62:77 (26:41) in Ludwigsburg verloren – Nach der dritten Niederlage in Folge nun auf Platz 17
(Foto: Heiko Becker)
Herber Rückschlag für die s.Oliver Baskets im Kampf um den Klassenerhalt: Die Würzburger mussten am 31. Spieltag der Beko BBL bei Ex-Coach John Patrick und den MHP RIESEN Ludwigsburg bereits die dritte Niederlage in Folge hinnehmen. Gegen geschlossen auftretende Ludwigsburger (fünf Spieler punkteten zweistellig) gerieten die Unterfranken bereits vor der Pause entscheidend in Rückstand und verloren am Ende mit 62:77 (26:41). Durch den gleichzeitigen Sieg der WALTER Tigers Tübingen in Bremerhaven sind die s.Oliver Baskets vor den letzten drei Spielen in der Tabelle auf den vorletzten Platz zurückgefallen.
Die zweite Begegnung der Würzburger mit einem Playoff-Kandidaten innerhalb von fünf Tagen nahm einen ähnlichen Verlauf wie das Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC am Gründonnerstag. Nur in den ersten fünf Minuten konnten die s.Oliver Baskets das Duell gegen die MHP RIESEN ausgeglichen gestalten (7:6), dann setzen sich die Gastgeber vor 3.720 Zuschauern in der Ludwigsburger Arena durch drei schnelle Korbleger in Folge erstmals leicht ab (11:6, 6. Minute). Das war bereits der Beginn vom Ende für die Gäste aus Unterfranken, denen in diesem Spiel vor allem ihre schlechte Trefferquote von draußen zu schaffen machte.
In den ersten zwanzig Spielminuten landete keiner der zehn Würzburger Dreier-Versuche im Schwaben-Korb, am Ende hatten die s.Oliver Baskets zwei von 19 getroffen. Dazu gesellte sich – wie in den vergangenen beiden Spielen – eine deutliche Unterlegenheit im Rebound. Am Ende hatten die Ludwigsburger zehn Abpraller mehr gefangen als die Gäste, die sich zudem insgesamt 18 Ballverluste leisteten.
Von dem frühen Rückstand sollten sich die Würzburger nicht mehr erholen. Während die Ludwigsburger ihre Chancen im Angriff konsequent nutzten, gelang den Baskets-Akteuren im gesamten Spielverlauf insgesamt zu wenig, um den Tabellenachten in Gefahr zu bringen. Cheftrainer Stefan Koch sprach im Anschluss von einem verdienten Ludwigsburger Sieg und einer enttäuschenden Vorstellung seiner Mannschaft.
Nur bis zur 17. Minute (30:22) konnten die Würzburger die Partie offen gestalten, dann zogen die Schwaben bis zur Halbzeit mit einem 11:4-Lauf weiter davon. Vor den Augen seines Vaters, der NBA-Trainerlegende George Karl lieferte dabei vor allem Coby Karl (14 Punkte/2 Dreier/8 Rebounds/7 Assists) eine starke Vorstellung ab. Der 30-jährige Aufbauspieler war es auch, der kurz vor der Halbzeit einen Dreier zum 41:26 versenkte.
Nach dem Seitenwechsel traf zunächst Jason Boone zum 41.28, die von den Würzburger Fans erhoffte Aufholjagd blieb aber aus. Statt dessen erhöhte Ludwigsburg durch Dreier von Shawn Huff und Top-Scorer Keaton Grant und einen Dunk von Patrick Flomo schnell auf 49:28. Auch eine Auszeit von Stefan Koch änderte nicht viel am weiteren Spielverlauf – das dritte Viertel ging erneut deutlich an die Ludwigsburger.
Beim Spielstand von 66:39 kurz vor der letzten Viertelpause war die Partie entschieden. In den letzten gut zehn Minuten blieb es für die s.Oliver Baskets bei Ergebniskosmetik bis zum Endstand von 77:62.
Nach ihrem Auswärtssieg in Bremerhaven sind die WALTER Tigers Tübingen jetzt punktgleich mit den s.Oliver Baskets und dank des mit zwei Punkten knapp gewonnen direkten Vergleichs in der Tabelle vorbeigezogen. Weiter geht das Fernduell am Freitag: Während die s.Oliver Baskets bei den Eisbären Bremerhaven antreten, haben die Tübinger die New Yorker Phantoms Braunschweig zu Gast.
MHP RIESEN Ludwigsburg – s.Oliver Baskets 77:62 (17:12, 24.14, 25:16, 11:20)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Dominic Waters 11 Punkte, Jason Boone 11, Chris McNaughton 8, Marcellus Sommerville 8, Maurice Stuckey 7/1 Dreier, Ruben Spoden 5, Jimmy McKinney 5/1, John Little 5, Max Ugrai 2, Ben Jacobson.
Ludwigsburg:
Grant 1573, Karl 14/2 (8 Rebounds/7 Assists), Huff 12/2, Stockton 12, Harris 12/1 (4 Assists/3 Steals), McGhee 8 (8 Rebounds), Koch 2, Flomo 2, Stojic, Tomaszek.
Stimmen zum Spiel
s.Oliver Baskets Headcoach Stefan Koch:
„Glückwunsch an John Patrick und sein Team zu einem verdienten Sieg. Ludwigsburg war heute in allen relevanten Bereichen die bessere Mannschaft. Sie hatten außerdem mit Coby Karl einen überragenden Spieler, der dieses Spiel dominiert hat. Von der Vorstellung unserer Mannschaft sind wir heute sehr sehr enttäuscht. Wir wollten gegen Ludwigsburg auf den Guard-Positionen mit unserer physisch stärksten Aufstellung spielen. Wir haben aber nicht den Zugriff zu dem Spiel gefunden, den man grundsätzlich finden muss, vor allem in unserer Situation.“
MHP RIESEN Headcoach John Patrick:
"Es war für uns ein wichtiges Revanche-Spiel, wir haben in Würzburg deutlich verloren, da hat uns die Intensität gefehlt. Heute war sie da, besonders im dritten Viertel, wo wir mit unserem Druck im Rückfeld und unseren Fastbreaks einen großen Vorsprung heraus gespielt haben. Coby Karl hat heute vor seinem Vater gespielt, er und auch Calvin Harris waren hochmotiviert. Wir hatten nach dem Ausfall von Adam Waleskowski, der mit einem doppelten Bänderriss bis zum Ende der Saison ausfällt, gute Minuten von Tim Koch und eine solide Vorstellung von Shawn Huff."