Spannendes Spiel endet mit einem 77:70-Erfolg
In einem bis zum Ende hart umkämpften Spiel haben die s.Oliver Baskets am 24. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga die WALTER Tigers Tübingen am Mittwoch mit 77:70 besiegt. Chester Frazier und John Little landeten in den Schlussminuten die entscheidenden Treffer für die Hausherren vor 3.140 Zuschauern in der erneut ausverkauften s.Oliver-Arena. Nach dem fünften Sieg im siebten Spiel der Rückrunde gehen die Würzburger von Tabellenplatz fünf in die letzten zehn Saisonspiele im Kampf um die Playoff-Plätze. Gleich fünf Baskets punkteten zweistellig, am besten traf Chester Frazier mit 17 Punkten. Topscorer der Partie war Tübingens Reggie Redding mit 21 Zählern.
Es war ein von beiden Seiten von der ersten bis zur letzten Minute intensiv geführtes Spiel, in dem die Gäste den wesentlich besseren Start erwischten: Nach zehn Tagen Pause seit dem letzten Spiel brauchten die s.Oliver Baskets am Mittwochabend ein paar Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. „Wir waren am Anfang unkonzentriert. Wir hatten in Tübingen hoch gewonnen, vielleicht haben die Spieler deshalb gedacht, es wird ein lockeres Spiel“, sagte Baskets-Coach John Patrick. Noch keine zwei Minuten waren gespielt, da hatten die „Tiger“ durch Reggie Redding, der die ersten sieben Punkte der Partie erzielte, und Adnan Hodzic viermal eiskalt zugeschlagen und führten mit 9:0.
John Patrick nahm seine erste Auszeit und ließ einen Weckruf los, der Früchte trug: Drei Minuten waren gespielt, da erzielte Chris Kramer von der Freiwurflinie die ersten Würzburger Punkte des Spiels zum 2:9. Der Rest des ersten Viertels war eine ausgeglichene Angelegenheit, es endete aus Sicht der Gastgeber beim Spielstand von 22:29. Die letzten vier Punkte vor der ersten Viertelpause erzielten Jason Boone und Ricky Harris allesamt per Freiwurf. Es war der Auftakt zu einem viertel-übergreifenden 13:0-Lauf, der den Würzburgern ihre erste Führung des Spiels brachte.
Ein Dreier von Ricky Harris nach einem Offensivrebound von Jason Boone, ein Dunk von Boone samt erfolgreichem Bonusfreiwurf, ein Monsterblock von Ivan Elliott gegen Pavelas Cukinas und ein weiterer Drei-Punkte-Wurf von Scharfschütze Harris: So begann der zweite Spielabschnitt, der Spielstand nach nur 94 Sekunden lautete 31:29, und dieses Mal nahm Tübingens Coach Igor Perovic die Auszeit. „Wir haben sehr gut angefangen, aber Würzburg ist eine Mannschaft, die immer kämpft und mit sehr viel Energie spielt“, sagte der ehemalige Würzburger Spielmacher nach der Partie.
Nach der Auszeit ging es mit leichten Vorteilen für die Gäste aus Baden-Württemberg weiter, aber die letzten drei Minuten vor der Pause gehörten den Baskets, die mit einer knappen 44:41-Führung in die Kabine gingen. Die zweite Halbzeit eröffnete Vaughn Duggins für Tübingen mit einem Dreier zum 44:44, dann waren wieder die Gastgeber dran: Nach einem 11:0-Lauf zum 55:44 in der 24. Minute sah es kurze Zeit so aus, als könnten sich die Würzburger bereits vorentscheidend absetzen. Doch dann bekamen sie Sand ins offensive Getriebe, erzielten nur noch zwei Punkte bis zum Ende des dritten Spielabschnitts, und Tübingen kämpfte sich bis zur 30. Minute wieder auf 57:55 heran.
Ein Grund für das Tübinger Comeback: Die bessere Arbeit an den Brettern. Tübingen holte 36 Rebounds, davon 12 offensive, die Baskets nur 27 (6 offensiv). „Kompliment an die Tübinger Spieler. An den Rebounds sieht man, dass sie härter gearbeitet haben als wir“, so John Patrick. Entschieden wurde die spannende Partie am Ende durch das glücklichere Händchen von der Dreierlinie. Doch der Reihe nach: Nach 35 Minuten lagen die Baskets knapp mit 65:68 hinten, dann gab Chester Frazier noch einmal richtig Gas. Ein Korbleger zum 67:68, auf der anderen Seite beantwortet von Reggie Redding zum 67:70. Dann fand wieder Chester Frazier erfolgreich den Weg zum Korb, 69:70.
Nächster Ballbesitz der s.Oliver Baskets: Frazier (1,88 Meter) versenkt den Dreier mitten ins Gesicht des 15 Zentimeter größeren Tyrone Nash (2,03 Meter). Dann war John Little (1,82 Meter) an der Reihe: Auch er hatte die Hand von Nash im Gesicht, traf aber exakt 30,9 Sekunden vor Schluss trotzdem den entscheidenden Dreier zum 75:70.
Kleine Notiz am Rande: Mit dem Wurf markierte John Little auch Heim-Punkt Nummer 1.000 der Baskets in der Beko Basketball Bundesliga. Das Endergebnis stellte Chris Kramer 13,5 Sekunden vor Schluss her. John Patrick freute sich über den Sieg an seinem 44. Geburtstag – nach Spielschluss sang die ganze Halle für ihn „Happy Birthday“ - und beide Trainer waren sich einig, dass die Zuschauer ein tolles Spiel gesehen hatten.
Tübingen-Headcoach Igor Perovic: „Gratulation an John Patrick und seine Spieler zum Sieg. Die Zuschauer waren heute großartig. Es war ein sehr gutes Basketballspiel mit viel Aggressivität und Intensität von beiden Seiten. Am Ende haben Chester Frazier und John Little zwei ganz schwere Würfe von draußen getroffen. Wenn man solche Dreier trifft, hat man sich den Sieg verdient. Wir hatten auch zwei offene Dreier, die wir nicht getroffen haben, sonst wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen. Aber das ist Basketball, eine Mannschaft muss verlieren, heute waren wir das.“
Baskets-Cheftrainer John Patrick: „Danke an Igor für die Glückwünsche. Die Fans waren heute wieder sehr gut und sehr enthusiastisch, aber auch fair, sie haben ein sehr gutes Spiel gesehen. Am Anfang haben wir unkonzentriert gespielt. Tübingen hatte von den letzten fünf Spielen vier gewonnen, sie haben eine sehr gute Mannschaft. Zum Glück haben wir heute von der Bank viel Energie bekommen. Wir waren am Ende dank der Dreier von Chester Frazier und John Little die etwas glücklichere Mannschaft. Tübingen hat zwei offene Dreier verfehlt, wir haben die zwei Dreier mit der Hand im Gesicht getroffen. Ich bin sehr stolz, dass wir diesen wichtigen Sieg geholt haben.“
Die Statistik zum Spiel:
<link http: www.beko-bbl.de remotecontent>s.Oliver Baskets – WALTER Tigers Tübingen 77:70 (22:29, 22:12, 13:14, 20:15)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Chester Frazier 17 Punkte/2 Dreier, Chris Kramer 13, Ricky Harris 12/3, Jason Boone 11 (8 Rebounds), John Little 10/2, Alex King 6, Robert Tomaszek 5, Ivan Elliott 3/1, Ben Jacobson, Maximilian Kleber.
Tübingen:
Reggie Redding 21/2, Adnan Hodzic 14 (7 Rebounds), Tyrone Nash 11/1 (7 Rebounds), Josh Young 9/2, Vaughn Duggins 9/2, Louis Campbell 4, Pavelas Cukinas 2, Nicolai Simon, Ruben Spoden.