Gegen abgeklärte Bonner unterlegen

Insgesamt dreizehn mal Unentschieden und zwanzig Führungswechsel: Die s.Oliver Baskets und die Telekom Baskets Bonn haben sich zum Auftakt der Beko BBL-Rückrunde eine über weite Strecken enge und spannende Partie geliefert. In der Schlussphase setzte sich mit den Bonnern um ihren Top-Scorer Jared Jordan (20 Punkte) die abgeklärtere Mannschaft durch.

s.Oliver Baskets kassieren verdiente 72:81-Niederlage gegen den Tabellensechsten

(Foto: Gerd Ulherr)

Insgesamt dreizehn mal Unentschieden und zwanzig Führungswechsel: Die s.Oliver Baskets und die Telekom Baskets Bonn haben sich zum Auftakt der Beko BBL-Rückrunde eine über weite Strecken enge und spannende Partie geliefert. In der Schlussphase setzte sich mit den Bonnern um ihren Top-Scorer Jared Jordan (20 Punkte) die abgeklärtere Mannschaft durch.

Bei den s.Oliver Baskets überzeugten Maurice Stuckey (17 Punkte) und Maximilian Kleber mit einem starken „Double-Double“ (15 Punkte / 14 Rebounds).

Die s.Oliver Baskets lieferten dem Playoff-Kandidaten aus Bonn bis in die „Crunchtime“ einen unglaublichen Kampf, wurden am Ende wie so oft in dieser Saison aber wieder nicht belohnt: 29 Sekunden vor Spielende landete ein Würzburger Einwurf nach eigener Auszeit und bei sechs Punkten Rückstand in den Händen von Tony Gaffney. Dessen Teamkollege Ryan „Air“ Brooks verwandelte den daraus resultierenden  Schnellangriff per Dunk zum 72:80. Bei den Gastgebern dagegen liefen in den letzten gut drei Minuten der Partie alle Offensivaktionen ins Leere.

Dabei hatten sich die Unterfranken im Angriff nach magerer Ausbeute in den letzten drei Partien gegen die Telekom Baskets insgesamt deutlich verbessert präsentiert. Von Beginn an agierte das Team von Trainer Stefan Koch auf Augenhöhe mit den Gästen.

Nach dem Auftakttreffer von Andrej Mangold holten Kapitän Chris McNaughton und Aufbauspieler Ben Jacobson mit einem Dreier umgehend die erste Führung für die Würzburger Baskets. In der Folge entwickelte sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich bis zur Schlussphase keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen konnte.

Zwar erhöhten die Rheinländer ihre Ein-Punkt-Führung nach dem ersten Abschnitt zu Beginn des zweiten Viertels schnell auf 19:25, jedoch hielten die beiden stärksten Würzburger Maurice Stuckey und Maxi Kleber mit Treffern von jenseits der 6,75-Metern-Linie dagegen.

Bonns Cheftrainer Mathias Fischer erkannte die Gefahr des schwindenden Momentums und nahm eine Auszeit. Aber Kapitän Chris McNaughton und Ricky Harris mit seinem ersten Treffer nach überstandener Verletzungspause – einem Dreier – holten die Führung zurück auf Würzburger Seite (32:30, 17. Minute). Der Rekonvaleszent fand danach zunehmend besser in die Partie und besorgte kurz darauf von der Freiwurflinie den 40:40 Pausenstand. 

Wie schon im zweiten Viertel starteten die Gäste auch nach der Halbzeitpause erfolgreicher in das Spiel: Jamel McLean schraubte – unterstützt durch Tony Gaffney – die Gästeführung nach 23 Spielminuten auf 41:47. Innerhalb von nur einer Minute glich Würzburgs Topscorer „Mo“ Stuckey durch ein „And One“ und seinen zweiten Dreier der Partie erneut aus. Dann kassierten erst Telekom Baskets Center Kurt Looby (in der 26. Minute) und Würzburgs Abwehrchef John Little noch im dritten Viertel jeweils das vierte Foul.

Maxi Kleber präsentierte sich auf Würzburger Seite in ALLSTAR-Form und hatte bereits nach 30 Minuten mit 13 Punkten und 11 Rebounds sein „Double-Double“ sicher.

Mit Beginn des letzten Viertels schlichen sich dann zusehends mehr Ballverluste ins Spiel der s.Oliver Baskets ein. Während sich die Bonner Gäste in der gesamten zweiten Halbzeit ganze zwei Turnover leisteten, ließ bei den Gastgebern die Konzentration nach – sie verloren den Ball nach der Pause insgesamt  zehn Mal.

Während die Führung bis zur 35. Minute teilweise fast im Sekundentakt gewechselt hatte, übernahm nun Jared Jordan für die Rheinländer die Verantwortung: Mit vier Punkten in Folge holte der Vorlagenkönig der Beko BBL erst die Bonner Führung zurück, um eine Minute später ein blitzsauberes Alley-Oop-Anspiel auf Tony Gaffney folgen zu lassen.

Zwar konnte Ben Jacobson im direkten Gegenzug nochmals aus der Distanz auf einen Zähler verkürzen (72:73, 37. Minute), doch nur wenige Sekunden später stellte Jordan ebenfalls per Dreier wieder den alten Abstand her. Und während sich die s.Oliver Baskets an der Verteidigung der Gäste die Zähne ausbissen, beendeten die Bonner mit einem 8:0-Lauf das Spiel und holten sich den letztendlich verdienten Sieg.

Text: Michael Will

<link http: www.beko-bbl.de external-link-new-window einen externen link in einem neuen>s.Oliver Baskets – Telekom Baskets Bonn 72:81 <link http: www.beko-bbl.de external-link-new-window einen externen link in einem neuen>(19:20, 21:20, 16:13, 16:28)

Für die s.Oliver Baskets spielten:

Maurice Stuckey 17 Punkte/4 Dreier, Maximilian Kleber 15/2 (14 Rebounds), Ricky Harris 10/1, Chris McNaughton 10, Jason Boone 9, Ben Jacobson 9/3, Steven Esterkamp 2, Jimmy McKinney, John Little.

Bonn:
Jordan 20/3 (7 Rebounds / 8 Assists), McLean 15 (9 Rebounds / 4 Steals), Brooks 13/1, Veikalas 10/2 (4 Assists), Gaffney 9, Wachalski 5, McCray 5/1, Looby 2, Mangold 2, Koch.

 

Stimmen zum Spiel

 

s.Oliver Baskets Headcoach Stefan Koch:
"Glückwunsch an Bonn, sie haben verdient gewonnen. Entscheidend war das größere Maß ihrer Abgeklärtheit in der Schlussphase, vor allem in Person von Jared Jordan mit seinen 20 Punkten, 7 Rebounds und 8 Assists. Wir haben das Spiel durch unsere 22 Ballverluste abgegeben, das sind doppelt so viele wie Bonn. Im 4. Viertel haben wir auch defensiv wesentlich schlechter agiert und 28 Punkte zugelassen. Es war ein gutes Basketballspiel und eine deutliche Steigerung unserer Leistung vor zwei Wochen gegen Vechta. Es macht mich stolz, dass mit Maurice Stuckey und Maxi Kleber ausgerechnet zwei junge deutsche Spieler unser Team weitgehend getragen haben. Unter dem Strich gehen die Punkte aber verdient an Bonn."

Telekom Baskets Headcoach Mathias Fischer:
"Heute kann man beiden Teams nur gratulieren. Dieses Spiel mit seinen zwanzig Führungswechseln war eine sehr gute Werbung für den Basketball. Keine Mannschaft hat aufgegeben, beide haben auf Augenhöhe gespielt. Auch die s.Oliver Baskets haben eine sehr gute Partie gespielt. Wir wussten, dass Würzburg unter Druck steht und kämpfen wird. In der ersten Halbzeit haben uns vor allem Maxi Kleber und die ungewohnt gute Freiwurfquote von Jason Bonne weh getan. Am Ende waren meine Spieler vielleicht etwas abgeklärter. Jared Jordan hat die Verantwortung übernommen und in der Endphase wichtige Aktionen gehabt."