Sagenhafte sieben Dreier bei sieben Versuchen: Davion Mintz hat die FIT/One Würzburg Baskets am Tag der Arbeit mit 28 Punkten zum nächsten Auswärtssieg und auf den dritten Tabellenplatz geführt. Im Main-Derby des 31. easyCredit BBL-Spieltags setzten sich die Baskets bereits im ersten Viertel ab (12:19), gaben die Führung in den restlichen 30 Spielminuten dank einer überragenden Dreierquote von 60 Prozent nicht mehr her und siegten bei den SKYLINERS in Frankfurt mit 85:70. Auf jeden kleinen Lauf der Gastgeber hatten Mintz und Co. die passende Antwort und gewannen auf dem Weg zum sechsten Sieg in Serie alle vier Viertel.
„Meine Freundin hat morgen Geburtstag, und weil ich nicht bei ihr in den Staaten sein kann, habe ich ihr eine Show versprochen“, sagte Davion Mintz nach dem Spiel im Interview live bei Dyn. Auf Würzburger Seite trafen außerdem Jhivvan Jackson (14) und Kapitän Zac Seljaas (13/4 Dreier) zweistellig, Youngster Hannes Steinbach steuerte an seinem 19. Geburtstag 6 Punkte, 10 Rebounds und 3 Blocks zum Teamerfolg bei. Obwohl die FIT/One Würzburg Baskets an diesem Wochenende spielfrei haben, werden sie mit jetzt 18 Siegen auf jeden Fall als Tabellendritter mit allerbesten Playoffchancen in die letzten beiden Partien der Hauptrunde gehen: Am kommenden Mittwoch (7. Mai/18:30 Uhr/tectake ARENA) gegen die MLP Academics Heidelberg und am 11. Mai (Sonntag/16:30 Uhr/Volkswagen Arena) bei den Basketball Löwen Braunschweig.
Auf Tabellenplatz drei waren die Baskets bereits am Mittwochabend durch die Niederlage der Basketball Löwen Braunschweig in Bonn geklettert. Durch den neunten Auswärtssieg der Saison - kein Team der easyCredit BBL hat öfter in fremden Hallen gewonnen - machten sie am Tag der Arbeit die Saisonverlängerung klar: Schlechter als Platz neun kann es in der Endabrechnung laut Tabellenrechner der Liga nicht mehr werden, die Play-Ins sind damit sicher. Das gelang den Schützlingen von Headcoach Sasa Filipovski vor 4800 Zuschauenden, darunter mehr als hundert lautstarke Würzburger Anhänger, in der Frankfurter Süwag Energie ARENA durch eine über weite Strecken konzentrierte Verteidigungsleistung und die unglaubliche Trefferquote von außen.
In einer nervösen bis zerfahrenen Anfangsphase mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten war es Zac Seljaas, der den ersten Würzburger Dreier zum Spielstand von 3:3 in der 2. Minute versenkte. Nachdem Würzburgs Kapitän bereits im Heimspiel gegen Frankfurt sieben von neun Dreipunktewürfen getroffen hatte, waren es dieses Mal vier von fünf - seine Dreierquote gegen die SKYLINERS liegt damit bei 78,6 Prozent. Noch besser machte es am Donnerstag nur Davion Mintz, der nach einem Spiel Pause wegen einer Sprunggelenksverletzung sein bestes Spiel im Baskets-Trikot hinlegte.
Mit dem ersten seiner sieben Dreier erhöhte er in einer zu Beginn punktearmen Partie die Würzburger Führung in der sechsten Minute auf 5:10. Bis zur ersten Viertelpause traf dann auch noch Max Ugrai zweimal von außen, während bei den Frankfurtern nur einer von sieben Dreierversuchen im ersten Viertel erfolgreich war. Nach dem ersten Viertel lautete der Spielstand daher 12:19, und im selben Stil ging es auch in den folgenden dreißig Minuten weiter.
Hannes Steinbach per Korbleger und Mike Lewis II von der Dreierlinie bauten die Führung zu Beginn des zweiten Abschnitts weiter aus (12:24, 11. Minute). Den viertelübergreifenden Würzburger 11:1-Lauf stoppte Jordan Theodore mit zwei Körben in Folge, nach einer Auszeit von Sasa Filipovski schlug das Pendel aber sofort wieder in die andere Richtung aus: Unter anderem durch die drei Dreier von Jhivvan Jackson, Zac Seljaas und Davion Mintz wuchs der Abstand auf fünfzehn Punkte (22:37, 18. Minute). Die nächsten acht Punkte von Jordan Theodore sorgten dafür, dass die SKYLINERS trotz ihrer schwachen Dreierquote noch vor dem Seitenwechsel auf 32:40 verkürzen konnten.
Auch in der zweiten Halbzeit steckten die Hausherren nie auf, machten ihren Gästen in Korbnähe das Leben weiter schwer, konnten den Würzburger Dreierregen aber zu keiner Zeit stoppen. „Würzburg hat die Lichter ausgeschossen“, sagte Jordan Theodore nach dem Spiel. Zehn von vierzehn Dreierversuchen der Baskets waren in der zweiten Halbzeit erfolgreich (71,4 Prozent), die meisten davon kamen zum perfekten Zeitpunkt und stoppten die unermüdlichen Comeback-Versuche der SKYLINERS.
Im dritten Viertel trafen Mike Lewis II und Davion Mintz zweimal von außen, nachdem Frankfurt durch einen 6:0-Lauf auf 44:53 verkürzt hatte (44:59, 28. Minute). Nach einem 7:0-Lauf der Gastgeber zum 61:67 in der 35. Minute holte Hannes Steinbach einen Offensivrebound und fand Zac Seljaas völlig frei an der Dreierlinie: 61:70.
Frankfurt kam danach erneut auf sechs Zähler heran, die Würzburger Antwort folgte aber prompt durch Davion Mintz und Jhivvan Jackson, natürlich wieder von der Dreierlinie: 64:76. Kurze Zeit später traf Davion Mintz auch noch seinen siebten Dreier zum 68:81 und beendete damit in der 39. Minute endgültige jegliche Hoffnung der SKYLINERS auf eine erfolgreiche Aufholjagd in ihrem letzten Heimspiel der Saison.
SKYLINERS - FIT/One Würzburg Baskets 70:85
(12:19, 20:21, 18:22, 20:23)
Für Würzburg spielten:
Davion Mintz 28 Punkte/7 Dreier, Jhivvan Jackson 14/2, Zac Seljaas 13/4, Mike Lewis II 8/2, Max Ugrai 6/2, Nelson Phillips 6/1, Hannes Steinbach 6 (10 Rebounds/3 Blocks), Fabian Bleck, Bazoumana Koné, Aubrey Dawkins, Christian Skladanowski.
Top-Performer Frankfurt:
Malik Parsons 17/1, Jordan Theodore 16 (6 Assists), Einaras Tubutis 15. David Muenkat 11/2 (9 Rebounds).
Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 60 Prozent - Frankfurt 21 Prozent
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 12 - Frankfurt 4
Steals: Würzburg 10 - Frankfurt 5
Stimmen zum Spiel
Davion Mintz, FIT/One Würzburg Baskets:
„Ich bin unseren Fans sehr dankbar, sie haben uns durch das Spiel getragen. Ich vertraue auf die viele Arbeit, die ich in mein Spiel investiert habe. Meine Freundin hat morgen Geburtstag, und weil ich nicht bei ihr in den Staaten sein kann, habe ich ihr eine Show versprochen. Die Widerstandsfähigkeit unserer Mannschaft und unser Coach haben uns heute zu diesem Sieg geführt. Er hat uns gesagt, dass wir bis zum Ende geduldig bleiben sollen. Das sind Dinge, die wir mit in die Playoffs nehmen wollen. Ich schaue nicht auf meine Quoten und habe mich schon gut gefühlt, als ich kürzlich abends in der Trainingshalle geworfen habe. Wenn ich es fühle und meine Mitspieler mir vertrauen, dann werfe ich.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Es war eine großartige Basketballatmosphäre. Ich freue mich sehr für meine Mannschaft, die mit hoher Konzentration agiert hat. Wir haben unser Bestes in der Defense gegeben. Ich danke vor allem unseren Fans, die uns so großartig unterstützt haben. Sie waren unser sechster Spieler auf dem Parkett. Es ist immer toll, hier in Frankfurt zu spielen. Ich wünsche Frankfurt alles Gute für die Zukunft.“
Klaus Perwas, Headcoach SKYLINERS:
„Ich bin natürlich enttäuscht, dass wir das Spiel nicht offener gestalten konnten. Leider hatten wir im ersten Viertel sechs Turnover, und im letzten Viertel haben uns die sechs Offensivrebounds sehr wehgetan. Zwischendurch haben wir einige offene Würfe nicht getroffen, während auf der Gegenseite schwierige Würfe ihren Weg in den Korb fanden. Wir können diese Tatsache als Entschuldigung heranziehen, aber das darf nicht passieren. Wir müssen einfach einen Weg finden, insbesondere die 28 Punkte von Mintz zu verhindern. Ich finde es extrem schade für unser Publikum, das bei diesem Wetter da war. Da hätten wir uns einen besseren Abgang gewünscht.“