AM ENDE FEHLT NUR EIN SIEG

Am Ende fehlte ein Sieg, um eine erfolgreiche Saison um mindestens drei Playoff-Spiele zu verlängern: Nach einer 65:97-Niederlage im Frankenderby in Bamberg muss s.Oliver Würzburg die Basketball Löwen Braunschweig in der Tabelle vorbeiziehen lassen und beendet die easyCredit BBL-Spielzeit aufgrund des direkten Vergleichs mit den punktgleichen Niedersachsen auf Rang neun. Vor 6.000 Fans in der Bamberger Brose Arena holten sich die Hausherren bereits im ersten Viertel einen zweistelligen Vorsprung und entschieden die Partie gegen erschöpfte Würzburger frühzeitig. „Ich kann meinen Jungs aber überhaupt keinen Vorwurf machen. Heute war der Tank einfach leer, nachdem wir in den letzten Wochen schon auf Reserve gefahren sind“, sagte Headcoach Denis Wucherer: „Wir sind stolz darauf, wie wir uns in den letzten Monaten präsentiert und als Team zusammengefunden haben. Wir haben uns im europäischen Wettbewerb bis ins Finale sehr teuer verkauft und in der Bundesliga bis zuletzt um die Playoffs mitgespielt.“

Im Fernduell mit den Braunschweiger Löwen am 34. Spieltag wurde relativ frühzeitig klar, dass das ersatzgeschwächte Team s.Oliver Würzburg im 55. Pflichtspiel einer langen Saison - gleichzeitig die vierte Partie innerhalb von acht Tagen - wenig Aussicht auf einen Auswärtssieg in Bamberg haben würde. Zwar spielten sich die Gäste in der Anfangsphase immer wieder gute Würfe heraus, konnten die Chancen aber zunächst nicht nutzen. Die oberfränkischen Hausherren machten es besser, vor allem unter den Brettern: Center Cliff Alexander erzielte neun Punkte in den ersten fünf Minuten. Dann kam Elias Harris ins Spiel, versenkte drei Korbleger in Folge auf Zuspiel von Ricky Hickman - nach sieben Minuten betrug der Vorsprung von Brose Bamberg bereits 22:5.

Ab der 8. Minute lief es im Angriff besser bei s.Oliver Würzburg - zwei Dreier von Felix Hoffmann und Joshua Obiesie sowie ein krachender Dunk von Mike Morrison nach Pass von Julian Albus ließen den Rückstand auf 24:13 schrumpfen. In der Verteidigung gelang es den Wucherer-Schützlingen aber auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit zu selten, die Bamberger Offensiv-Maschinerie zu stoppen. Die Oberfranken dominierten die Bretter, sicherten sich zahlreiche Offensivrebounds und trafen jetzt auch ihre Dreier hochprozentig: Arnoldas Kulboka, Maurice Stuckey und Louis Olinde erhöhten von draußen bis zur 17. Minute auf 50:26, beim Spielstand von 57:32 ging es in die Pause.

„In der zweiten Halbzeit werden wir kämpfen, wie wir die ganze Saison gekämpft haben“, kündigte Skyler Bowlin im Halbzeitinterview bei MagentaSport an - und das taten er und seine Teamkollegen dann auch. Mit einer Zonenverteidigung stellten sie die Bamberger im dritten Viertel immer wieder vor Probleme, konnten im Angriff aber ihre eigenen Möglichkeiten weiter nicht konsequent genug nutzen, um den Rückstand entscheidend zu verringern. In der 28. Minute traf Brad Lösing zwei Freiwürfe zum 68:51, dann zogen die Bamberger bis zum Ende des Abschnitts wieder auf mehr als 20 Zähler davon (73:51).
 

LIEBLER: KÖNNEN SEHR POSITIV IN DIE ZUKUNFT SCHAUEN

Spätestens ab diesem Zeitpunkt musste s.Oliver Würzburg also auf oberfränkische Schützenhilfe in Niedersachsen hoffen. medi bayreuth hielt die Partie bei den Basketball Löwen Braunschweig bis Mitte des dritten Viertels offen, dann spielten die Gastgeber ihre Heimstärke aus und gewannen deutlich mit 100:85. Da Braunschweig beide Saisonspiele gegen s.Oliver Würzburg gewonnen hat, ziehen die Löwen aufgrund des direkten Vergleichs in der Tabelle an s.Oliver Würzburg vorbei und treffen im Viertelfinale ab dem kommenden Wochenende auf Spitzenreiter FC Bayern München.

„Natürlich ist es schade, dass wir es am Ende so knapp nicht in die Playoffs geschafft haben. Das ist für uns nach dieser erfolgreichen Saison aber überhaupt kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Unsere Fans und wir können stolz darauf sein, was die Mannschaft geleistet und wie sie bis zum Schluss gekämpft hat. Heute war einfach nicht mehr genug Benzin im Tank, um Bamberg Paroli zu bieten“, so Geschäftsführer Steffen Liebler: „Wir arbeiten weiter daran, auslaufende Spielerverträge zu verlängern und können mit dieser Truppe sehr positiv in die Zukunft schauen.“ 


BROSE BAMBERG - S.OLIVER WÜRZBURG 97:65 (30:15, 27:17, 16:19, 24:14) 

Für s.Oliver Würzburg spielten: 
Skyler Bowlin 13 Punkte/3 Dreier, Mike Morrison 11, Cameron Wells 11/1, Devin Oliver 10, Joshua Obiesie 5/1, Brad Lösing 4, Xavier Cooks 4, Fynn Fischer 3, Felix Hoffmann 3/1, Julian Albus 1, Florian Koch, Philipp Hadenfeldt.

Top-Performer Bamberg: 
Cliff Alexander 21 (9 Rebounds), Arnoldas Kulboka 17/5, Ricky Hickman 11/2 (8 Assists), Louis Olinde 11/1 (15 Rebounds).


Key Stats
Rebounds: Würzburg 20 (6 offensiv) - Bamberg 45 (15 offensiv) 
Assists: Würzburg 14 - Bamberg 24 
Dreierquote: Würzburg 29 Pozent - Bamberg 42 Prozent 
Freiwürfe: Würzburg 9 von 14 (64 Prozent) - Bamberg 25 von 26 (96 Prozent) 

 

STIMMEN ZUM SPIEL

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg: 
„Glückwunsch an Bamberg zum Sieg, zum Spiel gibt es heute nicht viel zu sagen. Am Anfang hatten wir freie Würfe, die nicht fallen wollten. Danach war relativ schnell zu erkennen, dass bei uns der Tank endgültig leer war, nachdem wir in den letzten Wochen schon auf Reserve gefahren sind. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir sind extrem stolz darauf, wie wir uns in den letzten Monaten präsentiert und als Team zusammengefunden haben. Wir haben uns im europäischen Wettbewerb bis ins Finale teuer verkauft und in der Bundesliga bis zuletzt um die Playoffs mitgespielt. Die Spieler haben meinen Respekt dafür, wie sie mit den Rückschlägen und Verletzungen umgegangen sind. Die Chancen auf die Playoffs hatten wir, als wir in Ulm knapp verloren haben und zuhause gegen Vechta den Sieg nicht holen konnten. Ziel muss es sein, die Mannschaft im Kern zusammenzuhalten und punktuell zu verbessern, und dann haben wir hoffentlich in der nächsten Saison eine bessere Chance. Ich gratuliere Bamberg zu einer großartigen Saison in der Champions League und zum Pokalsieg und wünsche ihnen viel Erfolg in den Playoffs.“ 

Steffen Liebler, Geschäftsführer s.Oliver Würzburg: 
„Natürlich ist es schade, dass wir es am Ende so knapp nicht in die Playoffs geschafft haben. Das ist für uns nach dieser erfolgreichen Saison aber überhaupt kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Unsere Fans und wir können stolz darauf sein, was die Mannschaft geleistet und wie sie bis zum Schluss gekämpft hat. Heute war einfach nicht mehr genug Benzin im Tank, um Bamberg Paroli zu bieten. Wir arbeiten weiter daran, auslaufende Spielerverträge zu verlängern und können mit dieser Truppe sehr positiv in die Zukunft schauen.“

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12. Mai 2019 - BBL-Spiel Bamberg - Würzburg

Foto: Viktor Meshko