DIE AUFHOLJAGD KOMMT DIESES MAL ZU SPÄT - 82:90 IN BERLIN

Die Würzburg Baskets konnten ihre Erfolgsserie am 16. easyCredit BBL-Spieltag nicht verlängern: Am Sonntagnachmittag mussten sie sich nach sieben Siege in Folge bei ALBA BERLIN mit 82:90 (37:42) geschlagen geben. Hauptgrund für die erste Niederlage seit Ende November war die ausbaufähige Trefferquote aus dem Feld: Dank 13 Offensivrebounds und 14 Ballgewinnen hatten die Gäste vor über 8.000 Zuschauenden in der Max-Schmeling-Halle zwar zwanzig Abschlüsse mehr als die Berliner EuroLeague-Mannschaft, konnten ihre Chancen aber nicht konsequent genug nutzen.

Nach ausgeglichenen ersten 19 Minuten konnten sich die Gastgeber kurz vor der Pause leicht absetzen und den 42:37-Vorsprung in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich auf 17 Punkte ausbauen. Die Würzburger Kämpfertruppe steckte aber zu keinem Zeitpunkt auf und kämpfte sich in den letzten fünf Spielminuten noch einmal auf fünf Zähler heran, aber auch sechs getroffene Dreier in der Schlussphase genügten nicht mehr, um den Spielstand noch einmal zu drehen. Topscorer der Partie war Javon Bess mit 21 Punkten, außerdem trafen auf Würzburger Seite Otis Livingston (13), Max Ugrai (12), Owen Klassen (10) und Darius Perry (10) zweistellig.

Der erste der vierzehn Steals gelang Otis Livingston gleich in der ersten Minute, seinen Pass verwandelte Javon Bess im Fastbreak zur frühen Führung. In der Anfangsphase war es ein Schlagabtausch mit mehreren schnellen Führungswechseln, dann wurde es für längere Zeit ein „Spiel der Läufe“: Sieben Würzburger Zähler in Folge bedeuteten die 11:15-Führung in der 7. Minute, sechs Berliner Punkte drehten den Spielstand erneut, dann erzielte Emmanuel Little seine ersten Punkte im Würzburger Trikot, so dass der erste Spielabschnitt mit 17:17 endete.

Der Little-Korbleger war auch der Auftakt zum nächsten 9:0-Lauf der Baskets zum 17:24 (12. Minute). Gut fünf Minuten später hatten die Gastgeber die Führung wieder zurückerobert, Sasa Filipovski nahm beim Stand von 30:29 in der 18. Minute seine erste Auszeit. In dieser Phase übernahm vor allem Scharfschütze Matt Thomas viel Verantwortung im Berliner Angriffsspiel - er erzielte zehn seiner 13 Punkte in den fünf Minuten vor dem Seitenwechsel.

Nach 19 Minuten war der Spielstand mit 37:37 immer noch ausgeglichen, was vor allem daran lag, dass bei den Gästen aus Unterfranken in der ersten Halbzeit nur drei von 15 Dreierversuchen (20 Prozent) erfolgreich waren. Die Berliner Dreierquote lag zur Pause bei 43 Prozent, Matt Thomas traf den sechsten ALBA-Dreier zum Halbzeitstand von 42:37.

Baskets-Topscorer Otis Livingston hatte nach den ersten zwanzig Minuten bereits fünf Korbvorlagen und drei Ballgewinne gesammelt, wurde bis dahin von seinen Gegenspielern aber erfolgreich am Scoren gehindert. Das änderte sich zu Beginn des dritten Viertels, das Livingston mit einem Dreier zum 42:40 eröffnete. 

Die Berliner erhöhten im Anschluss die Intensität in der Verteidigung - ein Erfolgsrezept, mit dem sie bereits am Freitagabend beim deutlichen EuroLeague-Auswärtssieg in Villeurbanne erfolgreich waren. Nach dem Livingston-Dreier dauerte es mehr als vier Minuten, ehe Javon Bess per Dreier die nächsten Basket-Punkte auf die Anzeigetafel schreiben konnte.

Bis dahin hatten sich die Albatrosse durch ihren nächsten 8:0-Lauf zum ersten Mal zweistellig abgesetzt (50:40) und bauten diese Führung bis zur 33. Minute auf 17 Zähler aus - Malte Delow traf einen Dreier zum 71:54. Wie bei ihren letzten drei Auswärtssiegen in Crailsheim, Bamberg und Tübingen steckten die Würzburg Baskets auch in dieser Situation nicht auf, sondern setzten wieder einmal zur späten Aufholjagd an. 

Aber auch sechs Dreier - vier davon durch Javon Bess - in den letzten sieben Minuten genügten dieses Mal nicht, um den Rückstand noch aufzuholen. Die Berliner mobilisierten im achten Spiel innerhalb von 17 Tagen ihre letzten Kraftreserven und hielten die Gäste bis zum Schluss auf Distanz.

24 Sekunden vor dem Ende witterten die Baskets nach zwei Freiwürfen von Owen Klassen zum 87:82 noch einmal eine Siegchance, nach einer ALBA-Auszeit machte dann aber Sterling Brown, an diesem Nachmittag mit 17 Zählern der erfolgreichste Berliner Punktesammler, mit einem Dunking alles klar.

In zwei Wochen sehen sich beide Mannschaften bereits wieder: Dann ist ALBA BERLIN zum Auftakt der Rückrunde in der tectake ARENA zu Gast. Für das Heimspiel des 18. Spieltags am 28. Januar um 15:30 Uhr sind nur noch wenige Tickets im Online-Shop verfügbar.
 

ALBA BERLIN - Würzburg Baskets 90:82 (17:17, 25:20, 22:14, 26:31)

Für Würzburg spielten:
Javon Bess 21 Punkte/5 Dreier (3 Steals), Otis Livingston II 13/3 (9 Assists/4 Steals), Max Ugrai 12, Darius Perry 10/2, Owen Klassen 10 (6 Rebounds), Isaiah Washington 9/1, Collin Welp 5/1, Emmanuel Little 2, Felix Hoffmann.

Top-Performer Berlin:
Sterling Brown 17/3, Gabriele Procida 16/2, Matt Thomas 13/2, Johannes Thiemann 11/1, Malte Delow 5/1 (6 Assists).


Key Stats:
Zweierquote:
Würzburg 48 Prozent - Berlin 67 Prozent
Dreierquote: Würzburg 31 Prozent - Berlin 48 Prozent

 

Stimmen zum Spiel


Isaiah Washington, Würzburg Baskets:
„Dieses Mal kam unser Lauf am Ende des Spiels etwas zu spät, und wir haben einige Würfe nicht getroffen. Wir hatten unsere Chancen und auch offene Würfe, aber so etwas passiert, das ist Basketball. Für uns heißt es jetzt: Zurück an die Arbeit im Training und im nächsten Spiel wieder bereit sein.“


Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an ALBA. Sie haben einen harten Spielplan und kamen quasi gerade erst aus dem Flugzeug. Für mein Team war es eine wichtige Erfahrung, gegen eine EuroLeague-Mannschaft zu spielen. Für einen Sieg hat es heute wegen einiger Kleinigkeiten und Details nicht gereicht. Trotzdem bin ich zufrieden damit, dass meine Mannschaft gegen diesen starken Gegner bis zum Ende alles gegeben und gut mitgespielt hat.“


Israel Gonzalez, Headcoach ALBA BERLIN:
„Ich bin sehr glücklich über den Sieg, denn es war ein schweres Spiel für uns. Dass mein Team es heute noch einmal geschafft hat, die nötige Energie aufzubringen und in der zweiten Halbzeit das Offensiv-Rebounding zu verbessern, macht mich stolz. Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ 

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FOTO: Tilo Wiedensohler