ACHT WÜRZBURGER SETZEN SICH IN CHEMNITZ DURCH

Zweites Auswärtsspiel der Saison, zweiter Sieg: Nach den beiden knappen Niederlagen in eigener Halle gegen den SYNTAINICS MBC und die EWE Baskets Oldenburg haben die Würzburg Baskets am 4. Spieltag der easyCredit BBL gezeigt, dass sie auch Crunchtime können. Im Duell der kurzen Rotationen bei den NINERS Chemnitz kam es zum nächsten Samstagabend-Krimi, in dem sich die Unterfranken am Ende mit 86:81 (46:41) durchsetzen konnten. Entscheidend waren dabei ihre Durchsetzungsfähigkeit in den Eins-gegen-Eins-Duellen und die Defensiv-Qualitäten, die zu 18 Chemnitzer Ballverlusten führten (Würzburg: 10).


HIGHLIGHTS


In den letzten 30 Sekunden einer hart umkämpften Partie ließen die Gäste beim Spielstand von 79:80 nur noch zwei Punkte der Hausherren zu, und die drei Top-Scorer Stanley Whittaker Jr. (24 Punkte), Cameron Hunt (16) und CJ Bryce (16) brachten mit sechs erfolgreichen Freiwürfen den zweiten Saisonsieg unter Dach und Fach. „Wir hatten, anders als zuletzt gegen den MBC, am Ende das Glück auf unserer Seite. Ich bin froh, dass meine Spieler sich in einer schwierigen Situation mit diesem Sieg für ihre harte Arbeit belohnen konnten“, sagte Headcoach Sasa Filipovski.

Insgesamt 29 Partien sind einschließlich Samstagabend in der easyCredit BBL-Saison 2022/2023 absolviert, 17 davon konnte das Auswärtsteam für sich entscheiden. Sechs Teams sind in fremden Hallen noch ungeschlagen, darunter auch die Würzburg Baskets, die am späten Samstagabend in Chemitz unter schwierigen Umständen eine geschlossene Teamleistung gezeigt und sich damit ihren zweiten Saisonsieg gesichert haben. 

Gleich fünf Spieler punkteten zweistellig, allen voran Stanley Whittaker, der nach seiner bisher stärksten Vorstellung im Baskets-Trikot (24 Punkte, 4 Ballgewinne, 5 Rebounds, 3 Assists) endgültig in der easyCredit BBL angekommen ist. „Eine unserer Stärken ist es, dass jeder in dieser Mannschaft seinen Teil zum Erfolg beiträgt. Dadurch sind wir auch darauf vorbereitet, wenn Spieler ausfallen“, sagte der Spielmacher nach der Partie.

Aber der Reihe nach: Die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski, der auf Philipp Hartwich, Martin Peterka und Felix Hoffmann verzichten musste, starteten mit viel Energie und Selbstvertrauen in die Partie, trafen ihre Würfe aus der Distanz besser als die ebenfalls ersatzgeschwächten Gastgeber und holten sich eine frühe Führung, die sie im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auch nicht mehr abgaben. 

Während auf Chemnitzer Seite vor allem Power Forward Kevin Yebo kaum zu stoppen war - er wurde mit 28 Punkten Topscorer der Partie - verteilte sich auf Würzburger Seite die Last im Angriff von Beginn an auf viele Schultern. 

Zu den zweistelligen Punktesammlern gehörte auch Collin Welp, der als Ersatz für den verletzten Philipp Hartwich viel Spielzeit bekam und sie auch nutzte: Nach seinen beiden Treffern zum Zwischenstand von 17:26 in der 13. Minute hatte er mit sechs Zählern bereits genauso viele Punkte erzielt wie in seinen bisherigen drei BBL-Einsätzen zusammen.

Kurze Zeit später traf CJ Bryce seinen dritten Dreier des Spiels zum 23:35 - das war die höchste Würzburger Führung und für die Gastgeber das Signal zur Aufholjagd. Eine Minute später waren die NINERS nach einem schnellen 7:0-Lauf wieder in Schlagdistanz (30:35), und von diesem Zeitpunkt an wurde das Spiel zum spannenden Kampf auf Augenhöhe. 

Zwar lagen die Gäste aus Unterfranken nach einem schönen Korbleger von Cameron Hunt beim Seitenwechsel immer noch mit 41:46 vorne, das änderte sich aber in einer zweiten Halbzeit, in der die Führung zehnmal wechselte und der Spielstand sechs Mal ausgeglichen war. 

Hatten vor der Pause die Würzburg Baskets ihre Dreier deutlich besser getroffen (60 Prozent) als Chemnitz, waren es nach dem Seitenwechsel vor allem die offensiven Fähigkeiten von Stanley Whittaker, CJ Bryce und Cameron Hunt, die unter dem Strich den Unterschied ausmachten: „Chemnitz hat uns viel weggenommen und wir haben das Reboundduell verloren. Daher haben wir vor allem die individuellen Qualitäten unserer Spieler im Eins-gegen-Eins gebraucht“, sagte Sasa Filipovski,

Die 14 Offensivrebounds der Gastgeber (Würzburg 8) machten seine Schützlinge außerdem dadurch wett, dass sie deutlich besser auf den Ball aufpassten als Chemnitz: Nur einen einzigen Ballverlust erlaubten sich die Würzburg Baskets nach der Pause, erzwangen aber neun Turnover der Hausherren. 

Die erste NINERS-Führung im Spiel erzielte Kevin Yebo mit drei Korberfolgen in Folge zum Start ins dritte Viertel (47:46), danach wechselte die Führung teilweise im Minutentakt. Am Ende des dritten Viertel war es ein langer Dreier des Kanadiers Aher Uguak mit ablaufender Uhr, der die Gastgeber wieder knapp in Führung brachte (63:61).

In der Schlussphase waren es dann aber die Würzburg Baskets, die in einer bis zuletzt spannenden Partie den längeren Atem und auch die besseren Nerven hatten. Durch drei Ballgewinne in Folge konnten sie sich bis zur 36. Minute wieder etwas deutlicher absetzen (69:75) und diesen Vorsprung dann gegen eine letzte Aufholjagd der Heimmannschaft verteidigen. 

30 Sekunden vor dem Ende waren die NINERS wieder auf 79:80 dran, dann machten Cameron Hunt, CJ Bryce und Stan Whittaker mit sechs Freiwürfen den Deckel drauf. Ein Dreier von Mindaugas Susinskas hätte den Ausgleich für Chemnitz bedeutet, der Wurf des Litauers ging aber nur an den Ring. Whittaker sicherte den Rebound, wurde gefoult und traf 3,8 Sekunden vor der Schlusssirene zweimal von der Linie zum Endstand von 81:86.

 


NINERS Chemnitz - Würzburg Baskets 81:86 (15:19, 26:27, 22:15, 18:25) 


Für Würzburg spielten: 
Stanley Whittaker 24 Punkte/2 Dreier (5 Rebounds/3 Assists/4 Steals), Cameron Hunt 16/2, CJ Bryce 16/3, Collin Welp 12 (6 Rebounds), Xeyrius Williams 10 (3 Blocks), Filip Stanic 6 (8 Rebounds), Julius Böhmer 2, O‘Showen Williams. 

Top-Performer Chemnitz: 
Kevin Yebo 28 (6 Rebounds), Arnas Velicka 12/2 (11 Assists/3 Steals), Mindaugas Susinskas 12/2 (9 Rebounds). 


Key Stats
Ballverluste zweite Halbzeit:
Würzburg 1 - Chemnitz 9 
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 50 Prozent (33 von 66) - Chemnitz 47 Prozent (29 von 62) 

 

Stimmen zum Spiel 


Stanley Whittaker Jr., Würzburg Baskets: 
„Wir haben uns nach den beiden knappen Niederlagen zuhause im Training auf wichtige Details konzentriert. Ich hoffe, wir können auf dieses Spiel aufbauen und auch die nächsten Spiele gewinnen. Eine unserer Stärken ist es, dass jeder in dieser Mannschaft seinen Teil zum Erfolg beiträgt. Dadurch sind wir auch darauf vorbereitet, wenn Spieler ausfallen, so wie heute. Meine Teamkollegen und die Coaches geben mir die Möglichkeit, auf dem Feld so weit wie möglich ich selbst zu sein. Ich versuche einfach nur, mein Spiel zu spielen und die Mannschaft zu führen.“ 

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Ich gratuliere meinen Spielern zu diesem Sieg. Wir sind momentan aufgrund der Verletzungsprobleme in einer schwierigen Situation und hatten heute mit Chemnitz einen starken Gegner. Am Ende hatten wir dieses Mal das Glück auf unserer Seite, im Gegensatz zu unserer letzten Niederlage gegen den MBC. Es war wichtig, dass wir heute an den Sieg geglaubt haben, denn für uns ist jedes Spiel sehr wichtig. Uns sind aber auch einige Fehler unterlaufen. Chemnitz hat aggressiv verteidigt, uns im Setplay viel weggenommen und wir haben das Reboundduell verloren. Daher haben wir heute vor allem die individuellen Qualitäten unserer Spieler im Eins-gegen-Eins gebraucht, um das Spiel zu gewinnen. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist und meine Jungs sich für ihre harte Arbeit belohnt haben. Alles Gute für Chemnitz. Sie haben eine tolle Halle, eine tolle Atmosphäre und ein gutes Team. Aber im Duell zweier Mannschaften, die noch etwas unerfahren sind, waren wir heute die glücklichere.“ 

 

Kevin Yebo, NINERS Chemnitz:
„Wir haben in der Verteidigung geswitched, konnten die Würzburger Spieler im Eins gegen Eins aber nicht so halten, wie wir das gerne hätten. Wir müssen aus diesem Spiel lernen und müssen nach vorne schauen. Unser letzter Wurf war relativ offen und ist leider nicht reingegangen. Ich muss meinen Teammates danken, die mich immer gut in Szene setzen, und meinem Coach, der mir immer sehr viel beibringt.“ 

Rodrigo Pastore, Headcoach NINERS Chemnitz: 
„Gratulation an Sasa Filipovski und seine Mannschaft zum Sieg. Für uns lief es heute ähnlich wie bei den Niederlagen gegen Tofas Bursa und Bamberg. In all jenen Partien gelang es uns nicht, das Spiel nach Hause zu bringen. Es liegt sicherlich auch an der fehlenden Erfahrung der Mannschaft, aber uns passieren zum Ende eines Spiels einfach zu viele Fehler, teils ohne Not und ohne Druck des Gegners. Zudem agieren wir da ohne das nötige Selbstvertrauen. Daran werden wir arbeiten und natürlich hoffen wir auch, einige dieser Probleme abstellen zu können, wenn die zwei neuen Spieler da sind. Dennoch müssen wir uns auch so verbessern, selbstbewusster auftreten und die richtigen Entscheidungen treffen, wenn es in die Crunchtime geht. Was mir Mut macht, war der Wille und die Einsatzbereitschaft im heutigen Spiel, insbesondere in der zweiten Hälfte, als wir Würzburg defensiv mehrfach stoppen konnten. Auch können wir die Dreier deutlich besser treffen, als wir es heute getan haben. Auf den positiven Dingen wollen wir aufbauen.“ 

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Foto: HMB Media