Ein Würzburger Eigengewächs sucht nach unglaublichem Verletzungspech in den vergangenen beiden Jahren eine neue Herausforderung: Julius Böhmer, der vor zehn Jahren sein erstes Spiel in der JBBL-Mannschaft der VR-Bank Würzburg Baskets Akademie bestritten hat, wechselt in die BARMER 2. Basketball Bundesliga zum Bundesliga-Absteiger BG Göttingen.
„Als Würzburger Junge die Möglichkeit gehabt zu haben, über Jahre hinweg hier Basketball zu spielen – vom Jugendbereich bis in die erste Mannschaft – bedeutet mir viel. Ich blicke gerne zurück auf die gemeinsame Zeit, die zahlreichen Erfahrungen und die Chance, mich sportlich und persönlich weiterzuentwickeln“, sagt der gebürtige Würzburger, der im Januar seinen 23. Geburtstag gefeiert hat: „Ein großes Dankeschön an alle Trainer, Mitspieler und Verantwortlichen. Und nicht zuletzt an die Fans, die mich all die Jahre begleitet haben. Jetzt freue ich mich auf neue Herausforderungen in Göttingen und bin gespannt auf das, was vor mir liegt.“
Julius Böhmer hat seine basketballerische Grundausbildung wie NBA-Star Maxi Kleber beim SC Heuchelhof bekommen. Gleich in seiner ersten JBBL-Saison war er Würzburger Topscorer mit 18,5 Punkten pro Partie, für die FIT/One Würzburg Baskets hat er im Nachwuchsbereich außerdem in der NBBL und in der ProB gespielt. Den Sprung in den easyCredit BBL-Kader schaffte er mit 18 Jahren in der Saison 2020/2021, seinen ersten Einsatz hatte er am 13. November 2020 in Vechta. Von der U15 bis zur U20 gehörte Böhmer im Sommer regelmäßig zum Aufgebot des Deutschen Basketball Bundes und hat bei mehreren internationalen Turnieren für Deutschland gespielt.
In der BBL-Spielzeit 2022/2023 war der 1,93 Meter große und vielseitig einsetzbare Guard fester Bestandteil der Rotation von Headocach Sasa Filipovski und stand in 15 seiner 32 Saisonspiele in der Startformation. In der folgenden Saison kehrte er wegen einer langwierigen Verletzung erst kurz vor den Playoffs zurück in den Kader und wurde am 24. Mai 2024 zum tragischen Helden: Beim 82:79-Heimsieg gegen ratiopharm ulm im Viertelfinale hatte er in knapp elf Spielminuten zehn Punkte erzielt, als er sich im dritten Viertel einen Kreuzbandriss zuzog, durch den er in der kompletten Saison 2024/2025 zum Zuschauen verurteilt war.
„Julius ist einer unserer Würzburger Jungs mit sehr viel Potenzial, das er vor zwei Jahren unter Sasa Filipovski auch zeigen konnte. Leider hatte er danach unglaublich viel Pech mit Verletzungen und konnte in dieser Saison gar nicht spielen. Ich glaube, dass es für ihn die richtige Entscheidung ist, in der ProA viel Spielzeit zu bekommen und seine Fähigkeiten zu zeigen“, sagt Baskets-Sportdirektor Kresimir Loncar: „Wir wünschen Julius nur das Beste, viel Erfolg in Göttingen und drücken ihm vor allem die Daumen, dass er gesund bleibt. Ich hoffe, dass er irgendwann zu uns zurückkehren wird.“