71:62-Heimsieg gegen medi bayreuth reicht nicht für den Klassenerhalt

Die s.Oliver Baskets haben im Frankenderby am 34. und letzten Spieltag der Beko BBL ihre Hausaufgaben gemacht: Dank einer starken kämpferischen Leistung besiegten sie vor 3.140 Zuschauern in der wie immer ausverkauften s.Oliver Arena medi bayreuth mit 71:62 (44:31).

Tübingen bleibt erstklassig – s.Oliver Baskets müssen nach drei Jahren Beko BBL absteigen

(Foto: Gerd Ulherr)

Die s.Oliver Baskets haben im Frankenderby am 34. und letzten Spieltag der Beko BBL ihre Hausaufgaben gemacht: Dank einer starken kämpferischen Leistung besiegten sie vor 3.140 Zuschauern in der wie immer ausverkauften s.Oliver Arena medi bayreuth mit 71:62 (44:31). Für den Klassenerhalt reichte es am Ende trotzdem nicht: Die WALTER Tigers Tübingen gewannen ihr Heimspiel gegen Phoenix Hagen mit 105:86 und sicherten sich dank des mit zwei Punkten knapp  gewonnen direkten Vergleichs den rettenden 16. Tabellenplatz vor den Unterfranken, die damit nach drei Jahren Beko Basketball Bundesliga wieder abgestiegen sind.

Von Beginn an ließen die Hausherren keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie das entscheidende Spiel der Saison 2013/14 gegen medi bayreuth unbedingt gewinnen wollten. Schon nach knapp zwei Minuten hatten Spielmacher Dominic Waters und Center Chris McNaughton die Unterfranken mit 7:2 in Führung gebracht. Der nach der Sperre von Center Jason Boone zum ersten Mal in die Startformation berufene Youngster Max Ugrai bewies dabei mit einem schönen Anspiel auf Kapitän McNaughton seine Übersicht.

Zwar spielten sich die Gäste mit einem Treffer von Ronald Burrell zum 14:15 nach sechs Minuten erstmals eine knappe Führung heraus, jedoch ließ die prompte Antwort in Form eines Dreiers von Ruben Spoden zum erneuten und bereits letzten Führungswechsel des Spiels nicht lange auf sich warten. Mit ihrer Entschlossenheit und einem deutlich erkennbaren Siegeswillen machten die Hausherren die Ausfälle von Jason Boone, Maxi Kleber und Sebastian Betz wett und ließen die im Vorfeld befürchteten Lücken unter den Körben vergessen.

Nachdem sie mit einem knappen 25:21-Vorsprung in das zweite Viertel gestartet waren, legten die Gastgeber selbstbewusst nach und zeigten ihre beste Phase der Partie: Mit einem siebenminütigen 16:4-Lauf enteilten Top-Scorer Waters und seine Kollegen den Oberfranken bereits deutlich auf 41:25. Erst kurz vor der Halbzeitsirene fingen sich die Gäste wieder.

Bayreuths Cheftrainer Mike Koch hatte in der Kabine wohl  deutliche Worte gefunden, denn seine Mannschaft trat nach dem Seitenwechsel deutlich aggressiver auf und verkürzte den Baskets-Vorsprung bis zur 24. Minute auf 47:40. Aber ausgerechnet unter dem Korb punkteten McNaughton, Spoden und Marcellus Sommerville weiter zuverlässig und hielten so den Vorsprung der Hausherren im komfortablen Bereich.

Nach einem Dreier von Bayreuths Topscorer Dennis Seeley eine Minute vor Ende des dritten Viertels sicherten Dominic Waters mit einem Freiwurf und Marcellus Sommerville aus der Distanz eine sichere 16-Punkte-Führung (63:47) vor dem finalen Viertel. Dank dieses Polsters konnte die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Koch in den letzten zehn Minuten einen Gang zurück schalten.

Acht eigene Punkte bis zum Spielende genügten letztlich für den ungefährdeten Sieg im Derby gegen die Oberfranken. Trotz des starken Auftritts kam in der ausverkauften s.Oliver Arena nach der Schlusssirene nur bei den Bayreuther Fans Feierstimmung auf. Die WALTER Tigers Tübingen hatten zu diesem Zeitpunkt bei noch zwei verbleibenden Spielminuten bereits einen deutlichen Vorsprung gegen Phoenix Hagen heraus gespielt. „Es ist bitter, im Endeffekt wegen zwei Punkten im direkten Vergleich gegen Tübingen abzusteigen. Wenn wir immer so aufgetreten wären wir heute, hätten wir sicher mehr Spiele gewonnen“, sagte „C-Mac“, der mit 14 Punkten und 6 Rebounds zum besten Spieler der Partie gewählt wurde, kurz nach Spielende.

Text: Michael Will


s.Oliver Baskets – medi bayreuth 71:62 (25:21, 19:10, 19:16, 8:15)

Für die s.Oliver Baskets spielten:
Dominic Waters 17 Punkte/2 Dreier (4 Assists), Cris McNaughton 14 (6 Rebounds), Ruben Spoden 11/2, Marcellus Sommerville 10/2 (9 Rebounds/3 Steals), John Little 8/2, Jimmy McKinney 7/2, Maurice Stuckey 4 (4 Assists), Max Ugrai, Ben Jacobson.

Bayreuth:
Seeley 12/2, Weems 11/1, Qvale 10, Heyden 8, Chambers 6/2, Hamilton 6 (5 Assists), Burrell 4, Wyrick 3 (7 Rebounds), Schmitz 2, Zeis, Spöler.

Stimmen zum Spiel

s.Oliver Baskets Geschäftsführer Steffen Liebler:
„"Wir gratulieren Tübingen zum Klassenerhalt, Igor Perovic und seine Mannschaft haben es verdient. Für uns ist der sportliche Abstieg natürlich sehr bitter, wir haben uns Platz 17 aber am Ende zum großen Teil selbst zuzuschreiben. Die Mannschaft hat bis zuletzt alles versucht, wir haben aber im Saisonverlauf zu viele Chancen nicht genutzt und Spiele abgegeben, die wir hätten gewinnen können. Jetzt geht der Blick nach vorne, es wird auf jeden Fall weiter gehen. Wir werden hart dafür arbeiten, so schnell wie möglich in die Beko BBL zurückzukehren. Das sind wir der Region und vor allem unseren treuen Fans schuldig, die uns auch in dieser schweren Saison bis zum Ende unglaublich unterstützt haben."

s.Oliver Baskets Kapitän Chris McNaughton:
„Wenn wir immer so aufgetreten wären wir heute, hätten wir sicher mehr Spiele gewonnen. Wir haben es als Team aber nicht geschafft, konstant zu spielen und eine Linie in die Saison hineinzubringen. Es ist natürlich bitter, dass wir nur wegen zwei Punkten im direkten Vergleichs mit Tübingen den Klassenerhalt nicht geschafft haben. Für die Fans tut es mir leid. Wir haben nicht immer die Leistungen gezeigt, die dem großen Einsatz der Fans würdig gewesen wären.“

s.Oliver Baskets Headcoach Stefan Koch:
"Es ist ein schwerer Moment für alle. Jetzt wird die Suche anfangen, in welcher Situation der Klassenerhalt verpasst wurde. Ich glaube, dass man diese Situation nicht finden wird, weil es ganz viele Mosaiksteine gegeben hat. Wir hatten nach der Verletzung von Maxi Kleber einen sehr deutlichen Abwärtstrend, den wir stoppen und umkehren konnten, so dass wir die letzten drei Spiele noch stark und gut bestritten haben. Ich bin auch froh, dass wir heute unseren Teil dazu beigetragen haben den Klassenerhalt zu schaffen, leider hat es nicht gereicht." 

medi bayreuth Headcoach Michael Koch:
"Glückwunsch an meine Mannschaft zu den letzten vier Monaten. Wir sind durch schwierige Zeiten gegangen, haben uns dann aber rechtzeitig zusammengerauft und die nötigen Spiele gewonnen, um die Liga zu halten. Wenn man es nicht in der eigenen Hand hat, dann ist es schwierig. Es war heute ein verdienter Sieg für Würzburg, aber wir haben es ihnen nicht einfach gemacht. Die Würzburger Spieler haben mit 100 Prozent Einsatz gespielt, meine Mannschaft mit 80 Prozent. Wir hatten aber lange die Starting Five auf dem Feld, und auch die Einwechselspieler haben ihren Teil beigetragen. Nachdem wir letzte Woche mit dem Heimsieg gegen Trier den entscheidenden Schritt gemacht haben war es für mich als Trainer natürlich sehr schwierig, dieses Spiel den Spielern noch zu verkaufen. Deshalb haben wir verdient verloren."

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