Einen großartigen Erfolg haben die Basketballer des Würzburger Deutschhaus-Gymnasiums beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ (JtfO) eingefahren: Beim Landesfinale in Bamberg konnte die Partnerschule von s.Oliver Würzburg mit drei Mannschaften den bayerischen Landestitel und damit auch das Ticket zum Bundesfinale sichern, das vom 2. bis 6. Mai 2017 in Berlin ausgetragen wird.
Obwohl das Deutschhaus-Gymnasium in den letzten Jahren im Basketball immer beim Bundesfinale vertreten war und bereits auf beachtliche Erfolge zurückblicken kann (Bundessieger 2011), ist 2017 ein besonderes Jahr: Noch nie hat die Schule sich gleichzeitig mit zwei Jungen- und einer Mädchenmannschaft für Berlin qualifiziert.
Das Auftaktspiel in Bamberg bestritten die Jungs in der Wettkampfklasse III/1 (Jahrgänge 2002 und 2003) gegen das Max-Planck-Gymnasium München. Dabei war die Ausgangssituation der Unterfranken alles andere als einfach: Kurz vor dem Wettkampf fielen mehrere Leistungsträger wegen Krankheit aus. „Es ist nicht leicht, wenn am Abend vor dem Spiel der etatmäßige Aufbauspieler wegen Krankheit absagt“, erklärte Wolfgang Ortmann, hauptamtlicher Jugendtrainer der s.Oliver Würzburg Akademie. Er ist für die JBBL-Mannschaft zuständig, die zu einem Großteil aus Schülern des Deutschhaus-Gymnasiums besteht. Entsprechend gut konnte Ortmann die Mannschaft auf die neue Situation einstellen: „Letztlich waren wir trotz unseres dezimierten Kaders den Münchnern körperlich und spielerisch überlegen.“ Obwohl das Spiel bis zur Halbzeit relativ knapp war, konnten sich die Würzburger am Ende ungefährdet mit 75:57 durchsetzen.
Ebenfalls ohne Probleme kamen die Mädchen der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2000 bis 2002) gegen das Luitpold-Gymnasium Wasserburg zum Landessieg – das deutliche Endergebnis lautete 76:33. „Wasserburg konnte uns zu keiner Zeit ernsthaft gefährden“, zeigte sich Janet Fowler-Michel nach dem Sieg zufrieden mit der Leistung ihrer Spielerinnen. Sie betreut die DHG-Mädchen seit drei Jahren. Der dritte Landestitel in Folge ist nicht selbstverständlich: Als schwersten Brocken räumten das DHG im Nordbayern-Finale das Clavius-Gymnasium Bamberg – zuvor zweimaliger Bundessieger bei „Jugend trainiert für Olympia – aus dem Weg.
„Es ist schon faszinierend, wie sich der Wettbewerb entwickelt hat. Bei unserem Spiel gegen Bamberg standen sich fünf Nationalspielerinnen gegenüber“, so Fowler-Michel, die sich als Bundestrainerin, Trainerin der Zweitliga-Damen der TG 1848 Würzburg und sportliche Leiterin des Leistungssportzentrums Nachwuchs in Würzburg über das hohe Niveau beim JtfO-Turnier erfreut zeigt.
Am härtesten mussten die DHG-Jungen in der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2000 und 2001) kämpfen – das Nymphenburger Gymnasium München war der erwartet schwere Konkurrent. Bereits im Vorfeld war klar, dass es sich bei diesem Landesfinale nicht um ein herkömmliches Schulmannschaftsspiel handeln würde. Beide Teams haben nur Spieler der Nachwuchs und Jugend Basketball Bundesliga im Kader.
Betreut wurde die Würzburger Mannschaft von Sören Zimmermann, hauptamtlicher Trainer der s.Oliver Würzburg Akademie und verantwortlich für das NBBL-Team. Trotz eines schwachen Starts ließ sich sein Team nicht aus dem Konzept bringen. In der Defensive bekam man zunächst keinen Zugriff und die ersten Würfe wollten nicht fallen. Mit sechs erfolgreichen Dreiern schafften die Unterfranken aber noch im ersten Viertel die Wende und eroberten eine Führung, die sie bis zum Schluss nicht mehr hergaben, auch wenn das Spiel immer eng blieb.
„Die Jungs haben das heute sehr gut gemacht. Wir haben aus einer starken Verteidigung heraus geduldig freie Würfe heraus gespielt und hochprozentig abgeschlossen“, resümierte Zimmermann: „Selbst wenn München den Druck erhöht und schwierige Würfe getroffen hat, sind wir immer ruhig geblieben und haben die passende Antwort gefunden.“ Am Ende ging der Sieg mit 79:71 verdient ans Deutschhaus-Gymnasium.
Sportklassen als Erfolgsgarant – Training mit Profitrainern der Spitzenvereine
Dass das Deutschhaus-Gymnasium derart erfolgreich sein kann, kommt nicht von ungefähr. „Wir arbeiten bei den Jungs inzwischen seit fast zehn Jahren mit s.Oliver Würzburg zusammen. Die TG Würzburg unterstützt uns bei den Mädchen jetzt im dritten Jahr“, erklärt Efram Yaman, Sportkoordinator am Deutschhaus-Gymnasium: „In den Sportklassen haben unsere talentierten Sportler die Möglichkeit, mit professionellen Trainern unter optimalen Bedingungen zu trainieren.“
Neben Basketball für Jungen und Mädchen werden auch Fußballer, Ruderer, Schwimmer, Handballer und Fechter gefördert. Das Deutschhaus-Gymnasium steht dabei in enger Kooperation und Absprache zu den Topvereinen der Region (Würzburger Kickers, Würzburger FV, Würzburger Ruderverein Bayern, SV 05 Würzburg, DJK Rimpar, FC Tauberbischofsheim). Sie machen es möglich, dass in den Sportklassen des DHG verschiedene Trainer professionell mit den Schülern arbeiten können.
„Trotz der hohen schulischen Belastungen können wir regelmäßig und intensiv mit unseren Athleten trainieren. Das ist herausragend“, lobt Stefan Lurz, stellvertretend für den SV 05 Würzburg, das Förderkonzept. Lurz steht exemplarisch für das große Engagement der regionalen Vereine. Schulleiter Michael Schmitt legt dabei großen Wert darauf, dass Schule und Unterricht in jedem Fall Priorität haben müssen: „Wer die schulischen Leistungen vernachlässigt, kann und darf nicht an den Fördermaßnahmen teilnehmen. Vorrang hat immer der schulische Erfolg. Am Ende geht es ums Abitur, nicht um Bestzeiten."
Alles andere wäre im Nachwuchs-Leistungssport unverantwortlich. Dass das Konzept aufgeht, zeigen die Erfolge der letzten Jahre: Neben Olympiateilnehmerin Leonie Beck (Schwimmen) und den drei Erstliga-Basketballern Maximilian Kleber (FC Bayern München), Max Ugrai (s.Oliver Würzburg) und Constantin Ebert (Basketball Löwen Braunschweig) haben am DHG noch weitere Athleten ein gutes Abitur abgelegt: Josie Kiesel und Anneke Mau wurden Junioren-Europameisterinnen im Rudern, Lucy Gens überragte bei den Taekwondo-Weltmeisterschaften mit gleich drei Goldmedaillen.
Mit Fechterin Leonie Ebert, der Welt- und Europameisterin der Junioren von 2015, steht in diesen Tagen die nächste Spitzensportlerin vor ihren Abiturprüfungen. Volle Unterstützung erhält das Deutschhaus-Gymnasium auch von seinem Sachaufwandsträger, dem Landkreis Würzburg.