ACHT BASKETS VERKAUFEN SICH BEIM SPITZENREITER TEUER 

Auch die Würzburg Baskets konnten die Siegesserie des Spitzenreiters nicht beenden: Am 23. Spieltag der easyCredit BBL mussten Headcoach Sasa Filipovski und seine aktuelle Acht-Mann-Rotation bei starken Telekom Baskets Bonn mit einer 73:94-Niederlage zufrieden sein. Dank einer kämpferisch wieder einmal starken Leistung und guten Trefferquoten blieben die Unterfranken vor 6.000 Zuschauern im ausverkauften Bonner Telekom Dome bis weit ins dritte Viertel in Schlagdistanz (64:58, 26. Minute), ehe den Gastgebern durch einen 15:2-Lauf die Vorentscheidung auf dem Weg zu ihrem achten BBL-Sieg in Serie gelang.

Durch den elften Erfolg im elften BBL-Heimspiel der Saison verteidigten die Rheinländer auch ihre Tabellenführung, Würzburg bleibt auf Platz neun erster Verfolger der Teams auf den Playoff-Plätzen. „Bonn spielt in dieser Saison wirklich einen fantastischen Basketball. Wir sind nicht auf ihrem Level, haben aber alles gegeben, um dagegenzuhalten“, sagte Sasa Filipovski nach dem Spiel. Topscorer der Partie wurde Telekom-Spielmacher und MVP-Kandidat TJ Shorts, der mit 17 Punkten und 11 Korbvorlagen ein „Double-Double“ auflegte. Auf Würzburger Seite trafen Collin Welp mit einer neuen BBL-Bestleistung (14 Punkte), Stanley Whittaker Jr. (14), Cameron Hunt (13) und Dayon Griffin (10) zweistellig.

Wettbewerbsübergreifend hat der BBL-Spitzenreiter am Samstagabend das Dutzend voll gemacht: In Liga und Basketball Champions League haben die Bonner inzwischen zwölf Spiele in Folge gewonnen. Dass es den Würzburg Baskets nicht gelang, die Serie zu stoppen, lag nicht am fehlenden Einsatz und Kampfgeist: Mit viel Energie und Intensität waren sie über weite Strecken der Partie in der Lage, den Gastgebern Paroli zu bieten.

Nach einem guten Start der Telekom Baskets (9:2, 3. Minute) fanden die Unterfranken ihren Rhythmus im Angriff, erzielten in den folgenden fünf Minuten sechzehn Punkte und hatten damit den Spielstand gedreht - Dayon Griffin und O‘Showen Williams trafen in der 8. Minute von draußen und zwangen Bonns Cheftrainer Tuomas Iisalo beim Stand von 16:18 zu seiner ersten Auszeit.

Weil die Würzburg Baskets in dieser Phase gleich fünf Dreier in Folge versenkten, blieben sie auch weiter in Schlagdistanz: Cameron Hunt eröffnete Viertel Nummer zwei mit einem Distanztreffer zum 27:24. Der nächste Lauf gehörte wieder den Gastgebern, die sich mit ihren Startern auf dem Parkett zum ersten Mal zweistellig absetzen konnten. TJ Shorts stellte den Spielstand in der 14. Minute per Korbleger auf 42:28.

Auch dabei blieb es aber nicht lange: Dieses Mal benötigten die Gäste nur vier Minuten, um mit konzentrierter Verteidigung und guten Abschlüssen zurückzukommen. Einen 17:5-Zwischenspurt der Würzburg Baskets schloss Cameron Hunt nach einem seiner vier Ballgewinne im Fastbreak ungestört zum 47:45 ab (18. Minute). Die letzten sieben Punkte der ersten Halbzeit gingen allerdings auf das Konto der Bonner, beim Stand von 54:45 ging es in einem insgesamt guten Basketball-Spiel in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Würzburg Baskets zunächst weiter, in Schlagdistanz zu bleiben und immer wieder eine Antwort auf erfolgreiche Bonner Offensivaktionen zu finden: Collin Welp traf in der 23. Minute seinen zweiten Dreier zum 59:53, und auch drei Minuten später war nach dem nächsten Distanztreffer von Dayon Griffin zum 64:58 noch alles offen.

Mit höherer Intensität in der Verteidigung gelang es den Gastgebern dann aber, den Rhythmus der Filipovski-Schützlinge zu unterbrechen und vorentscheidend davon zu ziehen: Einem 15:2-Lauf zum Zwischenstand von 79:60 hatten die Würzburg Baskets mit langsam schwindenden Kräften nicht mehr genug entgegen zu setzen, so dass die letzten fünf Minuten der Partie zwar ergebnistechnisch wieder auf Augenhöhe verliefen, sich am deutlichen Sieg des Tabellenführers aber nicht mehr änderte. Bonn hat mit diesem Erfolg jetzt die letzten acht BBL-Partien im Schnitt mit mehr als 21 Punkten Differenz gewonnen.

Trotz der zweiten Niederlage in Folge bleiben die Würzburg Baskets auf Platz neun weiterhin in einer guten Position im Kampf um die Playoff-Plätze der easyCredit BBL. Weiter geht es am kommenden Freitag um 19 Uhr mit dem Frankenderby gegen Schlusslicht medi bayreuth in der tectake ARENA. 

 

Telekom Baskets Bonn - Würzburg Baskets 94:73
(27:21, 27:24, 23:15, 17:13) 

 

Für Würzburg spielten
Collin Welp 14 Punkte/2 Dreier, Stanley Whittaker Jr. 14/2 (6 Assists/3 Steals), Cameron Hunt 13/1 (5 Assists/4 Steals), Dayon Griffin 10/2, Filip Stanic 8, O‘Showen Williams 5/1, Felix Hoffmann 5/1, Nico Carvacho 4, Elijah Ndi. 

Top-Performer Bonn:
TJ Shorts 17/2 (11 Assists), Finn Delany 13/3 (5 Assists/4 Steals), Deane Williams 13/2 (6 Rebounds), Karsten Tadda 12/2, Michael Kessens 12/1, Leon Kratzer 11. 

 

Key Stats
Assists:
Würzburg 12 - Bonn 28 
Punkte in der Zone: Würzburg 26 - Bonn 40 
Feldwurfquote: Würzburg 43 Prozent - Bonn 54 Prozent 

 


Stimmen zum Spiel 


Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Glückwunsch an Bonn, sie spielen in dieser Saison wirklich einen fantastischen Basketball. Ich sehe mir ihre Spiele in der Liga und auch im europäischen Wettbewerb sehr gerne an. Wir sind nicht auf ihrem Level, haben aber heute unser Bestes gegeben, um dagegenzuhalten. Wir konnten bei diesem Rhythmus und diesem hohen Tempo aber nur zwanzig Minuten mithalten. Für mehr haben unsere Energie und unsere Möglichkeiten leider nicht gereicht. Ich kann aber nichts Schlechtes über meine Spieler sagen, sie haben ihr Bestes gegeben. Die Atmosphäre war toll, danke auch an unsere Fans, die heute dabei waren. Ich hoffe, die Zuschauer waren mit dem Basketball beider Mannschaften zufrieden.“ 


Tuomas Iisalo, Headcoach Telekom Baskets Bonn: 
„Wir haben gut angefangen, aber vor allem in der ersten Halbzeit gab es einen großen Unterschied zwischen unseren Startern und den Spielern von der Bank. Ich habe selten eine Statistik gesehen, in der die Starter Plus-Minus-Werte von bis zu plus 38 und die Bankspieler bis minus 19 haben. Wir hatten also in diesem Spiel zwei Gesichter, das ist natürlich nicht gut. In jeder Phase mit unseren Startern haben wir die Führung ausgebaut, und dann ist es mit den Bankspielern wieder ganz knapp geworden. Das müssen wir schnell korrigieren, denn wir spielen mit ganz klaren Lineups. Es waren Ballverluste, Offensivrebounds und Fastbreaks, und man muss kein Experte sein um zu wissen, dass das kein Erfolgsrezept ist. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Verteidigung deutlich verbessert und nur noch 28 Punkte zugelassen. Am Ende wurde es eine klare Sache. Aber Hut ab auch vor Würzburg, sie spielen einen sehr guten Basketball mit sehr viel Selbstvertrauen. Sie nutzen ihre Chancen und jeder Spieler ist immer im Angriffsmodus. Sie sind schwer zu spielen und ich verstehe sehr gut, warum sie trotz ihres kleinen Budgets so gut in der Tabelle platziert sind.“

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Foto: Josephine König