Das Frankenderby als Playoff-Endspiel

Im Idealfall ist sogar noch Platz 7 drin: Ausgerechnet gegen Serienmeister Brose Baskets Bamberg kämpfen die s.Oliver Baskets am letzten Spieltag der Hauptrunde in der ausverkauften s.Oliver Arena um die Qualifikation für die Playoffs.

(Foto: Brose Baskets / Daniel Löb)

Das Schicksal in der eigenen Hand: s.Oliver Baskets können durch einen Sieg gegen Bamberg ins Viertelfinale einziehen

 

Beko BBL 2012/2013 – 34. Spieltag
s.Oliver Baskets – Brose Baskets
Samstag, 27. April 2013, 20:00 Uhr
s.Oliver Arena, Würzburg

Im Idealfall ist sogar noch Platz 7 drin: Ausgerechnet gegen Serienmeister Brose Baskets Bamberg kämpfen die s.Oliver Baskets am letzten Spieltag der Hauptrunde in der ausverkauften s.Oliver Arena um die Qualifikation für die Playoffs. Dabei haben die Würzburger das Schicksal in der eigenen Hand: Mit einem Sieg gegen den oberfränkischen Nachbarn ist das Viertelfinale sicher. Bei einer Niederlage im Frankenderby kommt es auf die Ergebnisse der Konkurrenten aus Bonn, Hagen und Tübingen an.

Sollten die Unterfranken auch ihr viertes Pflichtspiel gegen den Deutschen Meister verlieren – Bamberg ist der einzige Gegner in der Beko BBL, gegen den die Würzburger bei drei Begegnungen noch kein Spiel gewonnen haben – dann ziehen die Würzburger nur in zwei Fällen ins Viertelfinale ein: Zum Einen, wenn sowohl die Telekom Baskets Bonn (zuhause gegen Bayern München) als auch Phoenix Hagen (zuhause gegen den Mitteldeutschen BC) die Saison ebenfalls mit einer Heimniederlage beenden. Zum Anderen, wenn entweder Bonn oder Hagen verlieren und gleichzeitig die WALTER Tigers Tübingen ihr Auswärtsspiel in Ulm gewinnen.

Doch auf solche Rechenspiele wollen sich s.Oliver Baskets Headcoach Marcel Schröder und seine Mannschaft auf keinen Fall einlassen, die Ergebnisse der Konkurrenz interessieren am Samstag erst nach der Schlusssirene in der s.Oliver Arena.

Stuckey: „Wir müssen alles geben, was geht“

„Für uns ist es ein Do-or-Die-Spiel, wir werden mit derselben Einstellung reingehen wie gegen Ulm und 40 Minuten hart spielen. Wir müssen alles geben, was geht“, sagt Maurice Stuckey. Der 22-jährige Aufbauspieler steht bei Gegner Brose Baskets unter Vertrag, ist aber bis Saisonende an die s.Oliver Baskets ausgeliehen: „Die Anspannung ist da, ich freue mich auch, gegen meine alten Kollegen zu spielen. Aber für uns geht es um die Playoffs, und das ist das Einzige, was für mich zählt. Ich hoffe, dass das Publikum genauso da ist wie gegen Ulm, diese Energie brauchen wir auch gegen Bamberg wieder.“

Auch Trainer Marcel Schröder hofft, „dass die Stimmung in der Halle noch ein Stück intensiver sein wird als gegen Ulm. Wir müssen mit viel Herz und Energie spielen, da hilft es natürlich, die Zuschauer auf unserer Seite zu haben. Bamberg ist auch in dieser Saison die Mannschaft, über die am Ende die Meisterschaft entschieden werden wird“, sagte Schröder am Donnerstag im Doppel-Interview mit Bambergs Headcoach Chris Fleming bei „s.Oliver Baskets TV“ (zu sehen auf mainpost.de und beko-bbl.tv).

Fleming: „Würzburg ist eine Playoff-Mannschaft“

Chris Fleming sieht das Frankenderby nach der Niederlage im Nachholspiel am Dienstag in Bremerhaven als perfekte Playoff-Vorbereitung für seine Mannschaft: „Wir spielen auswärts, in der Halle wird sicher Playoff-Atmosphäre sein, und Würzburg ist für mich auch eine Playoff-Mannschaft. Etwas Besseres hätten wir uns als letztes Spiel vor dem Viertelfinale nicht wünschen können.“

Während der Bamberger Coach über ein mögliches Wiedersehen beider Teams in der Endrunde noch nicht sprechen will, kann sich Brose Baskets Manager Wolfgang Heyder „sehr gut vorstellen, im Viertelfinale gegen Würzburg zu spielen. So ein Derby hat einfach Zündstoff, da ist noch mehr Begeisterung und Emotion drin. Aber wir werden das Spiel am Samstag sicher nicht abschenken, sondern richtig um den Sieg kämpfen.“

Bamberg ohne A.J. Ogilvy und Matt Walsh

Marcel Schröder kann im Frankenderby nach aktuellem Stand personell aus dem Vollen schöpfen, sein Gegenüber Chris Fleming muss wie zuletzt auf die verletzten Matt Walsh und A.J. Ogilvy verzichten. Der großen Qualität des Bamberger Kaders tut dies kaum Abbruch: Mit Anton Gavel hat Fleming nicht nur den zweifachen „Verteidiger des Jahres“ der Beko BBL, sondern auch seinen Top-Scorer auf der Spielmacher-Position. Gavel erzielt 14,9 Punkte pro Partie und ist mit einer Top-Quote von 46,5 Prozent auch der beste Dreierschütze der Oberfranken.

Mit Bostjan „Boki“ Nachbar (12,8 Punkte), der in Bremerhaven wegen einer Rückenverletzung fehlte, Sharrod Ford (12,2 Punkte / 5,8 Rebounds) und Kapitän Casey Jacobsen (10,9 Punkte) stehen gleich drei ehemalige NBA-Spieler im Aufgebot von Chris Fleming.

Auf der Center-Position teilen sich derzeit die beiden jungen Deutschen Maik Zirbes (23) und Philipp Neumann (21), der sich in dieser Woche als dritter Deutscher nach Elias Harris und Dennis Schröder zum diesjährigen NBA-Draft angemeldet hat, die Spielzeit. Den Backcourt komplettieren John Goldsberry, Alex Renfroe, Karsten Tadda und Daniel Schmidt. Nach einer Suspendierung zuletzt nicht mehr zum Kader gehörte Power Forward Jeremiah Massey.

In der Beko BBL haben die Gäste aus Oberfranken vier der letzten zehn und nur eins ihrer letzten sechs Auswärtsspiele gewonnen. "Ich bin aber mit der Entwicklung der Mannschaft nicht unzufrieden, wir sind auf einem guten Weg", so Fleming.

Obwohl die Brose Baskets Platz eins der Hauptrunde und damit den Heimvorteil in allen Playoff-Runden sicher haben, werden sie im Frankenderby sicher mit vollem Einsatz zur Sache gehen: „Für uns steht am Samstag sehr viel auf dem Spiel, aber auch für Bamberg ist das Spiel wichtig, um in einen guten Rhythmus für die Playoffs zu kommen“, betont Marcel Schröder: „Sie werden das Spiel sicher sehr ernst nehmen und sich gut auf uns vorbereiten.“

Verabschiedung von „Brazzo“ Henneberger

Die letzten Tickets für das restlos ausverkaufte Playoff-Endspiel gibt es am Freitag und Samstag bei Radio Gong zu gewinnen. Einlass in die s.Oliver Arena ist am Samstag um 18:30 Uhr, die Pregame-Show beginnt um 19 Uhr. Etwa eine halbe Stunde vor dem Sprungball wird Baskets-Urgestein Christoph „Brazzo“ Henneberger, für den es im Fall einer Niederlage nach sechs Jahren das letzte Spiel im Baskets-Trikot ist, von s.Oliver Baskets Geschäftsführer Jochen Bähr offiziell verabschiedet.

Sprungball zum Frankenderby ist um 20 Uhr. Für Stimmung sorgen bei ihrem zweiten Auftritt in der s.Oliver Arena die amtierenden Breakdance-Weltmeister „Dancefloor Destruction Crew“ (DDC) aus Schweinfurt. Vor und nach dem Spiel (je nach Wetter vor der Halle oder im oberen Foyer) liegt die musikalische Unterhaltung in den erfahrenen Händen von „DJ JP“ aus Berlin.

Besondere Sicherheitsmaßnahmen beim Frankenderby

Am Samstag wird es beim Einlass Kontrollen mit Personenuntersuchung geben. Erkennbar alkoholisierte Personen oder Personen, die eine Kontrolle verweigern, erhalten keinen Zutritt. Untersagt sind Fahnenstangen mit einer Länge von mehr als 150 Zentimetern, elektrische oder mit Pressluft betriebene Lärminstrumente (Ausnahme: Megaphon), Feuerwerkskörper, bengalische Feuer, Rauchbomben und alle anderen pyrotechnischen Gegenstände, Glasflaschen und Waffen aller Art.

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