Drei Tage nach seinem Gamewinner im BBL-Heimspiel gegen ALBA BERLIN war Marcus Carr auch in der Basketball Champions League der entscheidende Mann: Der Kanadier traf im Heimspiel-Krimi gegen Igokea m:tel am Dienstagabend in der tectake Arena 4,4 Sekunden vor dem Ende den Korbleger zum 70:68-Sieg. Die Fitness First Würzburg Baskets bleiben damit auch nach sechs Spielen in der easyCredit BBL und der BCL weiter ungeschlagen.
2317 Zuschauende sahen in der tectake ARENA ein physisches und enges Spiel, in dem die Baskets knapp 28 Minuten lang in Führung lagen. Dann sorgten sechs Punkte in Folge von Nighael Ceaser zum Ausgleich in der Crunchtime noch einmal für Hochspannung, ehe der kanadische Nationalspieler in Reihen der Gastgeber nach einem Offensivrebound von Charles Thompson zum Korb zog und traf. HIER gibt es das komplette Spiel mit der dramatischen Schlussphase bei Dyn im Re-Live.
Carr (12) war einer von fünf Würzburger Spielern mit zweistelliger Punkteausbeute. Baskets-Topscorer war Johnathan Stove, der in der ersten Halbzeit drei Dreier traf und 13 Punkte erzielte. „Wir haben viel Qualität in der Mannschaft und einige Spieler, die uns den nötigen Schub zum Sieg geben können“, sagte Davion Mintz (12 Zähler) hinterher.
Am kommenden Dienstag treten die Fitness First Würzburg Baskets in Istanbul bei Galatasaray MCT Technic an. Vorher wollen sie zum ersten Mal seit 2021 die Runde der besten acht Teams im BBL Pokal erreichen: Im Achtelfinale geht es am Samstag um 18:30 Uhr auswärts gegen die EWE Baskets Oldenburg.
Das zweite Heimspiel gegen den Serienmeister aus Bosnien-Herzegowina war auf dem Parkett und auch auf dem Statistikbogen eine sehr ausgeglichene Angelegenheit - mit wenigen Ausnahmen: Die Baskets trafen ihre Dreier (35 Prozent / 9 von 26) deutlich besser als die Gäste (17 Prozent / 4 von 24). Igokea m:tel bekam dagegen fast doppelt so viele Freiwürfe und machte sieben Punkte mehr als die Hausherren vom „Charity Stripe“. Den entscheidenden Unterschied machte der eine Offensivrebound (15) aus, den die Fitness First Würzburg Baskets (16 - 5 davon durch Kapitän Eddy Edigin Jr.) mehr holten als die Bosnier.
Nach einer Auszeit von Headcoach Sasa Filipovski beim Spielstand von 68:68 verpasste Johnathan Stove den Floater zur Führung, der Ball landete auf Höhe der Freiwurflinie in den Händen von Charles Thompson, der Marcus Carr bediente. Der kanadische Nationalspieler stellte sich seinen Gegenspieler zurecht, zog über die rechte Hand zum Korb, legte den Ball hoch ans Brett und in den gegnerischen Korb. Beim letzten Angriff der Gäste wurde ein langer Pass von Davion Mintz abgefangen, die Party in der Turnhölle nach dem sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel konnte beginnen.
Die Fitness First Würzburg Baskets waren besser in die Partie gestartet, Johnathan Stove netzte den ersten seiner drei Dreier in der 2. Minute zur 5:2-Führung ein. Die in der Verteidigung sehr gut auf die Würzburgers Offensiv-Systeme eingestellten Gäste setzten sich anschließend immer wieder unter den Brettern durch und antworteten mit einem 8:0-Lauf zum Zwischenstand von 5:10. Auch der weitere Verlauf des ersten Viertels erinnerte an den Heimsieg der Baskets drei Abende zuvor gegen ALBA BERLIN: Nach zehn Minuten hatten sie den Spielstand wieder gedreht und lagen mit 21:19 knapp vorne.
Im zweiten Abschnitt wechselte die führung zunächst munter hin und her, dann konnten sich die Baskets durch einen Sprungwurf von Brae Ivey und den dritten Stove-Dreier zum ersten Mal etwas deutlicher absetzen (34:28, 16. Minute). Kurz vor dem Seitenwechsel erhöhten Ivey und Eddy Edigin auf 38:30, Igokea konnte aber noch einmal auf 38:34 verkürzen. Ins dritte Viertel starteten die Gäste mit einem Dreier des Ex-Würzburgers Javon Bess, der kurze Zeit später auch einen von zwei Freiwürfen zum 40:40-Ausgleich traf.
Die letzte Führung der Gäste im Spiel (40:41, 24. Minute) konterten Davion Mintz von der Dreierlinie und Brae Ivey mit einem Floater, nach einem weiteren Mintz-Dreier lagen die Baskets wieder mit sieben Zählern vorne (51:44, 27. Minute). Die Schlussphase des dritten Viertels gehörte aber erneut den Gästen, beim knappen Spielstand von 54:52 ging es in den letzten Abschnitt.
In der Schlussphase gelang es den Hausherren erneut, sich scheinbar vorentscheidend abzusetzen - drei Treffer in Folge von Eddy Edigin und ein Dreier von Davion Mintz brachten gut zwei Minuten vor dem Ende die 68:62-Führung. Igokea antwortete mit vier Freiwürfen und einem Korbleger von Nighael Ceasar zum erneuten Ausgleich - damit war 29 Sekunden vor dem Ende alles angerichtet für die nervenaufreibende und letztlich erfolgreiche Crunchtime der Baskets.
Fitness First Würzburg Baskets - Igokea m:tel 70:68
(21:19, 17:15, 16:18, 16:16)
Für Würzburg spielten:
Johnathan Stove 13 Punkte/3 Dreier, Marcus Carr 12/1 (5 Assists), Eddy Edigin Jr. 12 (7 Rebounds), Brae Ivey 11/1, Davion Mintz 11/3 (5 Assists), David Muenkat 7/1 (2 Blocks), Alen Pjanic 2, Charles Thompson 2, Christian Skladanowski, Lukas Herzog.
Top-Performer Igokea:
Nighael Ceaser 15 (6 Rebounds), Breein Tyree 12/2 (4 Steals), Nikola Popovic 11, Javon Bess 4/1 (7 Rebounds), JeQuan Lewis 5 (6 Assists).
Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 35 Prozent - Igokea 17 Prozent
Assists: Würzburg 18 - Igokea 15
Blocks: Würzburg 4 - Igokea 1
Stimmen zum Spiel
Davion Mintz, Fitness First Würzburg Baskets:
„Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir heute wieder einen Heimsieg holen konnten. Igokea ist eine sehr gute Mannschaft und hatte Zeit, sich auf uns vorzubereiten, das hat man gemerkt. Vor allem am Anfang haben sie physischer gespielt als wir und waren in der Lage, unsere Systeme zu stoppen, wir mussten unseren Rhythmus anpassen. Ich bin vor allem stolz auf unsere großen Jungs, die dagegen gehalten haben. Am Ende hatten wir das nötige Glück und konnten den Sieg holen. Müdigkeit darf kein Faktor und keine Entschuldigung sein. Wir kontrollieren selbst, mit welcher Einstellung und wie physisch wir spielen. Das haben wir am Anfang des Spiels nicht gut genug getan. Bei mir ist es in der ersten Halbzeit nicht so gut gelaufen, aber dafür hat Johnathan Stove im Angriff stark gespielt. Wir haben genug Qualität in der Mannschaft und viele Spieler, die uns den nötigen Schub zum Sieg geben können.“
Sasa Filipovski, Headcoach Fitness First Würzburg Baskets:
„Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Wir haben gegen einen starken Gegner gewonnen, der viel besser besetzt ist als im letzten Jahr. Sie waren auch sehr gut auf das Spiel vorbereitet, deswegen hatten wir Probleme im Angriff. Ich bin aber sehr zufrieden damit, wie wir in der Verteidigung gespielt und gekämpft haben. Am Ende hat eine Aktion über den Sieger entschieden, glücklicherweise waren wir es. Marcus Carr hat heute seine Würfe nicht gut getroffen, aber am Ende wieder den Gamewinner gemacht, nachdem Charles Thompson den wichtigen Rebound geholt hat. Wir hatten wieder fünf Spieler, die zweistellig gepunktet haben. Johnathan Stove hat stark angefangen und uns in der ersten Halbzeit sehr geholfen. Heute haben aber alle Spieler ihren Beitrag geleistet, der Korbleger von Marcus war die Kirsche auf der Torte. Mein Ziel ist es, dass wir sieben Spieler haben, die mindestens zehn Punkte machen. Wie immer vielen Dank an unsere Fans für den Support. Ich wünsche Igokea weiterhin viel Erfolg.“
Nenad Stefanovic, Headcoach Igokea m:tel:
„Ich gratuliere Würzburg zu einem verdienten Sieg. Ich denke aber, dass wir den Sieg auch verdient gehabt hätten, wenn es am Ende anders herum gelaufen wäre. Ich bin sehr stolz auf mein Team und darauf, wie wir gekämpft und verteidigt haben. Es war ein hartes und physisches Spiel, typisch für die Champions League. Wir konnten einige der Würzburger Scorer bei schlechten Trefferquoten halten. Am Ende hätten wir einen Rebound mehr gebraucht, um das Spiel erfolgreich zu beenden. Außerdem haben wir nur vier Dreier getroffen, obwohl unsere Werfer viele offene Würfe hatten. Die Offensivrebounds haben den Unterschied ausgemacht. Ich glaube, Würzburg hat viermal einen Dreier nach einem Offensivrebound getroffen. Und in der entscheidenden Szene am Ende haben sie auch den Offensivrebound bekommen. Es war eine großartige Atmosphäre hier in der Halle. Wir haben zuhause nicht so viele Zuschauer, es hat Spaß gemacht, hier zwei Jahre in Folge zu spielen. Insgesamt bin ich trotz der Niederlage sehr zufrieden. Es ist ein Spiel, auf das wir für unsere nächsten Spiele aufbauen können. “
Nighael Ceaser, Igokea m:tel:
„Ich denke, dass wir als Team im Angriff und in der Verteidigung ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Nur beim Rebound haben wir es nicht so gut gemacht und zu viele Punkte aus zweiten Chancen zugelassen.“
Die nächsten Heimspiele der Fitness First Würzburg Baskets:
Freitag, 31. Oktober / 20 Uhr / tectake ARENA - 5. Spieltag der easyCredit BBL gegen Aufsteiger Science City Jena
Dienstag, 4. November / 18:30 Uhr / tectake ARENA - Basketball Chmapions League gegen Galatasaray MCT Technic
Sonntag, 9. November / 18 Uhr / tectake ARENA - 6. Spieltag der easyCredit BBL gegen die ROSTOCK SEAWOLVES
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