HÖCHSTER BBL-SIEG DER CLUB-GESCHICHTE GEGEN HAMBURG 

Durch einen 33:4-Lauf wurde es am Ende der höchste Sieg der Würzburg Baskets in der easyCredit BBL: Drei Tage nach dem Krimi gegen die NINERS Chemnitz haben die Unterfranken auch ihr zweites Heimspiel der Rückrunde gewonnen und bleiben weiter auf Playoffkurs. Gegen die Veolia Towers Hamburg setzte sich die Heimmannschaft am Montagabend vor 2.589 Zuschauern in der tectake ARENA bereits in der ersten Halbzeit zweistellig ab, überstand dann eine Aufholjagd der Gäste im dritten Viertel und holte sich durch ein mit 27 Punkten Differenz gewonnenes Schlussviertel einen 90:56-Erfolg. Die Revanche für die Hinspiel-Niederlage ist damit mehr als geglückt. Der bis dato höchste BBL-Sieg der Würzburg Baskets war ein 92:60 gegen die BG Göttingen am 12. November 2011 in der Turnhölle.


HIGHLIGHTS


„Wir haben heute sehr guten Basketball und mit viel Energie gespielt. Wir hatten natürlich die Niederlage im Hinspiel nicht vergessen, als wir in Hamburg schon nach dem ersten Viertel mit zwanzig Punkten hinten lagen“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Begegnung war erneut Cameron Hunt (29 Punkte), außerdem trafen auf Würzburger Seite Stanley Whittaker (23), Dayon Griffin (12/4 Dreier) und O‘Showen Williams (11) zweistellig.

Es gab gleich mehrere Parallelen zwischen den beiden Heimsiegen am Freitag und Montag: In beiden Partien zwangen die Würzburg Baskets ihre Gäste zu mehr als 20 Ballverlusten (Chemnitz 22 / Hamburg 23) und hatten dadurch jeweils 13 Abschlüsse mehr aus dem Feld. Und auch beim Spielverlauf gab es gewisse Parallelen: Sowohl am Freitag als auch am Montag war die Heimmannschaft in der ersten Halbzeit das bessere Team und konnte mit einer deutlichen Führung in die Kabine gehen.

Die Würzburg Baskets starteten gegen verunsicherte Hamburger voll konzentriert in die Partie und setzten gleich in der Anfangsphase durch ihre beiden Topscorer die entscheidenden Akzente: Stanley Whittaker und Cameron Hunt hatten nach sechs gespielten Minuten zusammen bereits 15 Punkte erzielt, die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt nach einem 11:0-Lauf mit 17:9.

Am Ende hatte das hervorragend aufgelegte Guard-Duo, das von der Liga anschließend auch gemeinsam zum „Spieler der Woche“ gekürt wurde, starke 20 von 27 Würfen aus dem Feld sowie 9 von 10 Freiwürfen getroffen und damit insgesamt 52 Punkte und damit nur vier weniger aufgelegt als die gesamte Hamburger Mannschaft. Von diesem frühen Rückstand sollten sich die Gäste aus dem hohen Norden im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr zurückkommen, auch wenn sie es im Verlauf der zweiten Halbzeit noch einmal kurz spannend machten.

Beim Spielstand von 25:18 begann das zweite Viertel, in dem sich am Abstand zunächst nicht viel veränderte. Zweistellig wurde der Würzburger Vorsprung zum ersten Mal durch einen 9:2-Lauf der Hausherren (42:27, 19. Minute), bis zum Seitenwechsel hatten sich die Baskets dann ein beruhigendes 49:33-Polster herausgespielt.

Dass die Gäste besser in die zweite Halbzeit starteten, erinnerte ebenfalls an die Partie vom Freitag: Hamburg erhöhte die Intensität in der Verteidigung und leistete sich im dritten Viertel nur einen Ballverlust. Die ersten zehn Towers-Punkte der zweiten Halbzeit gingen alle auf das konto des Schweizer Neuzugangs Anthony Polite, während auf Würzburger Seite Stan Whittaker mit drei Treffern aus der Halbdistanz dagegen hielt. Die Baskets hielten während ihrer offensiven Durststrecke in der Verteidigung aber weiter voll dagegen - bestes Beispiel war ein Block von Center Nicolas Carvacho gegen Hamburgs flinken, in dieser Partie aber unauffälligen Spielmacher Kendale McCullum.

Auch der schlechten Freiwurfquote der Towers war es zu verdanken, dass der Rückstand erst kurz vor Ende des dritten Abschnitts kleiner als sieben Punkte wurde - McCullum nutzte zwei Freiwurfchancen zum 57:52. Beim nächsten Hamburger Angriff bekam dann James Woodard die Chance, die Partie wieder richtig spannend zu machen - sein Dreier landete aber nur am Ring. Auf der anderen Seite war es O‘Showen Williams, der mit einem Korbleger mit der Viertelsirene auf 59:52 stellte - exakt derselbe Spielstand, der auch drei Tage vorher gegen Chemnitz nach 30 Minuten auf der Anzeigetafel stand.

Anders als den Sachsen gelang es den Hamburgern in der Crunchtime aber nicht, die Partie bis zum Schluss offen zu halten. Die Würzburg Baskets starteten mit zwei Dreiern von O‘Showen Williams und Neuzugang Dayon Griffin ins vierte Viertel und entschieden die Partie mit einem 14:0-Lauf - Dayon Griffin versenkte seinen vierten Dreier der Partie in der 34. Minute zum 71:52.

In der verbleibenden Spielzeit spielten sich die Hausherren dann endgültig offensiv wie defensiv in einen Rausch, ließen in der Verteidigung bis auf zwei Korbleger von Anthony Polite und Seth Hinrichs nichts mehr zu und gewannen das letzte Viertel auf dem Weg zu ihrem höchsten BBL-Sieg der Klubgeschichte mit 31:4. Weiter geht es für die Würzburg Baskets mit einem Auswärtsspiel am Sonntag um 15 Uhr beim SYNTAINICS MBC, mit dem sie auch noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen haben - die Wölfe gewannen im Oktober nach zweifacher Verlängerung in der tectake ARENA.  



Würzburg Baskets - Veolia Towers Hamburg 90:56 (25:18, 24:15, 10:19, 31:4)  


Für Würzburg spielten:
Cameron Hunt 29 Punkte/2 Dreier, Stanley Whittaker 23/1, Dayon Griffin 12/4 (4 Steals), O‘Showen Williams 11/1 (3 Steals), Filip Stanic 6, Felix Hoffmann 5/1 (6 Rebounds/3 Steals), Nicolas Carvacho 4 (7 Rebounds), Julius Böhmer, Collin Welp, Elijah Ndi.

Top-Performer Hamburg:
Anthony Polite 18/1 (6 Rebounds), Seth Hinrichs 15/1, Kendale McCullum 8/1.


Key Stats:
Steals:
Würzburg 18 - Hamburg 2
Ballverluste: Würzburg 10 - Hamburg 23
Feldwurfquote: Würzburg 59 Prozent (39 von 61) - Hamburg 42 Prozent  (20 von 48)




Stimmen zum Spiel  


Cameron Hunt, Würzburg Baskets:
„Es war ein wichtiger Sieg für uns. Wir wollten zuhause ein gutes Spiel für unsere Fans abliefern, und das haben wir auch getan. Unser Coach vertraut mir, weil er weiß, dass ich ein guter Eins-gegen-Eins-Spieler bin, und es funktioniert. Unser Motto ist: Nicht der Etat steht auf dem Feld und spielt, sondern die Spieler, und das zeigen wir auch. Unser Ziel sind die Playoffs. Wir haben viel darüber gesprochen, wie wir Spiele besser beenden können. Das dritte Viertel war heute nicht unser bestes, aber im vierten Viertel waren wir stark und haben uns den Heimsieg geholt,"

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler und wieder einmal vielen Dank an unsere Fans, die an einem Montagabend gekommen sind und uns unterstützt haben. Ich muss auch unsere Gesellschafter loben, die uns nach dem harten Spiel gegen Chemnitz am Freitag eine gute Regeneration am Samstag ermöglicht haben. Das ist sehr wichtig, wenn man zwei Spiele so kurz hintereinander hat. Auch unser Physiotherapeut Nico Brendel hat einen sehr guten Job gemacht, er war Tag und Nacht an der Arbeit. Wir haben heute aber auch sehr guten Basketball und mit viel Energie gespielt. Wir hatten natürlich die Niederlage im Hinspiel nicht vergessen, als wir in Hamburg nach dem ersten Viertel schon mit zwanzig Punkten hinten lagen. Jeder Spieler hat heute zu diesem Sieg beigetragen. Hamburg wünsche ich alles Gute und viel Erfolg in der Liga und im EuroCup.“

Benka Barloschky, Headcoach Veolia Towers Hamburg:
„Glückwunsch an Würzburg und Coach Filipovski, sie hatten heute eine unglaubliche Energie und haben das Spiel sehr verdient gewonnen, auch in dieser Höhe. Wir haben heute in einem Viertel richtig gespielt und die nötige Bereitschaft und Energie gezeigt, um Würzburg kontinuierlich zu stoppen, das war das dritte Viertel. In diesem Viertel haben wir den Ball auch nur einmal hergegeben, das zeigt sich dann auch in der Effizienz unserer Offensive. Im Rest des Spiels haben wir 22 Ballverluste produziert, das ist gegen so eine gute Mannschaft natürlich viel zu viel. Es war natürlich auch eine unglaubliche individuelle Performance von Cameron Hunt und Stanley Whittaker. Aber auch O‘Showen Williams möchte ich herausheben, er hat ein starkes Spiel gemacht und Würzburg sehr viel Energie gegeben.Und so verliert man dann mit mehr als 30 Punkten Unterschied.“ 

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Foto: Viktor Meshko