HALBFINALE BEIM ITALIENISCHEN TRADITIONSCLUB

Die nächste große Herausforderung auf europäischer Ebene führt s.Oliver Würzburg nach Norditalien zu einem Ex-Club von Headcoach Denis Wucherer und Cameron Wells: Pallancanestro Varese gehört zu den großen italienischen Traditionsclubs und hat unter anderem zehnmal die italienische Meisterschaft und in den 1970er Jahren fünfmal den EuroLeague-Vorgänger „Champions Cup“ gewonnen. Das Hinspiel im FIBA Europe Cup-Halbfinale in der 5.100 Zuschauer fassenden „Enerxenia Arena“ in Varese beginnt am Mittwoch um 20:30 Uhr und wird live und kostenfrei auf dem Youtube-Kanal der FIBA übertragen. Knapp hundert Würzburger Fans werden in zwei Fanbussen und einigen Privat-PKWs in die Lombardei reisen, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen. Im „Kullman‘s Grill & Diner“ in der Schweinfurter Straße findet für die Daheimgebliebenen ein Public Viewing statt, die besten Plätze vor der Großbildleinwand sind bereits komplett reserviert.

„Varese hat eine defensiv starke, sehr heimstarke und sehr physische Mannschaft. Ein paar ihrer Spieler kennen wir ganz gut, einige haben letztes Jahr dort schon zusammen mit Cam gespielt“, so Denis Wucherer, der mit seinem Team am Dienstagvormittag Richtung Varese aufgebrochen ist: „Thomas Scrubb hat für mich in Gießen gespielt und ist einer meiner absoluten Lieblingsspieler aller Zeiten. Er ist ein ganz ruhiger Vertreter, der keine Fehler macht. Er ist ein ‚silent assasin‘, der dir still und heimlich richtig wehtun kann. Die Rundsporthalle in Varese erinnert mich immer an unsere alte Halle in Leverkusen. Da ist immer eine Menge los und eine gute Stimmung. Wir müssen sehr stabil sein und eine gute Leistung zeigen, um uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu holen.“

Zwei Würzburger Spieler haben besonders gute Erinnerungen an ihr letztes Duell mit Varese: Johannes Richter und Mike Morrison bezwangen die Italiener im FIBA Europe Cup-Endspiel 2016 mit den FRAPORT SKYLINERS mit 66:62. Die angesprochene Heimstärke der Italiener zeigt sich in der italienischen „Seria A“ (10 Siege aus 12 Heimspielen) noch deutlicher als im FIBA Europe Cup, in dem sie sechs ihrer acht Partien vor eigenem Publikum gewonnen haben.

Unter dem Strich ist für beide Halbfinal-Kontrahenten die aktuelle Spielzeit sehr ähnlich verlaufen: Auf europäischer Ebene haben beide Clubs 13 Siege aus 16 Spielen eingefahren, und auch in den heimischen Ligen ist der Saisonverlauf nahezu identisch: Varese liegt mit 14 Siegen und 11 Niederlagen aktuell auf Rang sechs der Serie A, s.Oliver Würzburg mit 15 Erfolgen und 12 Niederlagen auf Rang sieben der easyCredit BBL.

Nach den beiden offensiv stärksten Teams im FIBA Europe Cup mit Avtodor Saratov im Achtelfinale und den Bakken Bears im Viertelfinale treffen Denis Wucherer und seine Schützlinge in den beiden Duellen um das FEC-Finale auf eine Mannschaft, die häufig über ihre starke Verteidigung zum Erfolg kommt. Das bekam zuletzt der Champions League-Teilnehmer Filou Oostende aus Belgien im Viertelfinale zu spüren: Die Belgier erzielten in den beiden Spielen nur 127 Punkte und unterlagen mit 18 Zählern Differenz. Insgesamt hat Varese im FEC pro Spiel durchschnittlich nur 72,9 gegnerische Punkte zugelassen.

Im Angriff sind beide Kontrahenten ähnlich ausgeglichen besetzt. Varese hat mit dem serbischen Spielmacher Aleksa Avramovic (12,9 Punkte pro Spiel), dem us-amerikanischen Flügelspieler Dominique Archie (12,2), dem Briten Thomas Scrubb (12,0) und dem belgischen Nationalspieler Jean Salumu (10,6 Punkte) gleich vier Spieler in seinen Reihen, die im europäischen Wettbewerb zweistellig punkten. Salumu spielte in der ersten Saisonhälfte noch für Sakarya BSB und war an den beiden Siegen der Türken gegen s.Oliver Würzburg in der ersten Gruppenphase des Wettbewerbs mit insgesamt 26 Punkten beteiligt. Bester Vorlagengeber bei Varese ist US-Boy Ronald Moore mit 4,8 Assists pro Spiel, die meisten Rebounds holt sein Landsmann Tyler Cain (8,8).

Wie in allen Playoff-Runden im FIBA Europe Cup werden die Ergebnisse von Hin- und Rückspiel addiert, um den Sieger zu ermitteln, s.Oliver Würzburg hat aufgrund der besseren Bilanz in der Zwischenrunde Heimrecht im zweiten Spiel. Das Rückspiel findet am 17. April (Mittwoch, 19:00 Uhr) in der s.Oliver Arena statt, Tickets sind im Online-Shop und am Spieltag ab 17:30 Uhr an der Abendkasse der Turnhölle erhältlich. Im anderen Halbfinale treffen UNET Holon aus Israel und mit Dinamo Sassari ein weiterer italienischer Club aufeinander.

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Florian Koch in Aktion.

Foto: Viktor Meshko