Drittes Spiel, dritter Heimsieg in der Halbfinal-Serie zwischen den FIT/One Würzburg Baskets und ratiopharm ulm: Die Ulmer dominierten am Samstagabend in der ausverkauften ratiopharm arena die Bretter, holten zwanzig Offensivrebounds und haben sich durch einen verdienten 99:86-Erfolg zwei Matchbälle gesichert. Im ersten Viertel konnten die Baskets dank der erneut besseren Dreierquote dagegen halten und mit 20:15 in Führung gehen, danach fanden die Ulmer auch wegen zahlreicher zweiter und dritter Chancen offensiv immer besser ins Spiel. Zur Halbzeit lagen die Hausherren vor 6000 Zuschauenden daher mit 48:37 in Führung und ließen danach kein Comeback der Baskets mehr zu.
Topscorer in Spiel 4 waren Karim Jallow (26 Punkte) auf Ulmer und Liga-MVP Jhivvan Jackson (25) auf Würzburger Seite. „Wir müssen aggressiver verteidigen und brauchen mehr Stopps“, sagte Jackson hinterher live bei Dyn: „Wir waren im Viertelfinale schon einmal in der dieser Situation, müssen jetzt schnell regenerieren und im nächsten Spiel noch härter spielen.“ Wie im Viertelfinale gegen Braunschweig müssen die FIT/One Würzburg Baskets Spiel 4 der Serie in der bereits ausverkauften Turnhölle gewinnen, um das Saisonende zu verhindern und eine entscheidende fünfte Partie in Ulm zu erzwingen. Sprungball in der tectake ARENA ist am Dienstag um 18:30 Uhr, die Partie wird für Abonnenten wie gewohnt live bei Dyn übertragen. Anett Sattler moderiert, kommentiert wird die Begegnung von Stefan Koch zusammen mit Patrick Femerling als Experte.
Jhivvan Jackson war dieses Mal von Beginn an besser im Spiel als in den beiden ersten Partien der Serie. Der MVP der easyCredit BBL traf gleich seinen ersten Dreier, nachdem Karim Jallow das Scoring auf Ulmer Seite mit einem Dunk eröffnet hatte. Im ersten Abschnitt verteidigten beide Teams auf hohem Niveau und mit viel Energie, im Angriff machten es zunächst die Ulmer besser und lagen nach drei Minuten mit 7:3 vorne. Zwei Dreier in Folge von Baskets-Kapitän Zac Seljaas stellten den Spielstand aber schnell auf 9:11. Nach einem mächtigen Dunk von Hannes Steinbach, der wieder ein „Double-Double“ auflegte, lagen die Gäste sehr zur Freude ihrer gut 300 mitgereisten Fans auch in der 7. Minute noch knapp vorne (11:13).
Davion Mintz erhöhte den Abstand kurz vor der ersten Viertelpause auf 15:20. Dank ihrer Überlegenheit beim Rebound - bereits im ersten Abschnitt holten sie acht Offensivrebounds - blieben die Ulmer aber dran und drehten das Ergebnis durch einen viertel-übergreifenden 8:0-Lauf. Baskets-Headcoach Sasa Filipovski nahm die Auszeit und brachte sein Team zurück in die Spur, kurze Zeit später traf Jhivvan Jackson seinen nächsten Dreier zum erneuten Führungswechsel (26:27, 15. Minute). Die Ulmer reagierten prompt, legten defensiv eine Schippe drauf und sorgten dafür, dass in den folgenden gut vier Spielminuten kein weiterer Würzburger Zähler dazu kam.
Mit einem 14:0-Lauf holten sich die Hausherren in dieser Phase ihren ersten zweistelligen Vorsprung (40:27, 19. Minute) und gaben ihn im weiteren Spielverlauf vor allem dank 18 Zählern aus zweiten und teilweise dritten Chancen nicht mehr her. „Wir haben zu viele Fehler gemacht, in der Verteidigung und vor allem beim Rebound. Das war heute der größte Unterschied“, konstatierte Sasa Filipovski nach dem Spiel.
Die Geschichte der zweiten zwanzig Minuten ist daher relativ schnell erzählt: Die Ulmer hatten jetzt das Momentum auf ihrer Seite und kamen wie im ersten Viertel mit einem 7:3-Lauf aus den Kabinen. Die Baskets hielten in der zweiten Halbzeit insgesamt zwar wieder deutlich besser dagegen, konnten den Abstand aber nicht entscheidend verringern. Nach dem dritten Viertel lag Ulm mit 68:55 in Führung und startete auch in den letzten Abschnitt mit einem 9:3-Lauf zur höchsten Führung der Partie (77:58, 22. Minute).
Die Filipovski-Schützlinge gaben sich mit mehr als acht Minuten auf der Uhr noch lange nicht geschlagen. Sie mobilisierten noch einmal die letzten Energiereserven und kämpften sich, unter anderem mit zwei Dreiern von Jhivvan Jackson und einem weiteren Drei-Punkte-Treffer von Davion Mintz, durch einen 13:4-Zwischenspurt noch einmal in Schlagdistanz (89:79, 36. Minute).
Mehr war an diesem Abend gegen starke Ulmer aber nicht drin, so dass Sasa Filipovski bereits knapp vier Minuten vor dem Ende einen Fünfer-Wechsel vornahm, um seinen Startern vor Spiel 4 ein paar zusätzliche Spielminuten Pause zu gönnen: „Ich habe sie ausgewechselt, weil ich mir sicher war, dass wir nicht mehr gewinnen würden. Wir brauchen ihre Energie im Heimspiel am Dienstag.“
ratiopharm ulm - FIT/One Würzburg Baskets 99:86
(17:20, 31:17, 20:18, 31:31)
Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 25 Punkte/5 Dreier, Zac Seljaas 15/4, Hannes Steinbach 13 (10 Rebounds), Davion Mintz 13/1, Bazoumana Koné 5/1, Christian Skladanowski 3, Max Ugrai 3/1, Mike Lewis II 3 (5 Assists), Aubrey Dawkins 2, Nelson Phillips 2, Fabian Bleck 2, Lukas Wank.
Top-Performer Ulm:
Karim Jallow 26/1 (7 Rebounds), Noa Essengue 17/2 (9 Rebounds), Justinian Jessup 15/2, Ben Saraf 13.
Key Stats:
Offensivrebounds: Würzburg 4 - Ulm 20
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 4 - Ulm 18
Punkte in der Zone: Würzburg 26 - Ulm 52
Stimmen zum Spiel
Jhivvan Jackson, FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir müssen aggressiver verteidigen und brauchen mehr Stopps. Und wir müssen als Team weiter zusammenhalten, stark bleiben und weiterkämpfen. Wir waren schon einmal in der dieser Situation, müssen jetzt schnell regenerieren und im nächsten Spiel noch härter spielen.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir haben zu viele Fehler gemacht, in der Verteidigung und vor allem beim Rebound. Das war heute der größte Unterschied, deswegen Glückwunsch an Ulm. Sie waren heute das bessere Team und haben verdient gewonnen. Wir werden nicht aufgeben und im nächsten Spiel in drei Tagen wieder unser Bestes geben. Ich habe im vierten Viertel meine Starter ausgewechselt, weil ich mir sicher war, dass wir nicht gewinnen würden. Wir brauchen ihre Energie im Heimspiel am Dienstag.“
Ty Harrelson, Headcoach ratiopharm ulm:
„Ich denke, wir haben heute 34 Minuten lang sehr stark verteidigt. Wie Coach Filipovski schon gesagt hat, war der größte Unterschied unsere Fähigkeit, die Offensivrebounds und zweite Chancen zu holen. Wir wissen aber, dass Würzburg im Viertelfinale in der derselben Situation war und wieder zurückgekommen ist. Deswegen müssen wir am Dienstag in Würzburg besser dagegen halten als im letzten Spiel in ihrer Halle.“