Playoff-Frankenderby trotz 78:85-Niederlage in Göttingen

Frankenderby im Viertelfinale!! Die s.Oliver Baskets haben sich trotz einer 78:85-Niederlage bei der BG Göttingen Tabellenplatz acht gesichert und treffen in der ersten Playoff-Runde auf Spitzenreiter und Titelverteidiger Brose Baskets. Schützenhilfe erhielten die Würzburger am 34. Spieltag der Hauptrunde von ALBA BERLIN, das sein Heimspiel gegen die GIESSEN 46ers nach Verlängerung mit 91:81 gewann.

Robert Kulawick wirft die BG Göttingen zum Klassenerhalt – s.Oliver Baskets treffen im Playoff-Viertelfinale auf Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg

(Foto: Heiko Becker)

Frankenderby im Viertelfinale!! Die s.Oliver Baskets haben sich trotz einer 78:85-Niederlage bei der BG Göttingen Tabellenplatz acht gesichert und treffen in der ersten Playoff-Runde auf Spitzenreiter und Titelverteidiger Brose Baskets. Schützenhilfe erhielten die Würzburger am 34. Spieltag der Hauptrunde von ALBA BERLIN, das sein Heimspiel gegen die GIESSEN 46ers nach Verlängerung mit 91:81 gewann.

Spiel 1 im Viertelfinale findet am Sonntag, 8. Mai um 20:30 Uhr in Bamberg statt, Spiel 2 am Donnerstag, 12. Mai um 20 Uhr in der s.Oliver Arena. Der Ticket-Vorverkauf für das Heimspiel startet im Laufe der kommenden Woche, nähere Informationen folgen.

Am Ende war es der Gamewinner von Maurice Stuckey zum 104:101-Sieg nach Verlängerung im Heimspiel gegen die GIESSEN 46ers, der im Fernduell um den letzten Platz im Viertelfinale den Unterschied ausmachte. Das Rückspiel konnten die Mittelhessen mit 81:79 für sich entscheiden – dadurch hatten die s.Oliver Baskets im direkten Vergleich einen Punkt mehr.

„Die Niederlage heute schmerzt, aber ich habe den Jungs gesagt, dass sie stolz auf ihre Leistung in dieser Saison sein können. Es ist toll, zu den besten acht Mannschaften der Liga zu gehören“, sagte s.Oliver Baskets Headcoach Doug Spradley: „Playoffs, Baby! Alles ist möglich. Ich freue mich auch für unsere Fans. Sie haben sich die Playoffs mindestens genauso verdient wie wir.“

Natürlich wäre es Spradley und seinen Spielern lieber gewesen, den Playoff-Einzug durch einen Sieg in Göttingen zu schaffen, die Niedersachsen hatten in der ausverkauften Sparkassen-Arena aber etwas dagegen – genau wie der FC Bayern München am Freitag und medi bayreuth vor einer Woche. Den dritten Playoff-Matchball konnten die Unterfranken nicht nutzen, weil die Veilchen alles gaben, um den Abstieg aus der Beko BBL zu verhindern. In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der die Führung nach Läufen beider Kontrahenten gleich mehrmals wechselte.

Dru Joyce knackt die Marke von 3.000 Punkten in der Beko BBL

Einen 15:10-Vorsprung der Gastgeber, die mehr als die Hälfte ihrer Würfe hinter der 6,75-Meter-Linie trafen, konterten die s.Oliver Baskets noch im ersten Viertel mit einem 9:0-Lauf zum 15:19. Noch vor der ersten Viertelpause antwortete die BG mit einem 7:0-Zwischenspurt – und in diesem Stil sollte es zunächst auch weitergehen. 

Nach einem Distanztreffer von Dru Joyce lagen die Gäste in der 14. Minute wieder mit 24:26 vorne, dann leitete Dominik Spohr ebenfalls per Dreier einen erneuten 8:0-Lauf der Veilchen ein. Spohr war einer von vier deutschen Spielern, die insgesamt elf Dreier für die Göttinger trafen. Kurz vor dem Seitenwechsel waren es zweimal Malte Schwarz und einmal Mathis Mönninghoff, die mit drei Drei-Punkte-Würfen in Folge den Vorsprung von 34:33 auf 43:35 schraubten. Die zwei Würzburger Punkte in dieser Phase erzielte Brendan Lane, der sich kurz darauf eine Verletzung am Knöchel zuzog und nicht mehr spielen konnte.

Beim Spielstand von 43:37 aus Sicht der BG Göttingen wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause war es dann Robert Kulawick, der immer eine Antwort hatte, wenn es für die Veilchen noch einmal eng zu werden drohte. Kulawick war mit 20 Punkten nicht nur Top-Scorer des Spiels, er traf auch sechs Dreier bei neun Versuchen – fünf davon in der zweiten Halbzeit.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit holten sich die Gastgeber durch einen Kulawick-Dreier und einen Korbleger von Terrell Everett die erste zweistellige Führung (48:37) – bereits nach knapp zwei Minuten im dritten Viertel sah sich Doug Spradley deshalb zur Auszeit gezwungen. Danach kam sein Team kurzfristig wieder besser ins Spiel – Seth Tuttle und Dru Joyce legten ab der 26. Minute einen 8:0-Lauf zum Spielstand von 55:51 hin. Mit einem schwierigen Korbleger zum 55:50 erreichte der „Alltime Assist Leader“ der Beko BBL dabei einen weiteren Meilenstein in seiner Bundesliga-Karriere: Dru Joyce knackte die Marke von 3.000 Punkten.

Viertelfinal-Heimspiel gegen die Brose Baskets am 12. Mai um 20 Uhr

Die s.Oliver Baskets gewannen das dritte Viertel mit 18:14 und waren nach dreißig Minuten wieder auf 57:55 dran. Drei Minuten später traf Seth Tuttle sogar einen Dreier zur 59:60-Führung der Gäste, die aber nicht lange Bestand haben sollte. Innerhalb von zwei Minuten zogen die Veilchen wieder auf 69:62 davon – unter anderem durch zwei Dreier von Mönninghoff und Everett. In den letzten fünf Spielminuten war es dann Robert Kulawick, der mit drei Treffern aus der Ecke jegliche Aufhol-Bemühungen der Unterfranken immer wieder zunichte machte.

In der 39. Minute schraubte Kulawick den Vorsprung der BG Göttingen wieder auf 80:69 – damit war das Spiel entschieden. Am Ende konnten beide Mannschaften feiern: Die Göttinger und ihre Fans den Klassenerhalt, die s.Oliver Baskets und ihre mitgereisten Anhänger den Playoff-Platz. Das Viertelfinale im Modus „Best of Five“ startet am Sonntag, 8. Mai 2016 um 20:30 Uhr mit Spiel 1 in der Bamberger Brose Arena. Spiel 2 findet am Donnerstag, den 12. Mai um 20 Uhr in der s.Oliver Arena statt, Spiel 3 am 15. Mai um 17 Uhr wieder in Bamberg.

Stimmen zum Spiel

Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Erst einmal Glückwunsch an Johan Roijakkers und die BG Göttingen zum Klassenerhalt. Sie haben das Spiel heute definitiv verdient gewonnen. Ich bin enttäuscht von unserer Leistung. Wir wussten, dass Göttingen richtig kämpfen würde und hatten über die vierzig Minuten nicht dieselbe Intensität. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt dass sie nur spielen, um nicht zu verlieren und nicht, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben dann zur Zonenverteidigung gewechselt, um den Rhythmus zu ändern. Meine Mannschaft ist erst in den letzten paar Minuten aufgewacht und hat angefangen zu kämpfen. Ich freue mich für unsere Fans, sie haben die Playoffs mindestens genau so verdient wie wir. Es ist stark, eine der besten acht Mannschaften der Liga zu sein, zehn andere Teams wünschen sich das. Die Niederlage schmerzt. Aber ich habe den Jungs gesagt, dass sie stolz auf ihre Leistung in dieser Saison sein können. Playoffs, Baby! Alles ist möglich.“

Johan Roijakkers, Headcoach BG Göttingen:
„Glückwunsch an Würzburg, sie spielen tollen Basketball und stehen verdient in den Playoffs. Meine Mannschaft war heute bereit zu spielen und hat trotz des Drucks stark gespielt. Im dritten Viertel hatten wir dann einen Einbruch, weil wir zum ersten Mal in dieser Saison gegen eine Zone spielen mussten. Wir haben dann aber die richtige Aufstellung gefunden, um die Zone zu knacken und die Würfe von draußen getroffen. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft und unsere Fans, sie waren heute unglaublich.“


BG Göttingen – s.Oliver Baskets 85:78 (22:19, 21:18, 14:18, 28:23)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Lamonte Ulmer 14 Punkte/2 Dreier, Seth Tuttle 13/1 (10 Rebounds), Max Ugrai 11/1, Dru Joyce 11/1 (11 Assists / 6 Rebounds), Cameron Long 10, Sebastian Betz 7/1, Brendan Lane 6, Joshiko Saibou 3, Maurice Stuckey 3/1, Devin Searcy.

Top-Performer Göttingen:
Kulawick 20/6, Kampf 15 (7 Rebounds / 7 Assists), Everett 14/2 (7 Assists), Mönninghoff 10/2.

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