Erstes Ziel: Ein Spiel in Ulm klauen, um sich den Heimvorteil zurückzuholen. Zwölf Jahre nach der letzten Playoff-Serie der beiden Teams starten die Würzburg Baskets am Samstag um 18:30 Uhr bei Titelverteidiger ratiopharm ulm in das Viertelfinale der easyCredit BBL. Spiel zwei findet am Pfingstmontag um 19 Uhr ebenfalls in der Ulmer ratiopharm arena statt.
Für Spiel drei der Serie am kommenden Mittwoch um 20:30 Uhr in der Würzburger tectake ARENA sind im Online-Shop noch einige Tickets erhältlich. Sollte die Serie danach nicht entschieden sein, treffen beide Teams zwei Tage später um 18:30 Uhr erneut in der Würzburger Turnhölle aufeinander. Alle Begegnungen werden für Abonnenten wie gewohnt im Livestream bei dyn.sport übertragen.
„Wir sind sehr zufrieden und gehen mit einem guten Gefühl in die Playoffs, weil wir eine starke Saison gespielt haben. Wir Trainer und unsere Spieler sind weiter hungrig, wir wollen gegen Ulm unseren besten Basketball spielen. Wir wollen so weit kommen wie möglich und so gut spielen wie möglich“, sagt Sasa Filipovski vor seinem ersten Playoff-Spiel als Headcoach der Würzburg Baskets: „Natürlich ist Ulm der Titelverteidiger und ein sehr starker Gegner, der uns in dieser Saison schon dreimal besiegt hat. Je weiter man kommt, desto stärker werden die Gegner und desto weniger Fehler kann man sich erlauben. Wir spielen alle zwei Tage und werden deshalb auch gute Minuten unserer Spieler von der Bank brauchen.“
Die letzte Playoff-Begegnung beider Klubs fand am 27. Mai 2012 ebenfalls in der ratiopharm arena statt, der spätere Vizemeister Ulm gewann damals Spiel drei des Halbfinales mit 88:80. In den elf folgenden Spielzeiten erreichte ratiopharm ulm nur einmal nicht die Playoffs (2018), hat in der easyCredit BBL insgesamt 73 Playoff-Partien bestritten und sich nach einer weiteren Vizemeisterschaft (2016) in der vergangenen Saison die deutsche Basketball-Krone aufgesetzt.
Zum Vergleich: Die Würzburg Baskets kommen im selben Zeitraum auf drei Playoff-Spiele im Viertelfinale 2016 gegen Brose Bamberg. Ein Spieler stand bereits damals in allen drei Viertelfinal-Partien als Starter für die Würzburg Baskets auf dem Parkett: Max Ugrai, der von 2018 bis 2020 auch zwei Jahre lang für ratiopharm ulm spielte.
Die drei Niederlagen im Pokal-Achtelfinale und in der BBL-Hauptrunde gegen seinen Ex-Klub in dieser Saison hat er abgehakt: „Das bedeutet überhaupt nichts, es geht jetzt wieder komplett von vorne los. Leider konnten wir uns den Heimvorteil nicht holen, denn beide Mannschaften haben aus meiner Sicht zuhause einen starken Vorteil“, so Ugrai: „Die ersten beiden Niederlagen in unserer Halle waren sehr knapp, und im Auswärtsspiel war es auch lange ein enges Spiel. Daher glaube ich, dass es hart umkämpfte Spiele werden und das Viertelfinale nach drei Spielen noch nicht entschieden sein wird. Die Stimmung bei uns im Team ist gut und gleichzeitig auch etwas angespannt, so wie es in dieser Situation sein sollte.“
Ugrai ist neben Center Owen Klassen (3 Spiele im Viertelfinale 2023 für Oldenburg) und Verteidigungsminister Javon Bess (3 Spiele im Viertelfinale 2023 für die BG Göttingen) der einzige Würzburger Spieler mit BBL-Playoff-Erfahrung. Baskets-Kapitän Felix Hoffmann wird kurz vor Ende seiner achtjährigen BBL-Karriere am Samstag sein erstes Playoff-Spiel bestreiten und hat gibt die Marschrichtung für die ersten beiden Spiele in Ulm vor, nachdem sich die Schwaben auf Grund des direkten Vergleichs Platz vier sichern konnten.
„Nachdem wir den Heimvorteil am Sonntag in Chemnitz leider noch aus der Hand gegeben haben, müssen wir auf jeden Fall ein Spiel in Ulm klauen. Wir dürfen aber nur von Spiel zu Spiel schauen, mit etwas anderem beschäftigen wir uns nicht“, sagt der Würzburg Warrior: „Wir müssen natürlich gut und physisch verteidigen. In den Playoffs ist es aus meiner Sicht am wichtigsten, weniger Fehler als der Gegner zu machen. Die Toleranz ist deutlich geringer als in der regulären Saison, jeder Fehler wird bestraft und Spiele werden durch kleine Details entschieden. Für mich persönlich ist es sehr schön, dass es mit den Playoffs doch noch geklappt hat. In der Vergangenheit ist es mir ja ein paar Mal knapp verwehrt geblieben. Daher ist das für mich ein schöner Abschluss meiner Karriere.“
Die Würzburg Baskets gehen nach der besten BBL-Hauptrunde ihrer Klubgeschichte als Tabellenfünfter mit sehr viel Selbstvertrauen in die Serie. „Wir haben die ganze Saison hart gearbeitet und immer an uns geglaubt, das war von Anfang an ein wichtiger Grund für unseren Erfolg. Wichtig ist, dass wir immer fokussiert sind und auf dem Spielfeld das umsetzen, was unsere Coaches von uns wollen. Wenn wir das tun, haben wir gegen jeden Gegner eine gute Chance“, betont der beste Offensivspieler und MVP der easyCredit BBL, Otis Livingston II: „Es wird eine Herausforderung gegen einen starken Gegner. Ulm ist der Titelverteidiger und hat uns in dieser Saison dreimal geschlagen. Wir können aus diesen drei Spielen aber sehr viel lernen.“
Wie man ohne Heimvorteil Playoff-Serien gewinnt, haben Headcoach Anton Gavel und ratiopharm ulm vor einem Jahr dreimal eindrucksvoll gezeigt: Auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft setzten sich die Ulmer als Tabellensiebter erst gegen ALBA BERLIN, dann gegen den FC Bayern München und schließlich gegen die Telekom Baskets Bonn durch und gewannen fünf ihrer sechs Playoff-Auswärtsspiele. Mit Juan Nunez, Karim Jallow, Thomas Klepeisz, Philipp Herkenhoff, Robin Christen und Nicolas Bretzel sind noch sechs Spieler aus dem Meister-Kader an Bord.
Würzburg gegen Ulm - die Serie im Überblick
Spiel 1: Samstag / 18. Mai 2024 / 18:30 Uhr / ratiopharm arena Ulm
Spiel 2: Montag / 20. Mai 2024 / 19:00 Uhr / ratiopharm arena Ulm
Spiel 3: Mittwoch / 22. Mai 2024 / 20:30 Uhr / tectake ARENA Würzburg
Spiel 4: Freitag / 24. Mai 2024 / 18:30 Uhr / tectake ARENA Würzburg *
Spiel 5: Sonntag / 26. Mai 2024 / 17:00 Uhr / ratiopharm arena Ulm *
(* falls erforderlich)
Die Viertelfinal-Kontrahenten in Zahlen
Würzburg Baskets
Tabellenplatz 5 / 24 Siege / 10 Niederlagen
Heimspiele: 12 Siege / 5 Niederlagen
Auswärtsspiele: 12 Siege / 5 Niederlagen
Korbverhältnis: 2954:2724 (+230)
ratiopharm ulm
Tabellenplatz 4 / 24 Siege / 10 Niederlagen
Heimspiele: 12 Siege / 5 Niederlagen
Auswärtsspiele: 12 Siege / 5 Niederlagen
Korbverhältnis: 3076:2835 (+241)
Erzielte Punkte: Würzburg 86,9 (9.) - Ulm 90,5 (1.)
Gegner-Punkte: Würzburg 80,1 (3.) - Ulm 83,4 (7.)
Feldwurfquote: Würzburg 46,4 Prozent (11.) - Ulm 49,2 Prozent (3.)
Zweierquote: Würzburg 52,7 Prozent (15.) - Ulm 58,9 Prozent (3.)
Dreierquote: Würzburg 38,8 Prozent (3.) - Ulm 34,7 Prozent (10.)
Freiwurfquote: Würzburg 75,4 Prozent (12.) - Ulm 74,7 Prozent (13.)
Rebounds: Würzburg 35,8 (11.) - Ulm 36,4 (6.)
Offensivrebounds: Würzburg 10,7 (11.) - Ulm 11,7 (10.)
Assists: Würzburg 15,4 (18.) - Ulm 21,3 (1.)
Steals: Würzburg 7,9 (3.) - Ulm 8,8 (1.)
Ballverluste: Würzburg 11,2 (1.) - Ulm 13,5 (5.)
Blocks: Würzburg 2,4 (8.) - Ulm 2,0 (11.)
Fouls: Würzburg 18,7 (16.) - Ulm 20,1 (15.)
Effektivität: Würzburg 95,9 (8.) - Ulm 104,8 (2.)
Gesamtbilanz: 28 Pflichtspiele - 4 Siege Würzburg - 24 Siege Ulm
Playoff-Bilanz: 3 Spiele - 0 Siege Würzburg - 3 Siege Ulm
ratiopharm arena: 15 Spiele - 3 Siege Würzburg - 12 Siege Ulm
tectake ARENA: 13 Spiele - 1 Sieg Würzburg - 12 Siege Ulm
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