Derby-Niederlage nach hartem Kampf

Im fünften Anlauf konnte der FC Bayern München zum ersten Mal ein Pflichtspiel in Würzburg gewinnen: Am 10. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga mussten sich die s.Oliver Baskets nach einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel mit einem Dutzend Führungswechseln mit 86:95 (44:44) geschlagen geben.

Die s.Oliver Baskets verlieren zum ersten Mal ein Heimspiel gegen den FC Bayern München

Im fünften Anlauf konnte der FC Bayern München zum ersten Mal ein Pflichtspiel in Würzburg gewinnen: Am 10. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga mussten sich die s.Oliver Baskets nach einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel mit einem Dutzend Führungswechseln mit 86:95 (44:44) geschlagen geben.

(Foto: Gerd Ulherr)

Top-Scorer des bayerischen Derbys waren John Bryant (20 Punkte), Lucca Staiger (19) und Nihad Djeodvic (17) vom FC Bayern München. Auf Würzburger Seite trafen MaxI Kleber (16), Jimmy McKinney (16), Ricky Harris (14) und John Little (11) zweistellig.

Von Beginn an zeigte sich das aktuelle Tabellenschlusslicht aus Würzburg auf Augenhöhe mit dem Liga-Primus. Zwar erzielten der spätere Topscorer John Bryant und sein Teamkollege Bryce Taylor schnell die ersten Punkte zur 2:6 Auftaktführung der Münchner. Nach dem Anschlusstreffer durch John Little holten Jimmy McKinney und Maxi Kleber durch zwei Distanztreffer in Folge die Führung erstmals auf die Seite der s.Oliver Baskets (10:6, 4. Spielminute).

Überhaupt präsentierten sich die Gastgeber im ersten Viertel gerade von jenseits des Perimeters treffsicher: Aufbauspieler Maurice Stuckey und zweimal Ricky Harris schraubten die Trefferquote aus der Distanz nach 10 Spielminuten auf eine Quote von 63 Prozent und sicherten damit ihrer Mannschaft einen knappen Vorsprung nach dem ersten Spielabschnitt (24:22).

Auch im zweiten Viertel tat sich der FC Bayern schwer mit den verbissen kämpfenden Gastgebern. Keiner der beiden Kontrahenten konnte sich bis zur Halbzeitpause nennenswert absetzen. Zwar sah es in der 13. Spielminute, nach einem Dreier von Malcolm Delaney zum 29:29-Ausgleich und einem nur Sekunden später folgenden technischen Foul gegen Würzburgs Trainer Michael Meeks kurzzeitig so aus, als könnten die Bayern das Kommando übernehmen.

Dann glich Basti Betz nach drei erfolgreichen Freiwürfen der Münchener Bryce Taylor und Boris Savovic mit einem Distanzwurf wieder aus (32:32, 14. Minute). Mit einem leistungsgerechten Unentschieden (44:44) gingen die bayerischen Kontrahenten schließlich auch in die Halbzeitpause.

Schon mehrfach in dieser Saison folgte für die Würzburger im jetzt anstehenden dritten Abschnitt der Einbruch und ein vorentscheidender Rückstand. Gegen das Star-Ensemble aus der Landeshauptstadt machten es die Unterfranken aber deutlich besser und blieben bis zur 29. Spielminute, als Sebastian Betz per Dreier zum 67:67 ausglich, auf Augenhöhe mit den Gästen. Erst nach dem zwölften Führungswechsel der Partie durch den fünften Dreier von Lucca Staiger ließ sich der Spitzenreiter seinen Vorsprung nicht mehr nehmen. Erste Bundesligaluft durfte Würzburgs Youngster Maximilian Ugrai sammeln. Am Ende des dritten und in den ersten beiden Minuten des vierten Viertels kam der Juniorennationalspieler zu seinem ersten Kurzeinsatz in der Beko BBL.

Sieben Minuten vor Spielende erhielt das zweite Würzburger Eigengewächs Maxi Kleber mit seinem vierten erfolgreichen Dreier der Partie zum 70:73-Anschluss die Spannung in der zum 43. Mal in der Beko BBL ausverkauften Halle am Leben.

Neben dem nervenstarken Nihad Djedovic, der im Schlussviertel neun Zähler für die Isarstädter beisteuerte, wurde jetzt Bryce Taylor zum Spielverderber: Innerhalb weniger Sekunden traf der Flügelspieler erst einen Dreier aus der rechten Ecke, gleich darauf aus der linken Ecke und sorgte damit fünf Minuten vor Ende für die Vorentscheidung (74:83).

Bis in die Schlussminute kämpften die s.Oliver Baskets, angeführt durch John Little, der neun seiner elf Punkte in den letzten fünf Spielminuten erzielte, verbissen um den Anschluss. Mit guter Verteidigung und Nervenstärke an der Freiwurflinie verteidigte der Tabellenführer allerdings geschickt den zuvor herausgespielten Vorsprung bis zur Schlusssirene.

Text: Michael Will

<link http: www.beko-bbl.de external-link-new-window einen externen link in einem neuen>s.Oliver Baskets – FC Bayern München 86:95 <link http: www.beko-bbl.de external-link-new-window einen externen link in einem neuen>(24:22, 20:22, 23:28, 19:23)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Maxi Kleber 16 Punkte/4 Dreier, Jimmy McKinney 16/2, Ricky Harris 14/2, John Little 11/1, Ben Jacobson 8/1, (5 Assists), Sebastian Betz 6/2, Jason Boone 6, Maurice Stuckey 5/1, Ruben Spoden 2, Chris McNaughton 2.

München:
John Bryant 20 (10 Rebounds), Lucca Staiger 19/5, Nihad Djedovic 17/1, Malcolm Delaney 16/2 (4 Assists), Bryce Taylor 12/2, Chevon Troutman 8, Yassin Idbihi 2, Boris Savovic 1, Heiko Schaffartzik, Steffen Hamann.

 

Stimmen zum Spiel:

s.Oliver Baskets Headcoach Michael Meeks:
„Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, sie haben heute bis zum Schluss alles gegeben und um den Sieg gekämpft. Wenn man gegen die beste Mannschaft der Liga spielt, dann braucht man noch mehr Energie als sonst und auch ein bisschen Glück. Wenn wir mehr freie Bälle erobert hätten, wäre es vielleicht noch enger geworden. Ich hoffe, dass wir den Schwung aus diesem Spiel mitnehmen können.“

FC Bayern München Headcoach Svetislav Pesic:
„Es war das Spiel, das wir erwartet haben. Es ist genau das eingetreten, was wir mit unseren Spielern besprochen hatten. Würzburg ist die Mannschaft, die die meisten Drei-Punkte-Würfe der Liga nimmt. Wenn sie treffen, dann ist es natürlich sehr schwer. Wir haben gut verteidigt und nicht die Geduld verloren. Wir wussten, dass wir so irgendwann die Kontrolle über das Spiel bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ihre Dreier dann gut verteidigt und auch die Rebounds kontrolliert. Davon haben wir profitiert und das Spiel gewonnen. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen.“