s.Oliver Würzburg gewinnt Krimi bei den Basketball Löwen mit 67:66 (35:29) – Ulmer trifft den Game-Winner knapp zwei Sekunden vor dem Ende – Zwei Heimspiele zum Abschluss
(Foto: Robert Kagelmann)
Nach fast fünfeinhalb Monaten hat s.Oliver Würzburg endlich wieder ein Auswärtsspiel gewonnen: Am 32. Spieltag der easyCredit BBL setzten sich die Unterfranken im Duell der ehemaligen Nationaltrainer Dirk Bauermann und Frank Menz am Sonntag knapp mit 67:66 (35:29) bei den Basketball Löwen in Braunschweig durch. Lamonte Ulmer traf knapp zwei Sekunden vor dem Ende einer abwechslungsreichen und spannenden Partie den entscheidenden Sprungwurf zum ersten Würzburger Auswärtserfolg seit dem 11. November 2016 in Vechta.
„Wir haben heute immer wieder gewackelt, sind aber stehen geblieben. Die Mannschaft hat an ihre Fähigkeit geglaubt, auch in knappen Spielen die 'Big Points“ machen zu können. Jetzt werden wir alles daran setzen, auch noch unsere letzten beiden Heimspiele gegen Jena und Bayreuth vor unseren tollen Fans in der s.Oliver Arena zu gewinnen“, sagte Headcoach Dirk Bauermann nach der Partie vor knapp 2.500 Zuschauern in der Braunschweiger Volkswagenhalle. Sie sahen von Beginn an eine Partie mit vielen Höhen und Tiefen auf beiden Seiten – das Momentum wechselte häufig, als Folge davon gab es elf Führungswechsel und fünf Mal einen unentschiedenen Spielstand.
Den ersten von zahlreichen Läufen legten die Hausherren mit dem Selbstvertrauen von zuletzt zwei gewonnenen Heimspielen auf das Parkett: Die Basketball Löwen setzten sich in den ersten dreieinhalb Minuten schnell auf 11:3 ab und zwangen Dirk Bauermann damit zu einer frühen und erfolgreichen Auszeit. Es folgte ein 11:2-Zwischenspurt der Gäste, bei denen im weiteren Verlauf der Partie vor allem Vincent Sanford und Michael Cobbins mit zusammen 26 Punkten die nötige Energie von der Bank ins Spiel brachten. Sanford erzielte acht seiner insgesamt zwölf Zähler noch im ersten Viertel und war damit hauptverantwortlich für die knappe Gäste-Führung nach zehn Minuten (19:22).
Im zweiten Spielabschnitt taten sich dann beide Teams schwer damit, den Ball im gegnerischen Korb unterzubringen. Zunächst gingen die heimischen Raubkatzen mit 24:22 in Führung, dann sprintete Maurice Stuckey nach einem Ballgewinn „Coast-to-Coast“ und erzielte nach fast vier Minuten die ersten Würzburger Punkte im zweiten Viertel zum 24:24. Danach lief es wieder besser für die Unterfranken, die ihren Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf sechs Zähler ausbauen konnten (29:35).
In den ersten drei Minuten nach der Pause änderte sich daran zunächst nicht viel (31:38), dann geriet bei den Gästen der Motor zusehends ins Stocken und die Basketball Löwen drehten mit starken fünf Minuten und einem 15:0-Lauf die Partie. Mit der Einwechslung von Michael Cobbins auf Würzburger Seite sollte sich der Spielverlauf erneut komplett ändern: Beim Stand von 46:38 erzielte der 24-Jährige, der aus dem Feld bei sechs Würfen ohne Fehlversuch blieb, sechs Punkte in Folge und leitete damit eine viertel-übergreifende 19:2-Phase der Würzburger ein, die nach einem Korbleger von Jake Odum in der 35. Minute wieder mit 48:57 vorne lagen.
Auch zwei Spielminuten später führten die Gäste noch mit 53:61, ehe der nächste Bruch in ihr Spiel kam und wieder die Hausherren am Zug waren. Die mitgereisten Würzburger Fans fühlten sich an die jüngsten Auswärtspartien in Frankfurt und Gießen erinnert, als Top-Scorer Dyshawn Pierre die Aufholjagd der Basketball Löwen mit zwei Dreiern in Folge abschloss: Eine Minute und vierzehn Sekunden vor der Schlusssirene lagen die Gastgeber nach einem 13:2-Lauf plötzlich wieder mit 66:63 in Front.
Nach einer Auszeit von Dirk Bauermann waren es in den entscheidenden Szenen des Spiels aber die Würzburger, die sich durchsetzen konnten: Im ersten Angriff nach der Auszeit holten sie sich gleich zwei ihrer insgesamt 17 Offensivrebounds – den zweiten hämmerte Michael Cobbins per Dunking zum 66:65 in den Braunschweiger Korb.Einen Ballverlust der Löwen später war es Lamonte Ulmer, der knapp zwei Sekunden vor dem Ende den Sprungwurf zum 66:67-Endstand traf – der letzte Wurf des Ex-Würzburgers Carlos Medlock ging nur an den Ring, der Krimi am Sonntagnachmittag war zu Gunsten der Gäste entschieden.
Am kommenden Wochenende endet die Spielzeit 2016/2017 für s.Oliver Würzburg mit zwei Heimspielen: Am 28. April (Freitag, 20:30 Uhr) ist Science City Jena in der s.Oliver Arena zu Gast, am 1. Mai (Montag, 15:30 Uhr) bereitet sich medi bayreuth beim Frankenderby des 34. Spieltags auf das Playoff-Viertelfinale vor. Für beide Partien gibt es noch Tickets im <link http: bit.ly sow_tickets external-link-new-window einen externen link in einem neuen>Online-Shop von CTS Eventim und an der Abendkasse.
Basketball Löwen Braunschweig – s.Oliver Würzburg 66:67 (19:22, 10:13, 17:15, 20:17)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Michael Cobbins 14 Punkte (7 Rebounds), Vincent Sanford 12 (6 Rebounds), Jake Odum 11/2 Dreier, Lamonte Ulmer 10/1, Maurice Stuckey 8/2, Krešimir Lončar 6, Brendan Lane 5 (8 Rebounds), Max Ugrai 1, Felix Hoffmann, Sebastian Betz.
Top-Performer Braunschweig:
Pierre 23/3 (15 Rebounds / 3 Steals), Grosselle 14 (7 Rebound), Schwartz 14/4.
Key Stats:
Rebounds: Würzburg 47 (17 offensiv) – Braunschweig 33 (11 offensiv)
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 15 – Braunschweig 7
Feldwurf-Quote: Würzburg 43 Prozent (27 von 63) – Braunschweig 35 Prozent (22 von 62)
Punkte in der Zone: Würzburg 36 – Braunschweig 22
Stimmen zum Spiel
Vincent Sanford, s.Oliver Würzburg:
„Das Spiel heute war unsere letzte Chance auf einen Auswärtssieg, wir wollten das unbedingt schaffen. Es war ein sehr hart umkämpftes Spiel und ein wichtiger Sieg für uns. Ein Auf und Ab wie heute ist Teil des Spiels, wir haben uns am Ende gut durchgesetzt. Mike Cobbins hat mit seiner starken Leistung heute eine wichtige Rolle gespielt.“
Dirk Bauermann, s.Oliver Würzburg:
„Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Frank Menz und Braunschweig dafür, dass sie nach einer hervorragenden Entwicklung in den letzten Monaten die Liga gehalten und damit ihr Saisonziel erreicht haben. Frank hat hier einen ganz hervorragenden Job gemacht. Wir sind froh, dass wir das erste Auswärtsspiel seit langer Zeit gewinnen konnten. Wir hatten in Gießen, Frankfurt und Bamberg schon mehrmals die Gelegenheit dazu. Die Mannschaft hat es geschafft, an sich und ihre Fähigkeit zu glauben, in knappen Spielen die entscheidenden Punkte zu machen. Das hat sie heute getan, obwohl wir sicher immer wieder gewackelt haben. Wir haben aber heute nicht so stark gewackelt, dass wir am Ende umgefallen wären. Wir sind stehen geblieben, insofern freue ich mich sehr für unsere Jungs, die Fans und das Programm, dass wir nun auch auswärts gewonnen haben. Darauf lässt sich aufbauen – wir werden alles daran setzen, unsere letzten beiden Heimspiele vor unseren tollen Zuschauern auch noch zu gewinnen.“
Frank Menz, Basketball Löwen Braunschweig:
„Wir hatten es heute in der Hand, unser drittes Heimspiel in Folge zu gewinnen, haben aber zu viel liegen lassen. Ich denke, wir haben ein gutes Spiel gemacht und hätten den Sieg auch verdient gehabt. Am Ende haben wir nicht gefoult, obwohl wir keine Teamfouls hatten. Da hätten wir viel schlauer agieren müssen. Wir hatten die Chance mit dem letzten Wurf, haben aber nicht getroffen. Insgesamt bestätigt die Leistung unsere Aufwärtsentwicklung und zeigt, dass die Jungs weiter Gas geben und gewinnen wollen. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Schade dass es nicht zum Sieg gereicht hat.“
BAYERN-TICKET STREETBALL-CUP auf dem Sanderrasen
Am 27. Mai ab 10 Uhr ist es wieder soweit: s.Oliver Würzburg veranstaltet zusammen mit Mainfranken-Bahn und Main-Spessart-Express den 2. BAYERN-TICKET STREETBALL-CUP auf dem Sportplatz Sanderrasen. Die Teilnahmegebühr beträgt pro Person 25 Euro, alle Informationen und Online-Anmeldung im Internet auf der Turnier-Webseite<link http: www.soliver-wuerzburg.de www.wuelove2play.de external-link-new-window> www.wuelove2play.de.