ENDLICH EIN HEIMSIEG: 97:87 GEGEN DIE SEAWOLVES

Im fünften Anlauf konnten die Würzburg Baskets endlich ihren ersten Heimsieg der Saison feiern: Gegen Aufsteiger ROSTOCK SEAWOLVES gelang den Unterfranken am 7. easyCredit BBL-Spieltag ein 97:87-Erfolg. Die Partie vor 2.749 Zuschauern in der Würzburger tectake ARENA war allerdings fast über die gesamte Spielzeit ausgeglichener, als es das Endergebnis vermuten lässt. Zur Halbzeit lagen die Hausherren mit 52:44 vorne, im dritten Viertel kamen die Gäste aber durch einen 11:0-Lauf wieder zurück ins Spiel. Im letzten Abschnitt holten die Würzburg Baskets dann einen Fünf-Punkte-Rückstand auf, bekamen in den letzten beiden Spielminuten die entscheidenden Stopps in der Verteidigung und ließen sich nach einem 16:2-Lauf den dritten Saisonsieg nicht mehr nehmen. 

"Wir wollten diesen Sieg unbedingt für unsere Fans, deswegen waren wir etwas nervös und haben vor allem in der Verteidigung immer wieder Fehler gemacht. Außerdem haben wir wieder nur vier Dreier getroffen, aber dann trotzdem einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Begegnung waren Cameron Hunt (31 Punkte) auf Würzburger und Derrick Alston Jr. (23) auf Rostocker Seite. 

Während die Gäste mit Tyler Nelson und Nijal Pearson kurzfristig auf zwei Leistungsträger verzichten mussten, konnte Filipovski zum allerersten Mal seit seiner Verpflichtung vor elf Monaten personell aus dem Vollen schöpfen: Kapitän Felix Hoffmann meldete sich nach seiner Knieverletzung zum ersten Mal in dieser Saison einsatzbereit, gab dem Team wie gewohnt viele wichtige Impulse und erhielt anschließend ein Sonderlob vom Headcoach: „Felix kann nur mit Schmerzmitteln trainieren und hat heute mit einem Bein gespielt. Das ist einfach sein Charakter. Jeder Andere hätte wahrscheinlich noch nicht gespielt“, sagte Filipovski über den „Würzburg Warrior“. 

Martin Peterka, der während der Länderspielpause mit der tschechischen Nationalmannschaft unterwegs war, setzte als siebter Ausländer aus. Seine Teamkollegen starteten gut in die Partie, lagen nach zwei Korblegern und Bonusfreiwürfen durch Cameron Hunt und Filip Stanic schnell mit 6:2 in Führung und konnten den Vorsprung bis zur 7. Minute auf 21:15 ausbauen. Cameron Hunt, der mit 31 Punkten seinen BBL-Bestwert nur um einen Zähler verpasste, hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 9 Punkte auf dem Konto, bis zum Seitenwechsel waren es 17. Auf Rostocker Seite hielt in der Anfangsphase vor allem Ceter Selom Mawugbe dagegen, der drei Offensivrebounds in sechs Zähler verwandeln konnte. 

In den letzten drei Minuten des ersten Viertels hatten dann die Gäste eine starke Phase, versenkten vier Dreier in Serie und lagen mit 21:27 vorne, ehe Felix Hofmann sich kurz vor Ende der ersten zehn Spielminuten einen Offensivrebound schnappte und zwei der insgesamt 18 Second-Chance-Punkte der Würzburg Baskets erzielte.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts war der Spielstand nach einem Dreier von Stan Whittaker und zwei gelungenen Aktionen von CJ Bryce schnell wieder ausgeglichen (30:30). In den folgenden Minuten blockte Xeyrius Williams erst Till Gloger beim Korbleger und dann Selom Mawugbe beim Dunking-Versuch und traf auf der anderen Seite des Spielfelds einen seiner drei Drei-Punkte-Würfe der Partie. 

So konnten die Gastgeber sich bis zur 18. Minute wieder deutlicher absetzen (45:38) und nach einem Korbleger von Cameron Hunt mit einer 52:44-Führung in die Halbzeitpause gehen. Nach dem Seitenwechsel wurde der Vorsprung nach einem Dunk von Xeyrius Williams kurz zweistellig (58:48, 23. Minute), dann besannen sich die Hansestädter auf ihre Qualitäten, legten beim Spielstand von 64:55 einen 11:0-Lauf aufs Parkett und sorgten dafür, dass nach dem dritten Abschnitt beim Stand von 69:68 alles für ein spannendes Schlussviertel angerichtet war. 

Auch in einer turbulenten und hart umkämpften Crunchtime waren es zunächst die Gäste, die sich wieder einen kleinen Vorsprung herauswerfen konnten (73:78, 35. Minute). Dann kam auf Würzburger Seite der Ball wieder regelmäßig in die Hände von Cameron Hunt, der die nächsten zehn Baskets-Punkte erzielte. Beim Stand von 78:83 leitete der „Hunter“ dabei mit vier erfolgreichen Freiwürfen zum 83:83-Ausgleich auch die entscheidende Phase der Partie ein: Mit einem 16:2-Lauf zum 95:85 holten sich die Hausherren nach zuletzt drei knappen Niederlagen in der Turnhölle den ersten Heimsieg der laufenden Saison. 

Nachdem Felix Hoffmann einen wichtigen Rebound unter dem eigenen Korb geholt und den Spielstand 79 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie auf 89:83 gestellt hatte, machten Stanley Whittaker, der nach dem verlorenen ProA-Viertelfinale der vergangenen Saison noch eine kleine persönliche Rechnung mit den Seewölfen offen hatte, und Cameron Hunt mit vier weiteren Zählern den Deckel drauf auf den wichtigen Heimsieg. Anschließend erlebten dann die meisten Würzburger Spieler zum ersten Mal, wie ein Erfolg in der tectake ARENA zusammen mit den Fans ausgelassen gefeiert wird. 
 


7. Spieltag der easyCredit BBL-Hauptrunde 2022/2023

Würzburg Baskets - ROSTOCK SEAWOLVES 97:87 (23:27, 29:17, 17:24, 28:19) 


Für Würzburg spielten: 
Cameron Hunt 31 Punkte, Stanley Whittaker 16/1 Dreier (8 Assists), Xeyrius Williams 15/3, CJ Bryce 14, Nicolas Carvacho 10 (9 Rebounds), Filip Stanic 7, Felix Hoffmann 4, Julius Böhmer, O‘Showen Williams, Collin Welp. 

Top-Performer Rostock: 
Derrick Alston Jr. 23/2, JeQuan Lewis 17/1 (13 Assists), Selom Mawugbe 16 (8 Rebounds), Sid-Marlomn Theis 9/3. 


Key Stats
Punkte in der Zone:
Würzburg 56 - Rostock 36 
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 18 - Rostock 8 
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 55 Prozent - Rostock 45 Prozent 

 

Stimmen zum Spiel 


Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Glückwunsch an meine Spieler. Dieses Spiel war psychologisch nicht einfach für uns, nachdem wir vorher zwei Heimspiele verloren haben, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Wir wollten diesen Sieg für unsere Fans, deswegen waren wir etwas nervös und haben vor allem in der Verteidigung immer wieder Fehler gemacht. Außerdem haben wir wieder nur vier Dreier getroffen, aber dann trotzdem einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Wir wir unsere Nerven besser in den Griff bekommen und noch mehr Selbstvertrauen haben, werden wir zuhause besser spielen. Rostock hat eine starke Mannschaft, sie spielen smart. Ihre vier Siege waren kein Glück, sondern sind verdient. Sie hatten auch heute eine Chance auf den Sieg, aber einige ihrer offenen Würfe sind nicht reingegangen. Wir müssen uns weiterentwickeln und brauchen auch mehr von unserer Bank. Vor allem müssen wir besser verteidigen, aber ich bin heute trotzdem zufrieden. Vielen Dank an unsere Fans, die Atmosphäre war wieder einmal hervorragend. Wir haben in den letzten 14 Tagen hart gearbeitet, deswegen bin ich happy, dass meine Spieler sich mit diesem Heimsieg dafür belohnen konnten.“ 


Christian Held, Headcoach ROSTOCK SEAWOLVES: 
„Wir sind gestern mit zwölf Spielern nach Würzburg gekommen und haben dann am Vorabend des Spiels zwei unserer Leistungsträger verloren. Das ist für jede Mannschaft eine schwierige Situation. In Anbetracht dieser Umstände haben wir über weite Strecken des Spiels viele Dinge richtig gemacht, vor allem in der zweiten Halbzeit. Ein paar offene Würfe von der Dreierlinie sind leider nicht gefallen. Dann wird es schwierig, vor allem wenn der Gegner im vierten Viertel sechzehn Freiwürfe bekommt. Würzburg hat in der Schlussphase Cameron Hunt immer wieder in gute Positionen gebracht, und wir konnten ihn einfach nicht stoppen. Das war der Grund für die Niederlage.“ 

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Foto: Viktor Meshko