s.Oliver Baskets gewinnen Bundesliga-Premiere gegen TBB Trier

Gelungene Premiere in der Beko Basketball Bundesliga für Aufsteiger s.Oliver Baskets: In der mit 3.140 Zuschauern ausverkauften Würzburger s.Oliver-Arena setzte sich die Heimmannschaft am Montag in einem hart umkämpften Spiel mit 74:67 (41:32) gegen TBB Trier durch. Top-Scorer der Baskets war Ricky Harris mit 18 Punkten (3 Dreier).

74:67 vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver-Arena

Gelungene Premiere in der Beko Basketball Bundesliga für Aufsteiger s.Oliver Baskets: In der mit 3.140 Zuschauern ausverkauften Würzburger s.Oliver-Arena setzte sich die Heimmannschaft am Montag in einem hart umkämpften Spiel mit 74:67 (41:32) gegen TBB Trier durch. Top-Scorer der Baskets war Ricky Harris mit 18 Punkten (3 Dreier).

Dass Triers Chefcoach Henrik Rödl auf den verletzten Phillipp Zwiener verzichten musste und John Bynum und Nate Linhart angeschlagen in die Partie gingen, merkte man den Gästen zunächst nicht an. Zwar lagen die Baskets, für die Center Jason Boone nach Anspiel von John Little bereits nach 15 Sekunden mit einem krachenden Dunking die ersten Bundesliga-Punkte erzielte, in der 4. Minute mit 9:5 vorne, doch der 21-jährige TBB-Center Maik Zirbes, mit 23 Zählern bester Werfer der Partie, Dragan Dojcin und Scharfschütze Ernest Gallup (5/6 Dreier in der ersten Halbzeit) warfen die Gäste zwischenzeitlich mit 15:11 (7. Minute) in Front.

Die Hausherren antworteten mit einem 9:1-Lauf zum 20:16, abgeschlossen von Baskets-Urgestein Christoph Henneberger, der gleich seinen ersten Dreierversuch als Bundesliga-Spieler aus der Ecke sicher verwandelte. "Es ist gut für mich gelaufen heute und macht Lust auf mehr. Wenn gleich der erste Dreier reingeht, macht es natürlich umso mehr Spaß", sagte "Brazzo" nach dem Spiel.

Mit einer 20:17-Führung der Baskets ging es ins zweite Viertel, das Nate Linhart für Trier mit einem Freiwurf zum 20:18 eröffnete. Ricky Harris, der 11 seiner 18 Punkte im zweiten Viertel erzielte, antwortete mit seinen ersten beiden Dreiern und startete damit einen 15:2-Lauf der Gastgeber zum 35:20 (16. Minute), der sich  am Ende als vorentscheidende Phase des Spiels erweisen sollte.

Die zweistellige Führung hielt nicht bis zur Pause: Ernest Gallup versenkte den Ball in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch dreimal von der Dreierlinie, seinen fünften Dreier im sechsten Versuch traf er mit der Halbzeitsirene zum Spielstand von 41:32 aus Sicht der s.Oliver Baskets.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine spannende Partie, bei der sich beide Mannschaften ihre Punkte hart erkämpfen mussten. Weil die Baskets an der Freiwurflinie Nerven zeigten und eine unterirdische Quote warfen (nur 11 von 25 Versuchen nach der Pause waren erfolgreich), kam Trier Punkt um Punkt heran. Nur noch 50:45 lagen die Hausherren in der 30. Minute vorne, bis zum Ende des 3. Viertels hatten Jason Boone per Freiwurf und Robert Tomaszek per Offensivrebound und Korbleger nach einem verworfen Jacobson-Freiwurf aber wieder auf 53:45 erhöht.

"Bei dieser Freiwurfquote muss Würzburg glücklich sein, das Spiel gewonnen zu haben. Aber wenn man nach vergebenen Freiwürfen vier- oder fünfmal den Rebound holt, dann kann man sich auch erlauben, daneben zu werfen. Am Ende haben diese Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben", sagte TBB-Trainer Henrik Rödl.

Dank guter Defense von der ersten bis zur letzten Minute hielten die Baskets trotz einer Offensiv-Flaute (nur 22 Punkte von der 21. bis zur 39. Spielminute) den Vorsprung immer auf fünf bis acht Punkten, erst eine gute Minute vor Schluss wurde es noch einmal richtig eng: Oskar Faßler verkürzte per Dreier auf 63:60. Ivan Elliott erhöhte 56 Sekunden vor dem Ende ebenfalls mit einem Drei-Punkte-Wurf wieder auf 66:60 und leitete damit die Schlussminute ein, die mit 16 Freiwürfen und einigen Auszeiten deutlich über zehn Minuten dauern sollte.

Immer wieder schickte Trier die Baskets an die Freiwurflinie, immer wieder ging bei den Würzburgern einer oder gar beide Versuche daneben. Zum Glück stand die Crunchtime-Verteidigung der Baskets sicher, und am Ende war es Ricky Harris, der mit 5 Treffern bei seinen letzten 6 Freiwürfen den Auftaktsieg der s.Oliver Baskets über die Ziellinie brachte. "Wir waren heute etwas nervös, es war kein schönes Spiel. Wir haben alles gegeben und haben vor allem in der Verteidigung stark gespielt. Das Publikum war großartig, die Zuschauer haben uns geholfen, das Spiel zu gewinnen", sagte Harris.

Stimmen zum Spiel

Baskets-Headcoach John Patrick:

"Ich bin erleichtert, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Ich bin mit der Leistung insgesamt zufrieden. Die Jungs haben gezeigt, dass sie kämpfen und als Mannschaft zusammen spielen. Wir haben heute gegen einen angeschlagenen Gegner gewonnen. Trier musste ohne Zwiener und mit zwei verletzten Spielern antreten. Sie haben gezeigt, wie man Team-Basketball spielt. Maik Zirbes hat wieder einen großen Schritt gemacht und war nur sehr schwer zu stoppen. Wir haben manchmal zu wild gespielt und wollten mit dem Kopf durch die Wand, wir müssen den Ball besser bewegen. Auch an der Freiwurfquote kann man sehen, dass wir etwas nervös waren. Trier hat in der zweiten Halbzeit den Druck in der Verteidigung erhöht, die Passwege zugemacht und wir haben schlecht darauf reagiert. Am Ende haben wir die wichtigen Rebounds geholt. Wir müssen aber konstanter spielen. Freiwürfe sind eine mentale Sache, das werden wir bis zum nächsten Spiel hinkriegen. Es ist eine lange Saison, jeder Punkt zählt, aber auswärts in Gießen müssen wir besser spielen."

Henrik Rödl, Headcoach TBB Trier:

"Glückwunsch an John Patrick und seine Mannschaft. Es ist immer sehr schwer, das erste Spiel mit einer neuen Mannschaft zu gewinnen. Wir hatten heute Probleme, weil Philipp Zwiener verletzt ausgefallen ist und John Bynum und Nate Linhart angeschlagen waren. Wir haben alles gegeben, es war ein unglaublicher Fight von beiden Seiten mit vielen guten Aktionen, aber auch vielen Fehlern. Es war zu erwarten, dass eine von John Patrick trainierte Mannschaft in der Liga gut aussehen wird. Würzburg ist ein guter Standort für die BBL, hier herrscht große Begeisterung und es wurde viel investiert. Das wird für alle Mannschaften ein schweres Auswärtsspiel."

s.Oliver Baskets - TBB Trier 74:67 (20:17, 21:15, 12:13, 21:22)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Ricky Harris 18 Punkte/3Dreier, Ivan Elliott 15/3, John Little12, Jason Boone 8, Ben Jacobson 7/1, Alex King 4, Chris Kramer 3, Christoph Henneberger 3/1, Robert Tomaszek 2, Maxi Kleber.

TBB Trier:
Maik Zirbes 23 (12 Rebounds), Ernest Gallup 17/5, Dragan Dojcin 9/2, Oskar Faßler 7/1, Dru Joyce 5 (9 Assists), John Bynum 3, Samy Picard 2, Nate Linhart 1, Joshiku Saibou, Andreas Seiferth.