"Diese Region ist ein weißer Fleck"

Jan Pommer ist um deutliche Worte nicht verlegen: „Ein großes Kompliment an die s.Oliver Baskets, das Projekt ist sehr seriös und langfristig angelegt. Der größte Engpass hier in Würzburg ist die s.Oliver-Arena. Sie ist sicherlich die unzulänglichste Halle in der Liga. Das behindert die Würzburger Expansionspläne entscheidend“, sagte der Geschäftsführer der Beko Basketball Bundesliga beim BFP Business Campus am vergangenen Donnerstag in der VR-Bank Würzburg. Das Thema des Abends: Der mögliche Weg zu einer neuen, multifunktionalen Veranstaltungshalle für Würzburg mit den s.Oliver Baskets als „Ankermieter“ und Platz für bis zu 6.000 Zuschauer beim Basketball.

 

Pläne für eine neue Würzburger Arena beim BFP Business Campus präsentiert

Jan Pommer ist um deutliche Worte nicht verlegen: „Ein großes Kompliment an die s.Oliver Baskets, das Projekt ist sehr seriös und langfristig angelegt. Der größte Engpass hier in Würzburg ist die s.Oliver-Arena. Sie ist sicherlich die unzulänglichste Halle in der Liga. Das behindert die Würzburger Expansionspläne entscheidend“, sagte der Geschäftsführer der Beko Basketball Bundesliga beim BFP Business Campus am vergangenen Donnerstag in der VR-Bank Würzburg. Das Thema des Abends: Der mögliche Weg zu einer neuen, multifunktionalen Veranstaltungshalle für Würzburg mit den s.Oliver Baskets als „Ankermieter“ und Platz für bis zu 6.000 Zuschauer beim Basketball.

17 Heimspiele als Aufsteiger, allesamt mit 3.140 Zuschauern restlos ausverkauft: Vor den Playoffs haben in der laufenden Saison insgesamt 53.400 Menschen die Spiele der s.Oliver Baskets in der lautesten „Turnhölle“ der Beko BBL verfolgt. Für jede einzelne Partie in der s.Oliver-Arena hätten deutlich mehr Tickets abgesetzt werden können, manche Spiele waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Inzwischen fordern die Fans in Sprechchören während der Spiele eine neue Arena für die Unterfranken-Metropole.

Eine größere Halle wäre nicht nur aus Sicht der Zuschauer von entscheidender Bedeutung: „Wir stehen als Aufsteiger auf einem Playoff-Platz, unsere sportliche Situation ist sehr gut. Wenn man unser Budget und unsere Halle anschaut, ist das aber alles andere als selbstverständlich. Ich möchte uns gerne über Jahre hinaus so weit vorne in der Tabelle sehen. Um uns weiter zu entwickeln und international zu spielen, brauchen wir natürlich mehr finanzielle Mittel“, so Baskets-Mitbegründer und -Geschäftsführer Jochen Bähr.

In der aktuellen Saison liegt der Etat der s.Oliver Baskets deutlich unter dem Liga-Durchschnitt von 4 Millionen Euro. „Ich weiß von vielen Sponsoren, dass sie bereit wären mehr Geld auf den Tisch zu legen, wenn wir bei den Heimspielen bessere Hospitality-Möglichkeiten wie Business-Seats und Logen hätten“, so Bähr: „Eine größere Halle mit besserer Service-Qualität ist damit ein wesentlicher Schlüssel, um mehr Sponsorengelder und höhere Zuschauereinnahmen zu bekommen.“

Der Plan: Eine von privaten Investoren gebaute und betriebene, multifunktionale Veranstaltungshalle in Würzburg, die bereits zum Beginn der Beko BBL-Saison 2014/2015 eröffnet werden könnte. Den Wunsch nach einer solchen Halle gibt es in Würzburg seit gut zwei Jahrzehnten. „Und das Potenzial hier ist deutlich größer als zum Beispiel in Bamberg“, sagt Rechtsanwalt Bruno Fraas, Inhaber der Wirtschafts-Sozietät „BFP“ und Gesellschafter der s.Oliver Baskets. Und zwar nicht nur das Potenzial für Spitzenbasketball: „Durch die hervorragende Verkehrsanbindung ist Würzburg für Kongresse und andere große überregionale Veranstaltungen sehr interessant. Wir haben die Lage sorgfältig sondiert. Im Umkreis von 70 Kilometern wohnen 700.000 Menschen, die auf sportliche und kulturelle Highlights warten“, so Fraas.

Rüdiger Mengede, Geschäftsführer der „FC Schalke 04 Arena Management GmbH“ und damit Chef der Gelsenkirchener „Veltins-Arena“, hält den Standort Würzburg für ideal für eine Halle der geplanten Größenordnung (bis zu 8.000 Plätze bei Konzerten): „Diese Region ist ein weißer Fleck, der Markt sucht nach neuen Standorten und Hallen in dieser Größenordnung. Das Umfeld hier ist sehr spannend, auch ohne Basketball. Ich glaube, dass das hier etwas richtig Gutes werden kann“, so Mengede.

Wichtigster Faktor sind die Baukosten. Mengede empfiehlt, die neue Arena vor allem mit Firmen aus der Region zu erstellen: „Je günstiger es wird, desto schneller hat sich die Halle bezahlt gemacht.“ Auch Event-Manager Andreas Steiniger, früher Marketing-Chef des FC Schalke 04, hat sich in Würzburg umgesehen und bestätigt das große Potenzial der Region Mainfranken: „Hier gehört eine multifunktionale Halle hin. Im Umkreis von hundert Kilometern gibt es nichts.“ Würzburgs Baureferent Christian Baumgart begrüßt die Pläne: „Würzburg wünscht sich eine solche Halle seit 20 Jahren. Sie wäre ein großer Schritt für die Stadt und die ganze Region Mainfranken“, sagt der bekennende Baskets-Fan.

Die Kosten für die neue Halle werden aktuell auf 25 bis 30 Millionen Euro geschätzt. Aktuell sind die Verantwortlichen des Projekts auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück im Würzburger Stadtgebiet. „Wir überprüfen, wo sich betriebswirtschaftlich der am besten geeignete Standort befindet. Das wollen wir bis Ende des Jahres abgeschlossen haben und werden dann mit unserem Projekt auf die Stadt Würzburg zugehen“, erläutert Bruno Fraas. Die Planungsphase könnte Anfang 2013 beginnen. Bähr, Fraas und ihre Mitstreiter wünschen sich, die Halle mit dem ersten Heimspiel der s.Oliver Baskets in der Saison 2014/2015 zu eröffnen.

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