Die Entscheidung naht: Am Samstagabend gegen 21.30 Uhr wird feststehen, welches Team sich hinter den Rhöndorf Dragons die Vizemeisterschaft der ProB und damit auch die sportliche Qualifikation für die ProA gesichert hat. Vor dem 30. und letzten Spieltag haben die Hertener Löwen dank des direkten Vergleichs knapp die Nase vorn, die Würzburg Baskets liegen punktgleich auf Rang drei. Während für Herten ein Sieg in Rhöndorf oder eine Niederlage der Baskets in Wedel genügen würde, brauchen die Würzburger einen Sieg und eine Niederlage der Löwen, haben den Aufstieg also im Gegensatz zum Konkurrenten nicht selbst in der Hand.
Die Unterfranken sind darauf angewiesen, dass die Rhöndorfer Mannschaft die Ankündigung ihres Trainers Eric Detlev in die Tat umsetzt und auch im letzten Spiel der Saison alles gibt: „Wir sind heiß auf die Löwen. Wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir nichts auf die leichte Schulter nehmen und so wird es auch gegen Herten sein.“
Die Drachen haben nur 3 von 29 Spielen verloren und gehen mit einer Serie von 10 Siegen in Folge in die Partie, vor eigenem Publikum am Menzenberg haben sie nur ein einziges Mal den Kürzeren gezogen: Ausgerechnet gegen die Herzöge Wolfenbüttel, die am vergangenen Wochenende mit ihrem zweiten großen Auswärtssieg in Herten die Tür zur ProA für die Würzburg Baskets einen Spalt breit offen hielten.
Der Vorteil im Fernduell am Samstag sollte also bei den Würzburg Baskets liegen, die mit ihrem Auftritt beim Tabellenzehnten in Wedel zumindest auf dem Papier die deutlich leichtere Aufgabe vor der Brust haben. „Wir müssen unseren Job machen und in Wedel gewinnen. Was in Rhöndorf passiert, darauf haben wir keinen Einfluss“, gab Baskets-Coach Marcel Schröder gleich im Anschluss an den Heimsieg gegen den Nürnberger BC die Richtung vor.
Die Baskets werden die Norddeutschen, gegen die sie im Heimspiel Schwierigkeiten hatten und nur mit 60:49 gewannen, auf keinen Fall unterschätzen und von Beginn an voll konzentriert zu Werke gehen. Dabei muss die Mannschaft den Ausfall von Spielmacher Daniel Cioffi kompensieren: Der 28-Jährige erlitt im Spiel gegen Nürnberg einen Kreuzbandriss im linken Knie, wird die Mannschaft aber nach Wedel begleiten und von der Bank aus unterstützen. Er soll möglichst bald operiert werden und in die Rehabilitation einsteigen.
„Die Jungs müssen mental stabil bleiben und in Wedel über 40 Minuten so spielen, wie sie es zum Beispiel in Rhöndorf und am Samstag gegen Nürnberg getan haben“, so Baskets-Geschäftsführer Klaus Heuberger, der die Würzburger Chancen auf die Vizemeisterschaft vorsichtig optimistisch auf „60 zu 40“ schätzt.
Für die Gastgeber geht es am Samstag darum, noch einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen und sich mit einer guten Leistung von ihren Fans zu verabschieden. Die Nordlichter aus dem Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein kurz vor der Hamburger Stadtgrenze haben 8 ihrer bisherigen 14 Heimspiele gewonnen und dabei unter anderem die Hertener Löwen und den Nürnberger BC mit knappen Niederlagen nach Hause geschickt. Im Kampf um den Klassenerhalt wurde der nördlichste ProB-Club in den entscheidenden Partien vom ehemaligen Würzburger Bundesliga-Profi Marvin Willoughby unterstützt, der auch in den letzten beiden Heimspielen jeweils für eine Viertelstunde von der Bank kam.
Top-Scorer beim SC Rist ist der Kanadier Stuart Turnbull, der in 28 Spielen knapp 18 Punkte im Schnitt erzielte. Seit Beginn der Rückrunde wird er vom US-Amerikaner John Davis unterstützt, der mit 17,8 Punkten und 7,5 Rebounds pro Spiel überzeugt. Dazu kommen der bundesliga-erfahrene Center Peter Huber-Saffer (13,9 Punkte und 8,2 Rebounds) sowie Spielmacher Florian Moysich (10,3 Punkte). Power Forward Sidiki Straub gehörte mit einem Double-Double (10 Punkte, 10 Rebounds) im Hinspiel in der s.Oliver-Arena zu den Besten bei Wedel.
Rund 400 Zuschauer haben in dieser Saison im Schnitt die Spiele der Norddeutschen in der Steinberghalle besucht. Am Samstag wird auch ein starkes Kontingent Würzburger Fans, angeführt vom Fanclub „Würzburg Youngstars“, dabei sein, um die Baskets zum Sieg zu schreien und anschließend hoffentlich die Vizemeisterschaft zu feiern. Die Kosten für die Auswärtsfahrt übernimmt die Baskets-Geschäftsführung, los geht die über 500 Kilometer lange Reise in den hohen Norden am Samstag um 10.30 Uhr am Dallenberg-Parkplatz. Anmeldung wie immer auf der Fanclub-Homepage „<link http: www.wuerzburg-youngstars.de external-link-new-window external link in new>wuerzburg-youngstars.de“. Aktuell (Donnerstag, 18 Uhr) sind im ersten Fanbus noch fünf Plätze frei.