Wer vor dem Heimspiel der Würzburg Baskets gegen Lich einen problemlosen Spaziergang des Tabellendritten gegen das Schlusslicht der ProB erwartet hatte, sah sich getäuscht: Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der 83:76-Erfolg der Hausherren gegen die tapfer kämpfenden BasketBären vor knapp 2.100 Zuschauern in der s.Oliver-Arena in trockenen Tüchern war.
„Man darf in der ProB die Gegner nicht nach dem Tabellenstand bewerten. Auch Lich hat gute Spieler und erst kürzlich mit zwei Amerikanern nachgerüstet. Sie haben ein gutes Spiel abgeliefert. Wichtig ist nur, dass wir gewonnen haben“, sagte Baskets-Geschäftsführer Klaus Heuberger nach der Partie.
Zweimal sah es so aus, als hätten die Baskets nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (18:20) das Spiel in den Griff bekommen und wären auf dem Weg zum 14. Sieg am 18. Spieltag der ProB-Saison. Zweimal kämpften sich die Gäste, angeführt von ihrem US-Duo Mychal Green (28 Punkte/4 Dreier) und Thomas Fairley (15 Punkte/4 Dreier) zurück ins Spiel.
Mit 40:23 führten die Gastgeber nach einem 22:3-Lauf zwischen der 11. und 16. Minute. 13 Punkte und drei Dreier von Green und Fairley später stand es 42:36. In die Halbzeitpause gingen die Baskets mit neun Punkten Vorsprung (45:36). Aus der Kabine kamen die Schützlinge von Trainer Berthold Bisselik wieder hochkonzentriert und schraubten die Führung mit einem 15:5-Lauf bis zur 25. Minute auf 60:41. Doch obwohl die BasketBären im Anschluss wegen einer Knieverletzung bis weit ins vierte Viertel auf ihren sichersten Distanzschützen Thomas Fairley verzichten mussten, schmolz der Würzburger Vorsprung innerhalb kürzester Zeit zusammen wie Schnee an der warmen Frühjahrssonne.
Nach zwei Dreiern von Green und einem Korb samt Bonus-Freiwurf von Matthias Perl lautete der Spielstand in der 30. Minute 62:60, ehe die Baskets durch Korbleger von Christoph Henneberger und Brandon Watkins noch vor dem Viertelende wieder auf 66:60 erhöhten. „In dieser Liga kann man auch nach einem hohen Vorsprung nicht erwarten, dass die Gegner einfach aufgeben. Die anderen Mannschaften sind Profis wie wir. Am Ende gewinnt das Team, das besser trifft, mehr Rebounds holt und weniger Ballverluste hat“, sagte Baskets-Topscorer Brandon Watkins (26 Punkte/1 Dreier).
Der 29-Jährige war am Sonntag in den entscheidenden Situationen der Garant für den fünften Würzburger Sieg in Folge. Zu Beginn des Schlussabschnitts erhöhte Watkins fast im Alleingang auf 75:63 (34. Minute). Noch einmal kamen die BasketBären durch acht Punkte von Green und Fairley 76:71 (38. Minute) heran. Doch dann traf Dimitry McDuffie (16 Punkte/2 Dreier) eine Minute vor Schluss zum 81:71, damit war der Arbeitssieg unter Dach und Fach.
Dass sein Team die Entscheidung nicht früher schaffte, lag laut Coach Bisselik „an vielen Kleinigkeiten, die wir in den entscheidenden Situationen nicht gut gemacht haben. Wir müssen im Angriff besser auf den Ball aufpassen und in den Phasen, in denen es nicht so gut läuft, stabiler bleiben.“ In den beiden schweren Auswärtsspielen in Leverkusen und Vechta, die die Baskets vor dem nächsten Heimspiel am 20. Februar (19 Uhr, s.Oliver-Arena) gegen Frankfurt vor der Brust haben, „müssen wir an unseren Aufgaben wachsen und mit dem Druck besser umgehen“, so Bisselik.
Spielfilm:
6:10 (4. Minute), 17:13 (7.), 18:20 (10.), 27:20 (12.), 40:23 (17.), 42:36 (20.), 60:41 (25.), 62:60 (30.), 75:63 (34.), 75:69 (38.), 83:76 (Endstand).
Würzburg Baskets:
Brandon Watkins 26 Punkte/1 Dreier, Dimitry McDuffie 16/2, Dominik Schneider 8 (9 Rebounds), Daniel Cioffi 8/1, Christoph Henneberger 6, Lars Buss 6 (9 Rebounds), Jorge Schmidt 5/1, Chris Heinrich 4 (7 Rebounds), Monty Rogers 2, Christoph Hackenesch 2.
Licher BasketBären:
Mychal Green 28 Punkte/4 Dreier (8 Rebounds, 14/17 Freiwürfe), Peer Wente 16/2, Thomas Fairley 15/4 (10 Rebounds), Ralf Scholz 10/2, Matthias Perl 5, Ralph Schirmer 2.