Ein echtes Endspiel um den Aufstieg in die Beko-BBL? Da werden Erinnerungen werden wach an den 5. April 1998. Damals besiegte die DJK s.Oliver Würzburg mit dem jungen Dirk Nowitzki in der mit über 3.300 Fans gefüllten Carl-Diem-Halle – mittlerweile umbenannt in s.Oliver-Arena – im letzten Spiel der Aufstiegsrunde der 2. Liga Freiburg mit mit 95:88 und stieg in die Bundesliga auf. 13 Jahre und 18 Tage später haben die s.Oliver Baskets das gleiche Ziel und brauchen ebenfalls einen Sieg. Bei einem Erfolg der „Niners“ wären beide Teams punktgleich und Chemnitz wäre wegen des gewonnenen direkten Vergleichs (die Sachsen siegten im Hinspiel mit 65:55) der 2. Platz sicher.
Nicht nur für Baskets-Trainer Marcel Schröder sind die Gäste aus der 240.000-Einwohner-Stadt im Freistaat Sachsen „das Überraschungsteam der Liga“. Trotz eines kleinen Etats hat Chefcoach Torsten Loibl eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die nach einem holprigen Saisonbeginn mit 4 Niederlagen aus den ersten 6 Spielen regelrecht durchstartete und sich zu einem der stärksten Teams der Liga entwickelte.
„Mannschaftliche Geschlossenheit, physisches Spiel und harte Verteidigung“ hat Marcel Schröder als Hauptgründe für die Erfolge des Tabellendritten ausgemacht, dem es auch an Selbstvertrauen nicht mangeln wird. „Chemnitz hat in diesem Spiel nichts zu verlieren. Sie können nur gewinnen, der Druck ist allein auf unserer Seite. Es wird darauf ankommen, ob wir in den entscheidenden Situationen unsere Nerven im Griff haben und das Spiel mit der Energie unserer Fans im Rücken zu unseren Gunsten entscheiden können“, so Schröder.
In der Defensive sind die Chemnitzer mit 71,5 gegnerischen Punkten pro Spiel das drittstärkste Team der ProA – nur die s.Oliver Baskets und Meister Bayern München haben weniger Punkte zugelassen. Ein Offensiv-Feuerwerk ist am Samstag nicht zu erwarten, auch im Hinspiel erzielten beide Teams zusammen nur 120 Punkte. Bei den Niners sticht im Angriff das amerikanische Duo Gary Johnson (16,6 Punkte pro Spiel) und Terren Harbut (16,5 PpS) hervor.
Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Sachsen ist aber der nur 1,77 Meter große Achmadschah Zazai: Der 24-jährige deutsche Spielmacher erzielt fast 12 Punkte pro Spiel und ist mit 6,1 Korbvorlagen der beste Passgeber der Liga. Komplettiert wird die „Starting Five“ der Chemnitzer durch „Warrior“ Ty Shaw (10,6 PpS, 7,9 Rebounds) und Jorge Schmidt, der in der vergangenen ProB-Saison noch für die Baskets spielte.
Präsentiert wird das 15. und letzte Heimspiel der Saison von der Distelhäuser Brauerei. Karten gibt es seit Wochen keine mehr, auch nicht am Samstag in der Halle: „Wir sind absolut ausverkauft“, betont Baskets-Geschäftsführer Klaus Heuberger. Die Verantwortlichen raten allen Fans, rechtzeitig vor dem Spiel einzutreffen, da es spezielle Einlass-Kontrollen geben wird. Außerdem werden alle Zuschauer gebeten, keine Getränke aus dem Foyer mit in die Halle zu nehmen. Nach dem Spiel wird im Oberen Foyer der s.Oliver-Arena gefeiert: Erst gibt’s einen Fantalk mit der gesamten Mannschaft, dann Musik bis 23 Uhr.