81:93-ARBEITSSIEG IM POKAL BEI BISSIGEN KARLSRUHER LÖWEN

Es war ein hartes Stück Arbeit: Die Würzburg Baskets sind ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und mit einem 93:81-Auswärtssieg im BBL Pokal erfolgreich in die Saison 2023/2024 gestartet. Die Spieler von ProA-Ligist PS Karlsruhe Lions zeigten sich am Samstagabend in eigener Halle als hochmotivierte und bissige Gastgeber, die nie aufsteckten und es in der ersten Halbzeit schafften, einen zweistelligen Rückstand schnell wieder auszugleichen. Durch eine starke Phase kurz vor und in den ersten drei Minuten nach der Halbzeitpause konnten sich die Baskets wieder absetzen und einen Zwölf-Punkte-Vorsprung und damit den Einzug in die nächste Pokalrunde in den letzten 17 Minuten des Spiels souverän nach Hause bringen.


HIGHLIGHTS


„Glückwunsch an Karlsruhe zu ihrer Leistung, sie haben sehr aggressiv gespielt und gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Pokalspiele sind immer schwierig, aber wir haben es geschafft, die Intensität und Konzentration hochzuhalten und das Eis zu brechen“, sagte Filipovski. Gleich fünf seiner Spieler punkteten beim Saisonauftakt zweistellig, allen voran Otis Livingston (21) und Javon Bess (19). Im Achtelfinale werden die Würzburg Baskets am 14. Oktober den Deutschen Meister ratiopharm ulm in der tectake ARENA Zu Gast haben. 

Ins Achtelfinale gekämpft: So lassen sich die vierzig Minuten der Würzburg Baskets vor 1500 Zuschauern - darunter eine große und lautstarke Abordnung Gästefans - in der Lina-Radke-Halle zusammenfassen. Zwar lag der Favorit kein einziges Mal in Rückstand, aber spätestens ab Mitte des ersten Viertels nahmen die Hausherren, bei denen unter anderem die beiden ehemaligen Würzburger Julian Albus und O‘Showen Williams verletzungsbedingt nicht mitwirken konnten, den Pokalfight an und machten ihren Gästen das Leben schwer.

Die ersten Würzburger Pflichtspiel-Punkte der neuen Saison erzielte Baskets-Rückkehrer Max Ugrai, der nach einem Ballgewinn von Isaiah Washington im Fastbreak abschließen konnte. Gut fünf Minuten später war es Ugrai, der mit einem Steal einen Schnellangriff einleiten konnte - Zac Seljaas verwandelte die Chance zum vorerst deutlichen Zwischenstand von 4:12. Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels gelang den Gästen die erste zweistellige Führung, nachdem Darius Perry seine ersten fünf Punkte im Baskets-Trikot zum 10:20 erzielt hatte. Noch vor der ersten Viertelpause erhöhten die Karlsruher den Druck in der Verteidigung und ärgerten ihre Gäste immer wieder mit einer Ganzfeld-Presse - die Folge war ein 14:4-Lauf zum Ausgleich in der 12. Minute (24:24).

Von da an blieb es zunächst ein Pokalfight auf Augenhöhe, in dem sich die Gastgeber - angeführt vom starken Neuzugang Bakary Dibba - nicht mehr abschütteln ließen. Erst in den letzten beiden Minuten vor dem Seitenwechsel konnten die Baskets den knappen Spielstand von 38:39 mit einem 8:0-Run in eine Neun-Punkte-Führung  verwandeln - zwei Dreier besserten die Trefferquote aus der Distanz deutlich auf, und Javon Bess traf nach Offensivrebound mit der Halbzeitsirene noch einen Sprungwurf zum 38:47.

Auch ins dritte Viertel starteten die Würzburg Baskets an beiden Enden des Parketts sehr konzentriert und konnten den Abstand dadurch weiter ausbauen: Spielmacher Otis Livingston versenkte den Jumper zum 44:56 in der 23. Minute. Diesen komfortablen Vorsprung gab der Bundesligist trotz aller Bemühungen der Karlsruher Löwen anschließend auch nicht mehr her. Mit einer weiteren starken Phase konnten die Gastgeber den Zwölf-Punkte-Abstand zwar noch einmal halbieren, danach brachten die Würzburg Baskets einen hart erkämpften Auswärtssieg aber souverän über die verbleibnde Spielzeit.

Unterstützung bekamen sie dabei auch von den Gastgebern in Form von vergebenen Freiwürfen: Bakary Dibba traf zu Beginn des letzten Abschnitts zwei davon zum 63:69, von den folgenden acht Versuchen ließen die Karlsruher aber gleich sechs liegen, so dass sich die Baskets (92 Prozent Freiwurfquote) schnell wieder zweistellig absetzen und am Ende einen 81:93-Erfolg mit den eigenen Fans feiern konnten. Einem anderen Bundesligisten gelang dieses Kunststück am Samstag nicht: Die HAKRO Merlins Crailsheim unterlagen beim Ex-Würzburger Robin Benzing und den JobStairs GIESSEN 46ers mit 79:73.


PS Karlsruhe Lions - Würzburg Baskets 81:93
(17:22, 21:25, 23:22, 20:24) 


Für Würzburg spielten: 
Otis Livingston II 21 Punkte/1 Dreier, Javon Bess 19/1 (9 Rebounds), Darius Perry 15/1 (5 Steals), Zac Seljaas 12/1, Isaiah Washington 12 (8 Rebounds/4 Steals), Max Ugrai 9/1, Collin Welp 5/1, Felix Hoffmann, Amadou Sidibe. 

Top-Performer Karlsruhe: 
Bakary Dibba 21 (6 Rebounds/3 Blocks), Garai Zeeb 15/4, Lachlan Dent 11/2, Dennis Tunstall Jr. 9 (8 Rebounds). 


Key Stats
Freiwürfe: Würzburg 23 von 25 (92 Prozent) - Karlsruhe 12 von 19 (63 Prozent) 
Dreierquote: Würzburg 40 Prozent - Karlsruhe 32 Prozent 

 

Stimmen zum Spiel 

Felix Hoffmann, Kapitän Würzburg Baskets: 
„Positiv war heute vor allem, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es ist uns gerade in der ersten Halbzeit nicht gelungen, die Energie und Physis der Karlsruher zu matchen. Das ist ja auch eine meiner Aufgaben, ich habe der Mannschaft heute aber eher wehgetan als geholfen, das war etwas bitter. Wir wussten, dass die Karlsruher heiß sein werden und dass es hier schwer wird. Sie haben alles reingeworfen, und wir sind unserem Spielstil nicht wirklich treu geblieben. Im Lauf des Spiels haben wir den Ball besser bewegt, und es ist uns dann auch gelungen, im Vorfeld den einen oder anderen Ball zu klauen. Wir wollen auch in dieser Saison wieder aggressiv und intensiv verteidigen. Im letzten Jahr waren wir die Mannschaft mit den meisten Steals in der BBL, da wollen wir wieder hinkommen.“ 

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Wir hatten ein hartes Spiel in einer Halle erwartet, in der es schwierig zu spielen ist. Es war eine tolle Atmosphäre mit großartigen Fans beider  Mannschaften. Glückwunsch an Karlsruhe zu ihrer Leistung, sie haben sehr aggressiv gespielt und gezeigt, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Pokalspiele sind immer sehr schwierig, aber wir haben es geschafft, die Intensität und Konzentration hochzuhalten. Wir haben eine zweistellige Führung durch unsere schlechte Verteidigung im zweiten Viertel wieder verloren. Am Ende konnten wir uns aber gegen einen guten Gegner auswärts durchsetzen. Ich bin froh darüber, dass wir mit einem Sieg in die Saison starten konnten.“ 

Aleksandar Scepanovic, Headcoach PS Karlsruhe Lions: 
„Glückwunsch an Sasa Filipovski und Würzburg zum Sieg, ich wünsche ihnen viel Erfolg im Pokal. Es hat mir gefallen, wie sie ihre dominanten Guards eingesetzt haben, wir konnten sie nicht stoppen. Wir haben eine junge und unerfahrene Mannschaft und wollen uns weiterentwickeln. Daher war das für uns ein gutes Spiel, um uns auf die Saison vorzubereiten. Wenn das eigene Team hundert Prozent gibt, dann muss man zufrieden sein. Aus den Dingen, die uns am Ende des zweiten und am Anfang des dritten Viertels passiert sind, müssen wir lernen.“ 

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FOTO: Viktor Meshko