KRIMI UND DIREKTEN VERGLEICH IN VECHTA GEWONNEN

Einen wichtigen Auswärtssieg im Kampf um die Playoff-Plätze geholt und obendrein den direkten Vergleich gegen einen hartnäckigen Verfolger gewonnen: Die Würzburg Baskets hatten beim Sonntagskrimi im ausverkauften RASTA Dome in der Schlussphase die besseren Nerven und den entscheidenden Stopp in der Verteidigung. Bei einem wahren Dreier-Shootout vor 3140 Zuschauenden konnten sich die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski in den ersten 26 Spielminuten einen 13-Punkte-Vorsprung herauswerfen, den die Gastgeber noch vor dem Schlussviertel mit einem 13:0-Lauf konterten.


HIGHLIGHTS


Auf dem Weg zum knappen 87:89-Erfolg bei RASTA Vechta sorgte Javon Bess in einer hochspannenden Schlussphase erst mit seinem vierten Dreier des Spiels für die 85:87-Führung, dann blockte der beste Verteidiger der Liga einen Wurfversuch von Ryan Schwieger und gab Owen Klassen die Gelegenheit, den Ball auf der anderen Seite des Spielfelds vorentscheidend in den RASTA-Korb zu stopfen. Saisonsieg Nummer 21 bedeutet nicht nur einen neuen Klubrekord für die Würzburg Baskets, sondern vier Spieltage vor Schluss auch drei Siege Vorsprung auf die Play-In-Plätze der Tabelle. Topscorer der Partie war wieder einmal Otis Livingston II (23 Punkte), der das Duell der MVP-Kandidaten gegen Vechtas Tommy Kuhse klar für sich entscheiden konnte.

Sieben getroffene Dreier bei dreizehn Versuchen in der ersten Halbzeit - die Würzburger Dreierquote im RASTA Dome war mit über 50 Prozent wahrlich nicht von schlechten Eltern. Allerdings machten es die Gastgeber noch besser: Sechs Vechta-Akteure trafen die ersten acht Dreierversuche (7 von 7 im ersten Viertel) und konnten sich dadurch nach einer ausgeglichenen Anfangsphase absetzen (18:10, 6. Minute).

Weil die Würzburg Baskets innerhalb der 6,75-Meter-Linie erfolgreicher agierten und ihre Sprungwürfe und Korbleger besser zu nutzen wussten, war der Spielstand aber schnell wieder gedreht: 26:30 lautete er nach einem offensiv durchaus spektakulären ersten Abschnitt.

Im zweiten Viertel ging es im ähnlichen Stil weiter: Von den ersten drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen gingen zwei auf das Konto der Hausherren, die dann durch einen Korbleger ihres starken Kapitäns Chip Flanigan (20 Punkte) in der 14. Minute wieder in Führung gehen konnten (36:35). Lange konnten sich die Fans der Heimmannschaft darüber nicht freuen: Ein Würzburger 11:0-Lauf zum 39:48 ließ die Partie wieder in die andere Richtung kippen (37. Minute).

Bis zum Seitenwechsel änderte sich daran nicht mehr viel: Kurz davor lagen die Würzburg Baskets zwar zum ersten Mal zweistellig vorne (44:54), dann verkürzte Chip Flanigan mit einem „And One“ zum Halbzeitstand von 47:54. Zu diesem Zeiutpunkt hatte Vechta zwar vier Dreier mehr getroffen, die Baskets aber vierzehn Punkte mehr aus dem Zweierbereich und fünf mehr von der Freiwurflinie erzielt.

In den ersten sechs Minuten von Halbzeit Nummer zwei waren es dann die Gäste, die das Visier von außen besser eingestellt hatten: Fünf Dreier von Javon Bess (2), Isaiah Washington und Otis Livingston (2) brachten eine 13-Punkte-Führung (56:69, 26. Minute) und den größten Abstand zwischen den beiden Kontrahenten. Dann traf Joschka Ferner den ersten Vechta-Dreier der zweiten Halbzeit und startete damit einen 13:0-Zwischenspurt zum 69:69-Ausgleich kurz vor Ende des dritten Viertels.

Dadurch wurde aus dem Spitzenspiel des Tabellenfünften beim Sechsten im Schlussabschnitt ein echter Thriller, in dem sich knapp neun Minuten lang kein Team einen entscheidenden Vorteil holen konnte. In der 37. Minute gelang es Vechta, durch zwei Ferner-Freiwürfe zum ersten Mal seit dem zweiten Viertel wieder in Führung zu gehen (82:81). Für die nächsten beiden von insgesamt sechzehn Führungswechseln sorgten erst Otis Livingston und dann Ryan Schwieger jeweils von der Dreierlinie.

Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahm Sasa Filipovski beim Stand von 85:84 die Auszeit, nach der Javon Bess für die Entscheidung sorgte: Erst versenkte er seinen vierten Dreier des Spiels zum 85:87, dann rückte er Ryan Schwieger an der Dreierlinie so dicht auf die Pelle, dass er dessen Wurfversuch blocken und sich den Rebound greifen konnte.

Über Otis Livingston kam der Ball zu Owen Klassen, der mit 42 Sekunden auf der Uhr zum 85:89 stopfte. Vechta kam danach durch Tanner Groves zwar noch einmal auf 87:89 heran, bekam in den letzten 35 Sekunden der Partie aber keine weitere Abschlusschance mehr, so dass der elfte Würzburger Auswärtssieg feststand. 

 

RASTA Vechta - Würzburg Baskets 87:89
(26:30, 21:24, 22:17, 18:18)

Für Würzburg spielten:
Otis Livingston II 23 Punkte/5 Dreier (5 Assists), Zac Seljaas 16/1, Owen Klassen 13 (7 Rebounds), Isaiah Washington 13/3 85 Assists), Javon Bess 12/4 (3 Blocks), Darius Perry 7/1 (3 Steals), Max Ugrai 3/1, Collin Welp 2, Felix Hoffmann.

Top-Performer Vechta:
Chip Flanigan 20/4 (3 Steals), Wes Iwundu 19/3, Ryan Schwieger 16/3.

 

Key Stats:
Zweierquote:
Würzburg 59 Prozent - Vechta 53 Prozent
Blocks: Würzburg 4 - Vechta 0

 

Stimmen zum Spiel

Max Ugrai, Würzburg Baskets:
„Es war klar, dass das heute eng wird. Beide Teams spielen eine gute Saison und wussten, was das Spiel für die Platzierung für eine Bedeutung hat. Keine Mannschaft konnte sich so richtig lösen, und ich glaube, dass es Basketball auf hohem Niveau war. In der Schlussphase haben die getroffenen Würfe auf unserer Seite den kleinen Unterschied ausgemacht, es waren nur Nuancen. Am Anfang haben wir offene Würfe zugelassen, die von Vechta zu einfach herausgespielt waren. Mir ist es aber lieber, wenn der Gegner am Anfang gut trifft und nicht in den letzten fünf Minuten, dann hat man noch genug Zeit um aufzuholen. Es war klar, dass sich die Dreierquote irgendwann normalisiert. Otis ist unser Anführer und spielt eine Mega-Saison. Er hat sich das alles auch verdient. Er kommt jeden Tag sehr früh in die Halle, macht sehr viel extra und hat grade natürlich auch eine unheimlich breite Brust. Er stößt die Türen für uns auf, und alle anderen Spieler bekommen dadurch auch Selbstvertrauen. Wir sind sehr froh, in in unserem Team zu haben.“

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Gratulation an meine Spieler für diesen wichtigen Sieg, wir haben hart gekämpft. Beide Teams haben heute herausragend getroffen, auch einige Spieler von Vechta haben beeindruckend ihre Dreier getroffen. Es war ein sehr enges Spiel. Wir haben es hinbekommen zu gewinnen, am Ende gehört natürlich auch etwas Glück dazu. Wir treffen diesen einen Dreier und holen den einen Offensiv-Rebound. Gratulation aber auch an Vechta, die einen tollen Basketball spielen. Sie haben eine tolle Mannschaft und einen Trainer, der einen sehr guten Job macht. RASTA hat auch großartige Fans, so dass es sehr schwer ist, hier zu spielen. Für uns war es also ein schöner Basketball-Sonntag.“

Ty Harrelson, Headcoach RASTA Vechta:
„Letztlich kann man sagen, dass es ein gutes Spiel war. Im ersten Viertel waren wir zu nachlässig. Zur Halbzeit waren es neun Ballverluste, am Ende waren es zwölf, wir haben also zunächst nicht genug aus unserem Ballbesitz gemacht. Und Würzburg ist nun einmal ein richtig starker Gegner. Sie haben mehrere Spieler, die sehr gut treffen. Beide Mannschaft haben um die fünfzig Prozent von der Dreierlinie getroffen. Da haben wir es Würzburg in der zweiten Halbzeit etwas schwieriger gemacht, auch weil wir besser auf den Ball aufgepasst und dann auch besser in unsere Defense gekommen sind. Respekt an Würzburg dafür, wie sie hier aufgetreten sind und ihre Würfe getroffen haben.“

 

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FOTO: Viktor Meshko