Die s.Oliver Baskets besiegen Frankfurt dank einer starken zweiten Halbzeit mit 80:71 (36:43)
(Foto: Gerd Ulherr)
Es war nicht nur der vierte Heimsieg in Folge für die s.Oliver Baskets, sondern auch der erste Sieg gegen die FRAPORT SKYLINERS in eigener Halle: In der erneut restlos ausverkauften s.Oliver Arena legten die Würzburger in der zweiten Halbzeit rechtzeitig den Schalter um und holten sich dank eines bärenstarken vierten Viertels (29:14) den verdienten 80:71-Erfolg gegen die hessischen Nachbarn.
Top-Scorer beim Dreier-Festival in Würzburg – beide Teams trafen hochprozentig von draußen – waren die beiden Frankfurter Ramon Galloway (19) und Tez Robertson (18). Entscheidender Mann auf Würzburger Seite war der ehemalige Frankfurter Jimmy McKinney, der 17 Punkte erzielte und bei fünf Versuchen hinter der Dreierlinie ohne Fehlversuch blieb.
Drei Viertel lang hat eine Mannschaft die Nase vorn, aber im Schlussviertel wird das Spiel doch noch gedreht. So lautete bereits die kurze Zusammenfassung des Hinspiels zwischen den FRAPORT SKYLINERS und den s.Oliver Baskets. Genau die gleiche Beschreibung trifft auch auf das Rückspiel am Freitag in der s.Oliver Arena zu. Während in der Hinrunde aber noch Würzburg die Partie über weite Strecken im Griff, am Ende aber das Nachsehen hatte, ereilte heute die hessischen Nachbarn dieses Schicksal.
Viel war im Vorfeld der Partie spekuliert worden über die Auswirkungen der elftägigen Spielpause auf Seiten der Unterfranken und das Frankfurter Mammutprogramm mit vier Spielen im gleichen Zeitraum. Die Auswirkungen zeigten sich beim heutigen Spiel auf beiden Seiten deutlich: Während die Hausherren lange brauchten, um ihren offensiven Rhythmus zu finden, ging den Hessen am Ende die Luft aus. Würzburgs neu gewählter Oberbürgermeister Christian Schuchardt fieberte vier Tage nach seiner Amtseinführung in der Halle mit – der aus Frankfurt stammende Schuchardt hatte im Vorfeld der Partie versichert, dass er auch bei Spielen gegen die SKYLINERS selbstverständlich den s.Oliver Baskets die Daumen drückt.
Von Beginn an entwickelte sich das Duell der beiden Main-Metropolen wie immer zu einem intensiv geführten Kampf. Bereits die ersten Spielminuten zeigten aber auch, dass dieses Mal nicht nur eine verbissene Verteidigung, sondern vor allem auch die hochprozentigen Wurfquoten von außen entscheidend sein würden. Nach ausgeglichenem Auftakt waren es dem entsprechend auch zwei Dreier von Quantez Robertson und Ramon Galloway, durch die sich die Gäste erstmals etwas absetzen konnten (11:16, 6. Minute).
Mit Beginn des zweiten Viertels verkürzte Jimmy McKinney mit seinem ersten Distanztreffer – vier weitere sollten noch folgen – auf 20:22. Die Antwort der Hessen hatte es in sich, denn in den folgenden drei Minuten schienen sie das Spiel bereits früh entscheiden zu wollen.
Dank eines 13:1-Laufs setzten sich die Bankenstädter schnell auf 21:35 ab. Diesen Vorsprung konnte die Mannschaft von Headcoach Gordon Herbert auch fast bis zum Seitenwechsel verwalten, wäre da nicht neun Sekunden vor der Halbzeitsirene ein verhängnisvoller Pfiff dazwischen gekommen.
Der Ball war nach einem erfolgreichen Dreierversuch von Maurice Stuckey gerade im Korb gelandet, da ertönte auch noch ein Foulpfiff der Unparteiischen, die auf zwei Freiwürfe für Center Chris McNaughton entschieden. Der Würzburger Kapitän verwandelte beide sicher, die Gastgeber verkürzten mit diesem Fünf-Punkte-Ballbesitz zum wieder offenen Pausenstand von 36:43.
Nach einem überaus ausgeglichenem dritten Viertel, in dem die Hausherren lediglich einen Punkt des Frankfurter Vorsprungs verkürzen konnten, folgte die Wende mit Beginn des letzten Abschnitts. Schon nach wenigen Sekunden traf Jimmy McKinney einen Dreier, Marcellus Sommerville holte sich den Ball vom Gegner zurück und schoss eiskalt den nächsten Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie zum 57:57-Ausgleich durch die Reuse.
Zwar holte Ramon Galloway mit dem nächsten Angriff die Führung noch ein letztes Mal zurück auf Frankfurter Seite, ein 12:2-Lauf der s.Oliver Baskets – gestartet und beendet mit je einem Dreier von Jimmy McKinney – schraubte die Führung der Gastgeber aber auf 69:61. Den Skyliners waren nun die schweren Beine nach der dritten Partie in nur sechs Tagen deutlich anzumerken.
Dennoch zeigte Quantez Robertson noch ein letztes Aufbäumen. Mit fünf Punkten in Folge zum 69:66 brachte der quirlige Guard gut dreieinhalb Minuten vor Spielende nochmals kurzzeitig die Spannung zurück. Chris McNaughton beendete das Zittern mit einem Dreipunktspiel, bevor Spielmacher Dominic Waters, Maximilian Kleber und Marcellus Sommerville noch auf den Endstand von 80:71 erhöhten.
Text: Michael Will
<link http: www.beko-bbl.de external-link-new-window statistik>s.Oliver Baskets – FRAPORT SKYLINERS 80:71 (17:22, 19:21, 15:14, 29:14)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Jimmy McKinney 17 Punkte/5 Dreier, Chris McNaughton 12, Marcellus Sommerville 10/1, Maurice Stuckey 10/3, John Little 10, Maxi Kleber 9/1 (7 Rebounds), Dominic Waters 6 (8 Assists), Jason Boone 5, Ben Jacobson 1.
Frankfurt:
Galloway 19/3, Robertson 18/4, Burtschi 12/1, Voigtmann 10/2, Barthel 6, Klein 4/1, N'Diaye 2, Dubois, Merz, Nolte.
Stimmen zum Spiel
s.Oliver Baskets Headcoach Stefan Koch:
"Frankfurt spielt eine sehr gute Saison, vor allem wenn man ihr großes Verletzungspech bedenkt. Obwohl sie erst am Mittwoch ein schweres Spiel gegen Bamberg hatten, haben sie uns heute lange Zeit vor große Probleme gestellt. Ausschlaggebend für diesen wichtigen Sieg war unsere Steigerung in der Verteidigung nach der Pause. In der ersten Halbzeit standen wir defensiv zu flach auf unseren Füßen und haben die letzte Konsequenz vermissen lassen. Das haben wir im dritten und vierten Viertel besser gemacht. Ich möchte meinen Spielern zu ihrer Leistung in der zweiten Halbzeit gratulieren."
FRAPORT SKYLINERS Headcoach Gordon Herbert:
„Glückwunsch an Würzburg und Stefan Koch. Wir haben in den ersten 30 Minuten gut gespielt und sind mit ihrem Druck gut zurecht gekommen. Aber sie haben auch im 3. und 4. Viertel nicht nachgelassen und konnten ihr Intensität noch weiter steigern. Im 4. Viertel hat Würzburg hervorragend gespielt. Vor allem Jimmy McKinney hat wichtige Würfe getroffen. Ich denke, dass wir besser waren als am Mittwoch gegen Bamberg, zumindest in den ersten 30 Minuten. Dass wir nach unserer sehr guten ersten Halbzeit zur Pause nur mit sieben Punkten geführt haben war etwas unglücklich."