(Foto: Gerd Ulherr)
Energieleistung im Endspiel gegen die Telekom Baskets Bonn – 3. Platz an Frankfurt vor den Tübinger Tigers
Die s.Oliver Baskets sind auch beim 3. Bosch Rexroth Cup ungeschlagen geblieben und haben den Titel bei ihrem Heim-Turnier zum dritten Mal in Folge gewonnen. Im Finale gegen die Telekom Baskets Bonn vor rund 2.500 Zuschauern brauchten die Mannen von Headcoach Marcel Schröder eine echte Energieleistung, um im 4. Viertel einen Elf-Punkte-Rückstand noch zu drehen und nach Verlängerung mit 88:81 (41:36, 79:79) erfolgreich zu sein.
Den dritten Platz sicherten sich die FRAPORT SKYLINERS nach einem interessanten Duell gegen die WALTER Tigers Tübingen mit 67:63 (38:28). Insgesamt kamen an den beiden Tagen 4.900 Zuschauer in die s.Oliver Arena – eine deutliche Steigerung zu 2011 und 2012 – und sorgten bei den Spielen der Heimmannschaft für Stimmung wie bei einem Liga-Spiel.
„Ein so großer Zuspruch ist für ein Testspiel-Wochenende eine tolle Sache. Vielen Dank an Bosch Rexroth, die dass Turnier zum dritten Mal möglich gemacht haben. Dass der Vorstandsvorsitzende Dr. Karl Tragl die Siegerehrung persönlich vorgenommen hat, ist eine große Anerkennung für uns und freut mich besonders. Ich hoffe, dass wir auch im kommenden Jahr wieder einen Bosch Rexroth Cup mit so hochkarätigen Teams in Würzburg haben werden“, sagte s.Oliver Baskets Geschäftsführer Steffen Liebler.
Und die Vorfreude auf die Beko BBL-Saison 2013/2014 steigt: Am kommenden Mittwoch (18. September) um 10 Uhr startet der Ticket-Vorverkauf für die ersten drei Heimspiele gegen Phoenix Hagen (Donnerstag, 3. Oktober, 19:00 Uhr), ratiopharm ulm (Mittwoch., 9. Oktober, 19:00 Uhr) und ALBA BERLIN (Samstag, 19. Oktober, 20:05 Uhr, live auf Sport1).
Zum Endspiel:
Etwas unkonzentriert startete der zweifache Titelverteidiger und Gastgeber in sein sechstes Spiel innerhalb von neun Tagen. Innerhalb von nur eineinhalb Minuten wussten die zu Beginn treffsicheren Gäste dies mit Distanztreffern von Benas Veikalas und zweimal Ryan Brooks zu einem 9:0-Start zu nutzen.
In der fälligen Auszeit weckte Marcel Schröder seine Spieler aus der anfänglichen Lethargie, und Top-Scorer Ricky Harris (23 Punkte) läutete mit einem Dreier die erste Aufholjagd der Partie ein. In der 9. Spielminute wurden die Mühen dann nach einem Korbleger von Spielmacher Tweety Carter mit dem 16:16-Ausgleich belohnt, bevor Maurice Stuckey knapp zwei Minuten nach Beginn des zweiten Viertels gar für Drei zum 23:21 und damit zur ersten Führung der Hausherren traf.
Der Turnier-Titelverteidiger hatte jetzt endgültig seinen Offensiv-Rhythmus gefunden und strahlte sowohl von jenseits der 6,75-Meter-Linie als auch in Person der beiden Center Jason Boone und Jamal Boykin, denen am Ende jeweils nur ein Rebound zu einem „Double-Double“ fehlte, unter dem Korb Gefahr aus. Wie schon im Halbfinale gegen die WALTER Tigers Tübingen am Vortag half Boykin auf der Centerposition aus, weil Chris McNaughton wegen einer leichten Blessur geschont wurde.
Mit einigen sehenswerten Aktionen – Ruben Spoden mit einem Dreier trotz Tony Gaffneys Hand im Gesicht und ein krachender Dunking von Jason Boone – setzte sich die Schröder-Truppe dann bis zur 19. Spielminute zur höchsten eigenen Führung des Abends (39:31) ab. Ein nicht weniger spektakulärer Buzzer-Beater durch Bonns „Big Man“ Enosch Wolf, der einen Wurf mit der Halbzeitsirene fast von der Mittellinie versenkte, sorgte zum Seitenwechsel aber für einen engen Spielstand: 41:36.
Die Halbzeitpause schien die Würzburger nach ihrem Marathonprogramm erneut etwas eingeschläfert zu haben. Wie schon zu Spielbeginn gehörten die ersten Minuten der zweiten Hälfte den Gästen vom Rhein. Der Ausgleich zum 43:43 durch den stark aufspielenden Litauer Benas Veikalas, der einmal mehr seine Treffsicherheit aus der Distanz unter Beweis stellte, veranlasste Marcel Schröder zu einer weiteren „Wake-Up-Auszeit“.
Anders als in der Anfangsphase fiel es seinem Team aber auch nach der Ansprache schwer, in die Partie zu finden. Das dritte Viertel ging in der Folge klar mit 29:13 an die Gäste, die mit einem Elf-Punkte-Vorsprung in den finalen Abschnitt starteten.
Trotz aller Müdigkeit zeigten die s.Oliver Baskets jetzt, angetrieben von den Fans, ihren Ehrgeiz. Begünstigt wurde die zweite fränkische Aufholjagd der Begegnung dadurch, dass Jimmy McKinney im Schlussviertel seinen „Shooting Touch“ fand. Drei Dreier des Flügelspielers innerhalb von fünf Minuten und ein immer stärker werdender Jamal Boykin wurden zum Garant für den erneuten Ausgleich (71:71, 36. Spielminute).
Nach einer nervenaufreibenden Schlussphase, in der Tweety Carters Korbleger mit der Schlusssirene vom Ring abprallte, gingen die beiden Teams beim Stand von 79:79 in die Verlängerung.
In den 5 Extra-Minuten traf John Little nach zwei vergebenen Freiwürfen von Bonns Jamel McLean einmal von der Linie zur knappen Würzburger Führung, dann mussten sich die 2.500 Zuschauer 2 Minuten bis zu den nächsten Zählern gedulden.
Die Gastgeber mobilisierten ihre allerletzten Energie-reserven in der Verteidigung, vorne traf Ricky Harris per Korbleger, und in der Schlussminute versenkte Tweety Carter nervenstark vier Freiwürfe und sicherte den s.Oliver Baskets zum dritten Mal den Sieg beim Bosch Rexroth Cup.
Text: Michael Will
s.Oliver Baskets – Telekom Baskets Bonn 88:81 (18:21, 23:15, 13:29, 25:14, 9:2)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Ricky Harris 23 Punkte/5 Dreier, Jamal Boykin 12 (9 Reb.), Jason Boone 11 (9 Reb.), Jimmy McKinney 11/3, Tweety Carter 10/1 (5 Assists), Ruben Spoden 8/2, Sebastian Betz 5/1, John Little 5, Maurice Stuckey 3/1.
Top-Scorer Bonn:
Veikalas 21/3, Brooks 11/2, Wachalski 9/1, Jordan 9/1 (5 Assists), Gaffney 9 (8 Rebounds).
Stimmen zum Spiel:
s.Oliver Baskets Headcoach Marcel Schröder:
„Wir haben das Turnier hochkarätig aufgestellt, um dadurch eine gute Vorbereitung zu haben. Die Bonner haben heute sehr gut gespielt und uns alles abverlangt. Wir hatten einen Durchhänger im dritten Viertel, Bonn hat auch gut verteidigt. Wir konnten dann aber im vierten Viertel einen Elf-Punkte-Rückstand aufholen und nach Verlängerung gewinnen. Das sind genau die Spiele, die wir in dieser Phase brauchen. Schon gestern Abend hatten wir ein tolles Publikum, und an einem Sonntag in der Vorbereitung so viele Zuschauer zu haben, ist schon außergewöhnlich. Wir sind froh, dass wir die Fans am Ende mit dem Turniersieg belohnen konnten.“
Jason Boone:
„Wir haben definitiv noch eine Menge Arbeit vor uns, aber ich bin zufrieden mit dem Stand unserer Vorbereitung, vor allem im Vergleich zum selben Zeitpunkt im letzten Jahr. Es gibt noch viel zu verbessern, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wegen der Verletzungen hatten wir das Team noch nicht komplett zusammen, das ist immer wichtig für den Rhythmus einer Mannschaft.“
Spiel um Platz 3:
FRAPORT SKYLINERS – WALTER Tigers Tübingen 67:63 (19:12, 19:16, 14:20, 15:15)
Top-Scorer Frankfurt: Barthel 14/3 (9 Reb./6 Ass.), Burtschi 14/4, Robertson 8, Klein 8, Voigtmann 7.
Top-Scorer Tübingen: Harris 16/3, Simons 12/4, Lischka 8, Nash 7/1.