ERWARTET ENGE KISTE MIT DEM BESSEREN ENDE FÜR OLDENBURG 

Es bleibt weiter spannend im Kampf um die Playoffs der easyCredit BBL: Nach einem hart umkämpften und engen Heimspiel mussten sich die Würzburg Baskets am 29. Spieltag den EWE Baskets Oldenburg knapp mit 78:82 (39:40) geschlagen geben. Entscheidend für den Ausgang der Partie vor 2.159 Zuschauern in der Würzburger tectake ARENA war ein Oldenburger 12:0-Lauf, mit dem die Gäste drei Minuten vor Schluss mit 66:73 in Führung gehen konnten. Die Hausherren zeigten in der Schlussphase einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten und kamen durch vier erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe noch einmal auf 78:80 heran, dann traf  MVP-Kandidat DeWayne Russell aber drei Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum Endstand.

„Oldenburg hat versucht, unsere beiden ‚Creators‘ zu kontrollieren, und wir haben keine guten Lösungen gefunden. Insgesamt haben wir zu viele Fehler gemacht, um dieses Spiel zu gewinnen. Wir werden weiterkämpfen“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Partie war Stanley Whittaker mit 22 Punkten, auf Würzburger Seite trafen außerdem Cameron Hunt (13) und Julius Böhmer (10) zweistellig.

Filipovski musste ohne seinen Kapitän Felix Hoffmann auskommen, der am Dienstag zum zweiten Mal Vater wurde. Dafür kehrte Collin Welp nach seiner Knöchelverletzung zurück ins Team und stand fast zwanzig Minuten auf dem Parkett. Es wurde die im Vorfeld von allen Beteiligten erwartete enge und spannende Partie - Oldenburg hatte Mitte Oktober das Pokal-Achtelfinale in der Turnhölle mit vier Punkten und die Unterfranken das BBL-Hinspiel in der EWE Arena mit zwei Zählern Differenz gewonnen.

Neun Oldenburger und acht Würzburger gingen in diesem für beide Teams wichtigen Spiel vierzig Minuten lang intensiv zur Sache und schenkten sich nichts. Acht Mal stand nach dem Sprungball ein unentschiedener Spielstand auf der Anzeigetafel, sieben Mal wechselte die Führung. 

Die ersten Zähler des Spiels erzielte Collin Welp per Korbleger, das sollte aber die einzige Führung der Gastgeber in der ersten Halbzeit bleiben. Eine frühe Führung der Oldenburger (2:7, 3. Minute) konnten die Unterfranken zwar wieder ausgleichen (17:17, 9. Minute), mit einem 7:0-Lauf setzten sich die Gäste aber noch vor Ende des ersten Viertels wieder ab und bauten den Vorsprung zu Beginn des zweiten Abschnitts durch den Ex-Würzburger Owen Klassen und Center Norris Agbakoko, der zu diesem Zeitpunkt bereits zehn seiner zwölf Punkte erzielt hatte, weiter aus (19:28, 14. Minute). 

Die erste Würzburger Aufholjagd der Partie startete nach einer Auszeit von Sasa Filipovski. O‘Showen Williams und Julius Böhmer erzielten die nächsten sieben Würzburger Punkte, Stanley Whittaker und Filip Stanic die folgenden elf, und nach einem Whittaker-Sprungwurf samt Bonus-Freiwurf waren die Würzburg Baskets bis zum Seitenwechsel wieder auf einen Punkt herangekommen (39:40). 

Zum Start in die zweite Halbzeit vollendete Collin Welp per Dreier zum 42:40 die erfolgreiche Aufholjagd. Es folgte ein offener Schlagabtausch mit mehreren Führungswechseln - Julius Böhmer traf seinen zweiten Dreier zum 49:48, eine gute Minute später hatten die Gäste den Spielstand schon wieder gedreht (50:53, 28. Minute) und Filipovski zu seiner nächsten Auszeit veranlasst. Seine Schützlinge trafen ab diesem Zeitpunkt fast jeden Drei-Punkte-Wurf, beendeten das dritte Viertel mit einem 8:0-Lauf und lagen in der 32. Minute durch einen Dreier von Cameron Hunt mit 61:55 vorne - ihre höchste Führung im Spiel. 

Zwei Minuten später betrug der Vorsprung der Würzburg Baskets immer noch fünf Punkte, dann übernahm Hassani Gravett: Die Oldenburger Nachverpflichtung erzielte neun Punkte bei einem 12:0-Lauf der Gäste - mit zwei Dreiern stellte er den Spielstand gut drei Minuten vor dem Ende auf 66:73. Die Gastgeber zeigten nach der nächsten Filipovski-Auszeit erneut ihre Comeback-Qualitäten - Dayon Griffin versenkte seinen dritten Dreier, dann traf Stanley Whittaker dreimal in Folge aus der Distanz. Das genügte aber nicht mehr, um den Heimsieg einzufahren.

Owen Klassen blockte in der Schlussminute beim Stand von 75:78 einen Korblegerversuch von Cameron Hunt und stopfte den Ball dann auf der anderen Seite zum 75:80 in den Würzburger Korb. Den Deckel machte schließlich MVP-Kandidat DeWayne Russell mit verbleibenden drei Sekunden beim Stand von 78:80 drauf: Er wurde von Stan Whittaker unsportlich gefoult und traf beide Freiwürfe zum Endstand von 78:82.


Würzburg Baskets - EWE Baskets Oldenburg 78:82
(17:24, 22:16, 19:13, 20:29)

Für Würzburg spielten:
Stanley Whittaker Jr. 22 Punkte/3 Dreier (8 Rebounds/7 Assists), Cameron Hunt 13/3 (7 Assists), Julius Böhmer 10/2, Nicolas Carvacho 9, Dayon Griffin 9/3, Filip Stanic 6, Collin Welp 5/1, O‘Showen Williams 4.

Top-Performer Oldenburg:
Hassani Gravett 17/2, Owen Klassen 13, Norris Agbakoko 12, Trey Drechsel 12/1, DeWayne Russell 11 (9 Assists).

Key Stats:
Ballverluste:
Würzburg 15 - Oldenburg 11
Punkte in der Zone: Würzburg 32 - Oldenburg 44
Offensiv-Rebounds: Würzburg 8 - Oldenburg 12
 

Stimmen zum Spiel

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an Oldenburg zu Sieg. Wir haben schlecht angefangen und im ersten Viertel zu viele Fehler gemacht, weil wir nicht konzentriert genug waren. Im zweiten Viertel sind wir aber gleich wieder zurückgekommen. In der Schlussphase hatten wir dann eine Führung mit fünf Punkten, haben dann aber den Ball nicht gut genug bewegt. Oldenburg hat versucht, unsere beiden ‚Creators‘ zu kontrollieren, und wir haben keine guten Lösungen gefunden. Außerdem müssen wir besser ausboxen, denn wir haben heute nach vergebenen Freiwürfen zweimal einen Offensivrebound abgegeben und dann einen Dreier kassiert. Insgesamt haben wir einfach zu viele Fehler gemacht, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich wünsche Oldenburg alles Gute, und wir werden weiter kämpfen.“

Pedro Calles, Headcoach EWE Baskets Oldenburg:
„Zunächst möchte ich meinen Spielern zu diesem Auswärtssieg gratulieren. Seit Sasa Filipovski hier ist, spielt Würzburg einen extrem guten Basketball, das sieht man auch auch an ihrer Platzierung in der Tabelle. Wir haben deshalb auch genau diese Art von Spiel hier erwartet. Meine Spieler haben unseren Plan sehr gut umgesetzt und Cameron Hunt und Stanley Whittaker in den Eins-gegen-Eins-Situationen kontrolliert. Dass wir hier gewonnen haben, obwohl wir nur eine Dreierquote von 21 Prozent und Würzburg 48 Prozent hatte, sagt sehr viel über diesen Sieg aus. Wir widmen diesen Sieg Alen Pjanic, der sich unglücklicherweise schwer verletzt hat - das war heute auch für ihn.“ 

Zurück

Foto: Viktor Meshko