DIE FRANKFURTER DREIERQUOTE MACHT DEN UNTERSCHIED

Für beide Mannschaften ging es um sehr viel, am Ende holten sich die Gastgeber den Sieg und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt: Die Würzburg Baskets haben zum Abschluss des 32. Spieltags ihr letztes Auswärtsspiel der easyCredit BBL-Hauptrunde bei den FRAPORT SKYLINERS mit 77:86 (35:37) verloren. Hauptgrund für den Start-Ziel-Sieg der Gastgeber in der mit 5.002 Zuschauern ausverkauften Süwag Energie ARENA war die bessere Trefferquote von der Dreierlinie: Die beiden Frankfurter Jordan Theodore (28 Punkte/6 Dreier) und Marcus Lewis (25/7) verfehlten nur vier ihrer insgesamt 17 Distanzwürfe, trafen zusammen mehr Dreier als das Würzburger Team und warfen die Gastgeber fast im Alleingang zum wichtigen Heimsieg.

Auf Würzburger Seite stemmten sich vor allem Cameron Hunt (23/4), O‘Showen Williams (17/4) und Stanley Whittaker (15 Punkte/9 Assists) gegen die vierte Niederlage in Folge. Nach einem nervösen Start in die Partie holten die Unterfranken zunächst einen Rückstand von zwölf Punkten auf und blieben danach bis kurz vor Schluss immer in Schlagdistanz, ihre Dreierquote von 28 Prozent war aber nicht gut genug, um den Frankfurtern Paroli zu bieten. „Frankfurt war heute die bessere Mannschaft. Jordan Theodore hat ein fantastisches Spiel abgeliefert, und Marcus Lewis hat uns mit seinen Dreiern überrascht“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski.

Beide Teams mussten ersatzgeschwächt antreten: Auf Würzburger Seite fehlte Kapitän Felix Hoffmann, der im Heimspiel gegen Göttingen umgeknickt war, bei den Frankfurtern neben den verletzten Joshua Obiesie und Laurynas Beliauskas auch Quantez Robertson, der nach 14 Jahren im SKYLINERS-Trikot vor dem Spiel mit einer emotionalen Zeremonie in den Basketball-Ruhestand verabschiedet wurde. Damit war auch gleich richtig Stimmung in der ausverkauften ehemaligen Ballsporthalle, und die Heimmannschaft war von Beginn an auf Betriebstemperatur und kam mit dem Druck in diesem für beide Seiten wichtigen Spiel deutlich besser zurecht als die Baskets.

SKYLINERS-Rückkehrer Jordan Theodore, in der Saison 2016/2017 Spielmacher von Sasa Filipovski bei Banvit Bandirma, versenkte in der sechsten Minute seinen zweiten Dreier und stellte den Spielstand auf 14:2 - die Gäste hatten bis dahin nur einen von neun Würfen getroffen. Den zweiten Würzburger Treffer aus dem Spiel heraus landete Collin Welp kurze Zeit später - sein Dreier zum Spielstand von 16:7 leitete die Würzburger Aufholjagd ein. Mit der spektakulärsten Aktion des Spiels sorgte O‘Showen Williams am Ende des ersten Viertels für Jubel bei den zahlreich mitgereisten Würzburger Anhängern - mit der Schlusssirene stieg er kurz hinter der Mittellinie hoch, und der Ball senkte sich ohne Ringberührung zum 20:16 in den Frankfurter Korb.

Jetzt war auch bei den Baskets der Rhythmus in der Offensive da, und Mitte des zweiten Abschnitts war es erneut O‘Showen Williams, der sein Team mit sieben Punkten in Folge wieder auf einen Punkt heranbrachte (30:29, 15. Minute). Auf Frankfurter Seite hielten auch in dieser Phase Jordan Theodore und Marcus Lewis dagegen, die 15 von 17 Frankfurter Zählern im zweiten Viertel erzielten. Stanley Whittaker gelang es zwar, den Spielstand durch zwei Freiwürfe und einen Mitteldistanz-Jumper kurz auszugleichen (35:35), noch vor dem Seitenwechsel traf Lewis aber einen Korbleger zur knappen Halbzeit-Führung der FRAPORT SKYLINERS.

Auch nach der Pause ließen sich die Gastgeber zu keinem Zeitpunkt anmerken, dass sie im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand stehen und sich keine Niederlage mehr erlauben dürfen. Zwar blieben die Würzburg Baskets bis zwei Minuten vor dem Ende immer in Schlagdistanz, die Frankfurter hatten aber auf jeden kleinen Lauf ihrer Gäste immer eine Antwort und trafen die Dreier in der zweiten Halbzeit (56 Prozent) noch besser als vor der Pause (42 Prozent). Die Unterfranken starteten zwar jeweils mit drei erfolgreichen Distanzwürfen ins dritte und auch ins vierte Viertel, vergaben unter dem Strich aber zu viele Chancen, um den nächsten Schritt Richtung Playoffs zu machen.

Nach dem dritten Abschnitt lagen die Gastgeber daher weiterhin mit sieben Zählern vorne (61:54) und verteidigten ihre Führung danach bis zum Schluss - unter anderem durch weitere sechs erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe. Knapp zwei Minuten vor dem Ende kämpften sich die Baskets noch einmal auf 79:75 heran, mussten die Gastgeber aber dann durch einen Theodore-Korbleger und einen Dunk von Derek Cooke erneut und spielentscheidend davonziehen lassen.

Vor ihrem letzten Hauptrunden-Heimspiel am Donnerstag um 20:30 Uhr gegen die Basketball Löwen Braunschweig haben die Würzburg Baskets auf Rang zehn ihr Schicksal nicht mehr in der eigenen Hand: Zusätzlich zu einem Heimsieg gegen die Niedersachsen benötigen sie Niederlagen von Chemnitz, Rostock und Bamberg, um alle drei Konkurrenten in der Endabrechnung hinter sich zu lassen und als Tabellenachter doch noch in die Playoffs einzuziehen.

 

FRAPORT SKYLINERS - Würzburg Baskets 86:77
(20:16, 17:19, 24:19, 25:23)


Für Würzburg spielten:
Cameron Hunt 23 Punkte/4 Dreier, O‘Showen Williams 17/4, Stanley Whittaker 15/1 (9 Assists), Collin Welp 9/1, Nicolas Carvacho 6 (10 Rebounds), Filip Stanic 4, Dayon Griffin 3/1, Julius Böhmer.

Top-Performer Frankfurt:
Jordan Theodore 28/6 (5 Assists), Marcus Lewis 25/7, Lukas Wank 10/2, Derek Cooke 8 (14 Rebounds).

Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 28 (11 von 39) - Frankfurt 50 Prozent (15 von 30)


Stimmen zum Spiel

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an Frankfurt zum Sieg, sie waren heute das bessere Team. Wir haben eine großartige Atmosphäre erlebt. Für mich war es auch eine schöne Gelegenheit, Quantez Robertson zu seiner Karriere zu gratulieren. Ich erinnere mich noch an ihn, als Frankfurt in der Champions League gespielt hat. Er ist eine großartige Person, ein großartiger Spieler und hatte eine großartige Karriere. Zum Spiel: Wenn ich mir einen Spieler wünsche dürfte, der uns im gegnerischen Team schlägt, wäre es Jordan Theodore, den ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit bei Banvit Bandirma kenne. Er hat ein fantastisches Spiel abgeliefert, und Marcus Lewis hat uns mit seinen Dreiern überrascht. Alles zusammen haben wir nicht so verteidigt, wie es der Bedeutung dieses Spiels angemessen gewesen wäre. Außerdem sind wir schlecht gestartet und mussten von Anfang an einem Rückstand hinterher laufen. Unsere Spieler haben noch nicht die nötige Erfahrung, um den Druck im Kampf um die Playoffs abschütteln zu können.“

Klaus Perwas, Headcoach FRAPORT SKYLINERS:
„Als allererstes möchte ich mich bei den Fans bedanken, auch bei denen aus Würzburg. Die Stimmung und die Unterstützung auf beiden Seiten waren stark. Die letzten drei Spiele haben uns mental und physisch hart getroffen. Heute mussten wir mit zwei Centern etwas unorthodox spielen, während Würzburg im Grunde ohne Power Forward aufgelaufen ist. Würzburg ist ein sehr gut gecoachtes Team und es war heute sicher kein leichtes Spiel. Ich habe unseren Spielern vor der Partie gesagt, dass sie individuell und als Team einen Schritt nach vorne machen müssen. Im Moment zählen für uns nur Siege. Mit dem heutigen Sieg haben wir weiter eine Chance.“ 

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Foto: Viktor Meshko