ERFOLGLOSE DIENSTREISE VOR DER FRANKENDERBY-WOCHE

Nach drei Siegen in Folge haben die Würzburg Baskets zum Abschluss des Jahres eine deutliche Niederlage bei den Veolia Towers Hamburg hinnehmen müssen. Die Hausherren zeigten in der mit 3.400 Zuschauern ausverkauften Hamburger edel-optics.de-Arena von der ersten Sekunde an, dass sie ihre jüngste Negativserie unbedingt beenden wollten und dominierten das erste Viertel mit 29:9. Danach war es über weite Strecken eine Begegnung auf Augenhöhe, in der die Towers ihren Gästen aber keine Chance zu einer echten Aufholjagd gaben und auf gute Phasen der Unterfranken immer eine passende Antwort fanden.

„Hamburg hat heute sehr viel besser gespielt als wir. Meine Spieler hatten nach der zweiten langen Auswärtsfahrt und einem harten Heimspiel am Montag gegen Crailsheim nicht mehr genug Energie“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Beste Punktesammler der Partie waren Kendale McCullum auf Hamburger und CJ Bryce auf Würzburger Seite mit jeweils 21 Punkten.

Die Geschichte der zweiten Würzburger Dienstreise hintereinander in den hohen Norden Deutschlands ist schnell erzählt: Die „Türme“ starteten in die von Interims-Cheftrainer Benka Barloschky, der erneut den erkrankten Headcoach Raoul Korner vertrat, als „wichtigstes Spiel des Jahres“ bezeichnete Partie mit viel Energie in der Defensive und erfolgreichen Spielzügen im Angriff.

Alleine in den ersten vier Minuten konnten die Norddeutschen, die mit einem 10:0-Lauf in die Partie starteten, vier Würzburger Ballverluste in erfolgreiche Abschlüsse verwandeln. Bei den Baskets lief in dieser Phase dagegen so gut wie alles schief, was nur schief laufen konnte - das Resultat war eine 20:3-Führung der Towers in der 6. Minute, die die Gastgeber auf dem Weg zu einem Start-Ziel-Sieg bis zur ersten Viertelpause auf 29:9 ausbauen konnten.

Ab dem zweiten Abschnitt fanden die Würzburg Baskets im Angriff bessere Lösungen, konnten die teilweise wie entfesselt aufspielenden Hamburger aber nicht oft genug stoppen, so dass der Rückstand bis zum Seitenwechsel auf 26 Punkte (57:31) angewachsen war. In der zweiten Halbzeit gelang es den Filipovski-Schützlingen dann deutlich besser, die Hausherren vom eigenen Korb fernzuhalten und einfache Abschlüsse zu verhindern. Mit deutlich mehr Energie und Kampfgeist als vor der Pause hielten die Baskets jetzt besser dagegen und starteten mit einem 7:0-Lauf ins dritte Viertel (57:38, 22. Minute).

Weil die Hamburger im dritten Abschnitt gegen die Würzburger Zonenverteidigung fünf ihrer insgesamt zwölf Dreier trafen, konnten CJ Bryce und Co. den Rückstand aber auch in dieser Phase der Begegnung nicht entscheidend verkürzen. Beim immer noch deutlichen Spielstand von 74:54 ging es in den Schlussabschnitt, in den die Gäste mit ihrer stärksten Phase der Partie starteten: Durch einen 9:2-Lauf innerhalb von zwei Minuten konnten sie den Abstand auf 13 Zähler reduzieren (76:63, 32. Minute).

Doch auch diesen Lauf der Unterfranken überstanden die Hausherren: In der Verteidigung fanden die Towers jetzt wieder Mittel und Wege, um die Würzburger Angriffsbemühungen erfolgreich zu unterbinden, und auf der anderen Seite des Parketts beendeten James Woodard, Kendale McCullum und Lukas Meisner mit erfolgreichen Angriffsaktionen die letzten Hoffnungen des Würzburger Anhangs auf eine erfolgreiche Aufholjagd - nach einem Hamburger 12:0-Lauf zum Spielstand von 92:65 war das Spiel endgültig entschieden.

„Es ist gut, dass wir nach dem ersten Viertel besser dagegen gehalten und das Spiel gut beendet haben“, so Filipovski, nachdem sein Team die zweite Halbzeit mit 42:39 für sich entscheiden konnte. Weiter geht es für die Würzburg Baskets mit einer Frankenderby-Woche: Zum Start ins neue Jahr ist am Mittwoch um 20:30 Uhr Brose Bamberg in der tectake ARENA zu Gast, am Sonntagnachmittag geht es in der Bayreuther Oberfrankenhalle gegen medi bayreuth. 


12. Spieltag der easyCredit BBL-Hauptrunde 2022/2023

Veolia Towers Hamburg - Würzburg Baskets 96:73 (29:9, 28:22, 17:23, 22:19) 


Für Würzburg spielten: 
CJ Bryce 21 Punkte/2 Dreier, Stanley Whittaker Jr. 10, Cameron Hunt 9/1, Collin Welp 7/1, Nicolas Carvacho 7, Filip Stanic 6, Xeyrius Williams 6/1, O‘Showen Williams 3, Felix Hoffmann 2, Julius Böhmer 2. 

Top-Performer Hamburg: 
Kendale McCullum 21/2 (7 Assists/5 Steals), Len Schoormann 15/3, Ziga Samar 13/1 (5 Assists), Lukas Meisner 13/1 (6 Rebounds). 


Key Stats
Dreierquote:
Würzburg 25 Prozent - Hamburg 36 Prozent 
Ballverluste: Würzburg 24 - Hamburg 14 
Assists: Würzburg 13 - Hamburg 22 


Stimmen zum Spiel 

CJ Bryce, Würzburg Baskets
„Wir wussten, dass es für Hamburg ein sehr wichtiges Spiel ist und sie unbedingt gewinnen wollen. Wir sind nicht gut gestartet und konnten ihre Intensität im ersten Viertel nicht matchen. Nach so einem Viertel ist es dann schwierig, zurückzukommen. Wir sind eine junge Mannschaft, müssen daraus lernen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. In der zweiten Halbzeit hatten wir viel mehr Energie und haben so gespielt, als ob wir auch wirklich gewinnen wollen. Das müssen wir über vierzig Minuten machen und dann hoffentlich das Heimspiel am Mittwoch gewinnen.“ 

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets
„Glückwunsch an Hamburg zu einem verdienten Sieg, sie haben heute sehr viel besser gespielt als wir. Meine Spieler haben heute nach der zweiten langen Auswärtsfahrt in Folge und einem harten Heimspiel gegen Crailsheim nicht genug Energie gehabt. Wir sind sehr schlecht gestartet und lagen nach dem ersten Viertel mit zwanzig Punkten hinten. Es ist gut, dass wir danach dagegen gehalten und das Spiel besser beendet haben. Es ist gut, dass sich keiner meiner Spieler verletzt hat. Wir müssen jetzt wieder sechs Stunden zurück nach Würzburg fahren und konzentrieren uns auf das Heimspiel gegen Bamberg in ein paar Tagen.“ 

Benka Barloschky, Interims-Headcoach Veolia Towers Hamburg
„Die Energie, die wir am Anfang gebracht haben, hat für mich heute den Unterschied ausgemacht. Unsere 20-Punkte-Führung war dann natürlich die Grundlage für den Sieg. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen können, weil sie in den letzten beiden Tagen wirklich viel investiert haben. Uns war auch klar, dass Würzburg aus schwierigen Spielen kommt. Wir wollten das Spiel schnell machen, waren sehr aggressiv und haben besser und konsequenter verteidigt als gegen Oldenburg. Das war der Schlüssel zum Sieg.“  

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Foto: Viktor Meshko