ich habe viel Respekt für Oldenburgs Coach und ihrem System, sie hatten sehr viel Pech mit Verletzungen in dieser Saison. Jetzt sind die Verletzten aber wieder zurück, und deshalb sind sie ein sehr starker Gegner. Unsere harte Arbeit zahlt sich aus, aber wir müssen weiter gesund bleiben und dürfen immer nur von Spiel zu Spiel denken. Ein großer Dank an alle Zuschauer für die gute Atmosphäre und vor allem an unsere Fans, die uns heute wieder unterstützt haben.“

Pedro Calles, Headcoach EWE Baskets Oldenburg:
„Glückwunsch an Würzburg, sie waren von Beginn an einfach besser als wir. Über dreissig Minuten ist es uns nicht gelungen, die perfekte Line-up zu finden. Wir haben nicht genug Spieler ausmachen können, die in diesem Spiel das nötige Level gebracht haben. Erst im letzten Viertel, als wir eine spezielle Aufstellung haben spielen lassen, wurde dagegen gehalten. Aber grundsätzlich ist es nicht akzeptabel, was wir hier heute abgeliefert haben.“ 

 

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FOTO: Josephine König