s.Oliver Baskets stoppen auch ratiopharm ulm

Die Heimserie der s.Oliver Baskets wackelte gewaltig, aber sie hielt: Am 7. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga besiegten die Würzburger in der zum vierten Mal ausverkauften s.Oliver-Arena den Tabellendritten ratiopharm ulm mit 61:59 (32:33). Gilbert Brown erzielte 2,2 Sekunden vor Schluss die entscheidenden Punkte der Partie.

Die Heimserie der s.Oliver Baskets wackelte gewaltig, aber sie hielt: Am 7. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga besiegten die Würzburger in der zum vierten Mal ausverkauften s.Oliver-Arena den Tabellendritten ratiopharm ulm mit 61:59 (32:33). Gilbert Brown erzielte 2,2 Sekunden vor Schluss die entscheidenden Punkte der Partie. Bester Werfer für der s.Oliver Baskets war zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag Ivan Elliott mit 13 Punkten.

Als Spitzenspiel war das Duell der s.Oliver Baskets mit den Ulmer Spatzen angekündigt, und die Partie wurde diesem Etikett in jeder Phase mehr als gerecht. Die 3.140 Zuschauer, darunter gut 120 Ulmer Fans, sahen eine hochklassige, von beiden Seiten mit unglaublicher Intensität geführte Partie, in der vor allem die Defensivreihen das Sagen hatten und am Ende Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden. „Mehr als ausgeglichen“ sei die Partie gewesen, sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath nach dem Studium des Statistik-Bogens.

Baskets-Coach John Patrick sah es ähnlich: „Es war ein unglaublich intensives Spiel. Beide Mannschaften hätten den Sieg verdient gehabt. Wir waren am Ende die etwas glücklichere Mannschaft.“ Sein Team startete besser in die Partie, traf gleich vier der ersten fünf drei Drei-Punkte-Würfe (zweimal Ivan Elliott, zweimal John Little) und lagen nach sechs Minuten bereits mit 15:8 vorne. Zwei Minuten später traf Ulms Top-Scorer Keaton Nankivil seinen ersten Dreier zum zwischenzeitlichen 15:15-Ausgleich.

Zum ersten Mal absetzen konnten sich die Gäste mit einem 8:0-Lauf zum 24:33 in der 18. Minute, den die Würzburger mit einem eigenen 8:0-Lauf kurz vor der Halbzeit konterten: Ivan Elliott traf dabei kurz hintereinander seine Dreier Nummer drei und vier der Partie, der 25-jährige Power Forward erzielte 12 seiner 13 Punkte vor der Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Korb von Steven Esterkamp, dann legten die Hausherren erneut einen 9:0-Zwischenspurt zum 41:35 (25. Minute) hin. Doch auch diese Führung sollte nicht lange Bestand haben: Nach dem dritten Viertel waren die Ulmer wieder auf 45:44 dran. Im Schlussabschnitt wogte die Partie hin und her, keiner der Kontrahenten konnte sich mehr als zwei Punkte absetzen.

Seinen Höhepunkt fand der Basketball-Krimi dann in den letzten zehn Sekunden: John Patrick nahm beim Spielstand von 59:59 und Ballbesitz seine letzte Auszeit. Beim letzten Würzburger Angriff scheiterte zunächst Ricky Harris auf dem Weg zum Korb, dann schnappte sich Gilbert Brown den Abpraller und versenkte das Leder 2,2 Sekunden vor Schluss unter dem tosenden Jubel der Zuschauer zum 61:59. Beim letzten Ulmer Angriff kam noch einmal Keaton Nankivil aus der Distanz zum Wurf, konnte den Ball aber nicht mehr im Würzburger Korb unterbringen.



Stimmen zum Spiel:


John Patrick, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Ulm war sehr gut auf uns vorbereitet, es war für uns schwieriger zu punkten als erwartet. Wir mussten auch mehr Dreier schießen als geplant. Gegen die Ulmer Zone waren wir etwas unsicher, da hatten wir unsere Probleme. Es freut mich für Gil, dass er die entscheidenden Punkte gemacht hat. Für mich, Jason Boone, John Little und Ben Jacobson war es wegen der Ereignisse in Göttingen eine sehr schwierige und emotionale Woche, da war Basketball zweitrangig. Ich bin froh, dass wir uns auf das Spiel heute überhaupt konzentrieren konnten.“


Thorsten Leibenath, Headcoach ratiopharm ulm:
„Glückwünsche an John Patrick und die Würzburger. Wir haben heute ein sehr umkämpftes Spiel gesehen, das von der Verteidigung auf beiden Seiten geprägt war. Trotzdem war es ein hochklassiges Spiel. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass es eine sehr ausgeglichene Partie war. Wir haben es die meiste Zeit geschafft, uns von Würzburg nicht das Tempo diktieren zu lassen. Es ist sehr bitter für uns, dass wir das Spiel verloren haben. Die Enttäuschung ist groß, weil es schön gewesen wäre, die Überraschungsmannschaft der Saison zuhause zu schlagen. Unsere Foulbelastung hat uns ohne Zweifel weh getan. Am Ende haben wir es leider versäumt, den entscheidenden Defensivrebound einzusammeln.“


Gilbert Brown:
„Ich gehe immer auf's Feld und versuche, aus meinen Chancen das Beste zu machen. Die Fans haben uns heute wieder unglaublich motiviert, das bedeutet sehr viel für uns.“


Ivan Elliott:
„Wir sind eine Mannschaft, die immer kämpft und alles gibt, egal wie der Spielstand ist. Das unterscheidet uns von vielen anderen Teams. Vor allem in der Verteidigung geben wir niemals auf. Was wir bisher erreicht haben ist toll, aber die Saison ist noch jung. Wir müssen noch gegen viele sehr gute Mannschaften spielen.“


s.Oliver Baskets – ratiopharm ulm 61:59 (17:15, 15:18, 13:11, 16:15)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Ivan Elliott 13 Punkte/4 Dreier, Ricky Harris 12/1, John Little 10/2, Jason Boone 7, Ben Jacobson 7/1, Gilbert Brown 6/1, Chris Kramer 6 (7 Rebounds), Robert Tomaszek, Oliver Clay, Alex King.

ratiopharm ulm:
Keaton Nankivil 13/3, Steven Esterkamp 11/1, Roderick Trice 8/2, Per Günther 8, John Bryant 6 (10 Rebounds), Michael Wenzl 4, Dane Watts 4, Isaiah Swann 3/1, Sebastian Betz 2, Tommy Mason-Griffin, Femi Oladipo.