Bamberg beendet die Heimserie der s.Oliver Baskets

Der Meister war eine Nummer zu groß für die s.Oliver Baskets: Nach großem Kampf mussten sich die Würzburger am Samstag im Franken-Derby vor ausverkauftem Haus den Brose Baskets aus Bamberg mit 59:75 (31:39) geschlagen geben. Es war die erste Heimniederlage des Aufsteigers im siebten Heimspiel der Saison. Bester Werfer der s.Oliver Baskets war Ricky Harris mit 14 Punkten, Top-Scorer der Partie wurde Anton Gavel von den Brose Baskets mit 19 Zählern.

Der Meister war eine Nummer zu groß für die s.Oliver Baskets: Nach großem Kampf mussten sich die Würzburger am Samstag im Franken-Derby vor ausverkauftem Haus den Brose Baskets aus Bamberg mit 59:75 (31:39) geschlagen geben. Es war die erste Heimniederlage des Aufsteigers im siebten Heimspiel der Saison. Bester Werfer der s.Oliver Baskets war Ricky Harris mit 14 Punkten, Top-Scorer der Partie wurde Anton Gavel von den Brose Baskets mit 19 Zählern.

Exakt zwei Jahre und vier Tage nach der letzten Niederlage vor eigenem Publikum war es am Samstag so weit: Die Serie von 31 Heimsiegen ist vorbei, die s.Oliver Baskets mussten das Parkett der s.Oliver-Arena zum ersten Mal seit dem 6. Dezember 2009 als Verlierer verlassen. "Ich habe im Moment nur einen Gedanken: Gegen Bayern München in zwei Wochen eine neue Heim-Siegesserie zu starten", sagte Center Jason Boone nach der Partie.

300 lautstarke Bamberger Fans begleiteten ihre Mannschaft zum Frankenderby nach Würzburg und sorgten zusammen mit den über 2.800 Heim-Fans für tolle Stimmung in der eneut restlos ausverkauften Halle. Den deutlich besseren Start in die Partie erwischte der Spitzenreiter: Weniger als 48 Stunden nach ihrem Sieg bei Unicaja Malaga in der EuroLeague legten die Bamberger in Würzburg los wie die Feuerwehr, trafen aus allen Lagen und zogen so in den ersten vier Minuten auf 3:15 davon.

"Manchmal ist man bei einem Spiel gegen ein Top-Team am Anfang etwas übermotiviert. Wir haben heute gegen eine der besten Mannschaften in Europa gespielt. Bamberg hat 10 oder 11 Spieler, die bei jedem anderen Club in der BBL in der Startformation stehen würden. Trotzdem müssen wir mit mehr Energie und Intensität starten. Aber wir haben hart gekämpft und sind zurück ins Spiel gekommen", so Boone.

Beim Stand von 3:15 nahm Baskets-Trainer John Patrick bereits seine zweite Auszeit der Partie, danach lief es besser bei den Gastgebern: Ricky Harris, mit 14 Zählern bester Baskets-Akteur, erzielte im Alleingang 8 Punkte in Folge und brachte die s.Oliver Baskets bis zur 7. Minute wieder auf 13:17 heran. Beim Spielstand von 15:21 ging es in die erste Viertelpause. Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich eine enge Partie, in der die Baskets die meiste Zeit auf enger Tuchfühlung mit dem Meister blieben. Erst in den letzten drei Minuten des zweiten Spielabschnitts gelang es den Gästen, sich wieder auf 31:39 abzusetzen.

Schon zur Pause zeigte ein Blick auf die Statistik das große Manko der Würzburger an diesem Abend. Mit 7 Treffern bei 15 Versuchen lag die Freiwurfquote bei unter 50 Prozent (am Ende 12/24), und auch von der Dreierlinie hatten die Hausherren einen rabenschwarzen Tag erwischt: Von den sechs Drei-Punkte-Würfen in der ersten Halbzeit ging nicht einer rein, am Ende hatte Ivan Elliott den einzigen Würzburger Dreier bei 16 Versuchen getroffen. "Dass wir die Dreier nicht getroffen haben, hat es uns heute schwer gemacht", so Coach John Patrick nach der Partie.

Aus der Pause kamen seine Jungs mit viel Energie: Ein Dunk von Jason Boone, ein Korbleger samt Bonusfreiwurf von Chris Kramer, und die Würzburger waren nach nur einer Minute im dritten Viertel wieder auf 36:39 dran. Doch dann folgte wieder eine Phase, in der der große Favorit seine große Klasse unter Beweis stellte: Humorlos netzten Anton Gavel und zweimal Casey Jacobsen von der Dreierlinie ein, nach nur drei Minuten im dritten Viertel war Bamberg wieder mit 38:48 vorne und zwang John Patrick zur nächsten Auszeit.

Dieses Mal nützte sie wenig: Ganze vier Punkte erzielten die s.Oliver Baskets zwischen der 23. und der 30. Spielminute, während der Spitzenreiter sich Punkt um Punkt absetzte. Ein Freiwurf von Marcus Slaughter kurz nach Beginn des vierten Viertels brachte beim Spielstand von 42:61 die höchste Führung der Oberfranken. Doch der 19-Punkte-Vorsprung bedeutete noch nicht die Entscheidung: Angeführt von ihren beiden "Energizern" Chester Frazier und John Little bliesen die s.Oliver Baskets in der hitzigen Derby-Atmosphäre erneut zur Aufholjagd.

"Würzburg ist eine Mannschaft, die dir 40 Minuten lang keine Ruhe lässt. In den Phasen, in denen wir unsere Ruhe verloren haben, haben sie aufgeholt", so Bambergs Trainer Chris Fleming. Zwischen der 33. und der 37. Minute legten die s.Oliver Baskets einen 13:0-Lauf hin, der die Halle zum Kochen brachte. Nach Ivan Elliots Dreier zum 58:63 waren die Hausherren 3:58 Minuten vor Schluss wieder auf fünf Punkte dran am Top-Favoriten. Zu mehr reichte es allerdings nicht: Die Brose Baskets legten in den letzten vier Minuten in der Verteidigung noch einmal zu, gestatteten den Hausherren nur noch einen Freiwurf-Treffer und machten mit einem 12:1-Lauf den Sack zu.

„Ich bin stolz darauf, dass wir uns so in das Spiel zurückgekämpft haben. In den letzten vier Minuten, als beide Mannschaften müde waren, hat Bamberg besser gespielt als wir und sehr gut verteidigt. Deswegen war es am Ende ein Sieg mit 16 Punkten Unterschied und nicht mit 5 oder 6 Punkten", so John Patrick: "Wir müssen cleverer spielen und die Dreier besser treffen, wenn wir gegen die beste deutsche Mannschaft eine Chance haben wollen. Wir können von Bamberg lernen, wie man als Mannschaft gut kämpft und gut verteidigt."


Die Statistik zum Spiel:

<link http: www.beko-bbl.de remotecontent>s.Oliver Baskets - Brose Baskets 59:75 (15:21, 16:18, 11:21, 17:15)

Für die s.Oliver Baskets spielten:

Ricky Harris 14 Punkte, Chester Frazier 10, Chris Kramer 8, Jason Boone 8, John Little 6, Ivan Elliott 5/1 Dreier, Ben Jacobson 3, Robert Tomaszek 2, Alex King 2, Oliver Clay 1, Christoph Henneberger.

Bamberg:
Anton Gavel 19 Punkte/3 Dreier, P.J. Tucker 13 (11 Rebounds), Brian Roberts 12/1, Casey Jacobsen 12/2, Tibor Pleiß 7, Marcus Slaughter 5, Predrag Suput 3, Philipp Neumann 2, Julius Jenkins 2, Karsten Tadda.