Farmteam gewinnt auch das Rück-Derby

Im Vergleich zum eher unspektakulären Hinspiel ging es am Sonntag richtig zur Sache im Stadtderby zwischen dem SC Heuchelhof und der TG Würzburg Baskets in der Heuchelhof-Halle (Foto Fabian Frühwirth). Am Ende hatte – wie im Hinspiel – das Farmteam der s.Oliver Baskets die Nase vorn und bleibt dadurch Tabellenführer BBC Bayreuth dicht auf den Fersen.

2. Regionalliga Südost, Gruppe Nord
14. Spieltag
SC Heuchelhof - TG Würzburg Baskets 49:59

Im Vergleich zum eher unspektakulären Hinspiel ging es am Sonntag richtig zur Sache im Stadtderby zwischen dem SC Heuchelhof und der TG Würzburg Baskets. Am Ende hatte – wie im Hinspiel – das Farmteam der s.Oliver Baskets die Nase vorn und bleibt dadurch Tabellenführer BBC Bayreuth dicht auf den Fersen.

Die Heuchelhöfer hatten sich viel vorgenommen und gingen mit dem Selbstvertrauen aus zehn Siegen in Serie und einem Auswärtserfolg beim Spitzenreiter in die Partie. Weil die TGW-Schützen gegen die Zonenverteidigung Probleme hatten und ihre Würfe von außen zunächst nicht trafen, konnten sich die Hausherren früh zweistellig absetzen (16:4, 8. Spielminute). "Im ersten Viertel haben wir richtig gut gespielt, den Ball gepasst und den freien Mann gefunden", so SCH-Center Lars Buss.

Es blieb nicht dabei: Die "Blue Baskets" der TGW gingen im zweiten Viertel deutlich konzentrierter zu Werke und glichen in der 17. Minute durch einen Korbleger von Youngster Maximilian Ugrai zum 18:18 aus. Beim Spielstand von 24:24 ging es in die Pause, danach erlebten die Zuschauer quasi eine Wiederholung der ersten Halbzeit: Zwar hatte die TGW den Heuchelhöfer Top-Scorer Felix Hofmann (er erzielte 15 seiner 17 Punkte in der ersten Halbzeit) besser im Griff. Dfür kamen Hofmanns Kollegen, allen voran der ehemalige Bundesliga-Profi Buss, immer besser ins Spiel. Kurz vor Ende des dritten Viertels lagen die Hausherren in der intensiv geführten Partie wieder mit zehn Punkten vorne (44:34).

"Sie haben uns einen richtig guten Kampf geliefert, es war heute ein echtes Derby. Beide Mannschaften haben alles gegeben", sagte TGW-Kapitän Nico Schwartz. Das bessere Ende hatten er und seine Kollegen dank eines starken 4. Viertels, das von den beiden Ausländern im blauen Trikot dominiert wurde: Center Alex Okafor und Neuzugang Marjan Vidovic. "Okafor durfte heute machen, was er wollte, und Vidovic hat das Spiel in der entscheidenden Phase an sich gerissen und gezeigt, dass er ein Profi ist", so SCH-Trainer Maximilian Gottwald nach der Partie.

Vor allem die Premiere von Marjan Vidovic bei der TGW sorgte für Gesprächsstoff. Der 28-jährige Slowene war in der letzten Saison noch in der ersten Liga seines Heimatlands aktiv. "Jetzt ist er in Würzburg, will sich hier eine Existenz aufbauen und wollte bei uns Basketball spielen. Er ist natürlich ein Glücksgriff für uns", erläuterte TGW-Trainer Lars Masell die Hintergründe der Verpflichtung.

Vor dem Derby hatte der Neuzugang nur einmal mit dem Team trainiert. Im Schlussviertel zeigte er dann, dass er im Rennen um den Aufstieg den Unterschied ausmachen kann: Vidovi erzielte seine elf Punkte der Partie zwischen der 30. und 40. Spielminute, darunter sechs traumwandlerisch sicher verwandelte Freiwürfe in den letzten 70 Sekunden.

Mit einem 25:5-Lauf in den letzten elf Minuten, begünstigt durch einiges Wurfpech der Heuchelhöfer, drehten die Gäste das Spiel zum zweiten Mal und siegten am Ende der in jeder Phase hart umkämpften Partie mit 59:49. Gottwalds Fazit: "Die Jungs haben gekämpft und bis zum Schluss nicht aufgegeben, aber die TGW hat verdient gewonnen." Sein Gegenüber Lars Masell sparte nicht mit Komplimenten für sein Team: "Wir haben gekämpft, nie aufgegeben und immer an den Sieg geglaubt. Ausschlaggebend waren unsere Intensität und die Verteidigung."

Im Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga hat die TGW durch den Sieg als Tebellenzweiter ihr Schicksal weiterhin selbst in der Hand: Der punktgleiche Spitzenreiter BBC Bayreuth muss noch in der Feggrube antreten. Aber auch der SC Heuchelhof hat noch lange nicht aufgegeben. Maxi Gottwald: "Es gibt neben Bayreuth auch einige andere starke Teams, die man nicht unterschätzen darf. Diese Spiele müssen erst einmal gewonnen werden."

SC Heuchelhof – TG Würzburg Baskets 49:59 (16:7, 8:17, 20:12, 5:23)

SC Heuchelhof:
Felix Hoffmann 17 Punkte, Lars Buss 10, Jens Barthel 8, Philipp Henneberger 5, Sebastian Lenke 5, Chris Pommer 2, Christian Götz 2, David Mann, Daniel Klement, Marvin Matl, Paul Fein, Michael Popp.

TGW:
Max Ugrai 12, Marjan Vidovic 11, Simon Wagner 10, Alex Okafor 9, Nico Schwartz 4, Christoph Schropp 4, Philipp Beuschlein 4, Andi Lorenz 2, Jannik Pohl 2, Manuel Pohl 1, Mo Shanneik, Daniel Gintschel.

Zuschauer: 310

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