0:14-LAUF IM DRITTEN VIERTEL KOSTET DIE SIEGCHANCE 

Die Würzburg Baskets haben am 5. Spieltag der easyCredit BBL-Saison ihre erste Auswärtsniederlage hinnehmen müssen: Der FC Bayern München Basketball gab sich im ausverkauften BMW Park am Sonntagnachmittag keine Blöße und setzte sich 40 Stunden nach dem EuroLeague-Heimspiel gegen Istanbul mit 87:64 (42:34) gegen die Unterfranken durch. Die Gäste hielten in der ersten Halbzeit gut dagegen und blieben lange in Schlagdistanz, kassierten im dritten Viertel dann aber einen 0:14-Lauf zum vorentscheidenden Zwischenstand von 61:40. 


HIGHLIGHTS


Einer der Gründe für die Niederlage war die schwächere Dreierquote der Würzburg Baskets: „Es ist immer schwer gegen ein EuroLeague-Team wie München zu spielen, und dann sind heute auch noch unsere offenen Würfe nicht gefallen und es ist vor allem in der zweiten Halbzeit nicht gut für uns gelaufen“, sagte Otis Livingston II, der mit 18 Punkten Topscorer der Partie wurde. Weiter geht es für die Würzburg Baskets mit einem Heimspiel am kommenden Samstag um 20 Uhr gegen den Tabellenvierten NINERS Chemnitz, Tickets aller Kategorien sind im Online-Shop erhältlich. 

Bei den Gastgebern waren aufgrund der Zweifach-Belastung am Wochenende einige Verschnaufpausen angesagt: Die beiden Weltmeister Andreas Obst und Isaac Bonga gehörten zu den Spielern, die sich am Sonntag eine Auszeit gönnen durften, nur Nils Giffey war im bayerischen Nord-Süd-Derby am Start.

6700 Zuschauer sahen zu Beginn ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Würzburg Baskets in der Verteidigung konzentriert standen und auch im Angriff Antworten fanden. Allerdings deutete sich in den ersten Minuten auch schon an, was sich dann durch die gesamten vierzig Minuten fortsetzen sollte: Anspiele ans Brett wurden von der Bayern-Verteidigung konsequent unterbunden, und von außen wollten viele Würfe nicht den Weg in den Münchner Korb finden.

Eine Ausnahme war Otis Livingston, der 16 seiner 18 Punkte vor der Pause erzielte und mit seinem zweiten erfolgreichen Dreier den Spielstand in der 7. Minute auf 13:11 stellte. Kurz vor der ersten Viertelpause konnten die Münchner ihren Vorsprung dann aber auf 21:14 ausbauen, nach einem Dreier von Nelson Weidemann wurde es in der 13. Minute zum ersten Mal zweistellig (26:16). Die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski hatten zu diesem Zeitpunkt zwölf Dreier genommen, aber nur zwei getroffen.

Filipovski nahm eine Auszeit, und weniger als drei Minuten später war sein Team wieder auf zwei Punkte dran: Mit einem 10:2-Lauf verkürzten die Baskets in der 16. Minute auf 28:26. „Würzburg hat hart gespielt und gut verteidigt. Sie sind sehr unangenehm zu bespielen“, sagte Pablo Laso hinterher. 

Nach einem schön herausgespielten offenen Dreierversuch von Zac Seljaas nahm der Bayern-Headcoach eine Auszeit, bei der offenbar vor allem Sylvain Francisco gut zugehötz hatte: Der Franzose traf zwei Dreier und sorgte mit acht Punkten in Folge und zwei schönen Alley-Oop-Anspielen auf Danko Brankovic dafür, dass sich die Gastgeber wieder zweistellig absetzen konnten (42:32).

Die Gäste ließen sich dadurch zunächst nicht beeindrucken: Otis Livingston sorgte per Korbleger für den Halbzeitstand von 42:34, zu Beginn der zweiten Halbzeit trafen Isaiah Washington und Zac Seljaas von der Dreierlinie - beim Stand von 47:40 in der 24. Minute waren die Würzburg Baskets immer noch in Schlagdistanz.

Es folgte die entscheidende Phase des Spiels: Die Heimmannschaft legte in der Verteidigung eine Schippe drauf und zog mit einem 14:0-Lauf innerhalb von knapp vier Minuten auf 61:40 davon. Die Baskets versuchten weiter alles - unter anderem versenkte Max Ugrai einen Dreier aus mehr als acht Metern mit ablaufender Schussuhr - die deutliche Führung ließ sich das EuroLeague-Team um NBA-Champion Serge Ibaka aber nicht mehr nehmen und gewann souverän mit 87:64.

„Es war eine gute Erfahrung für meine Mannschaft“, sagte Sasa Filipovski: „Wir müssen weiter an uns arbeiten, um gegen die Mannschaften mithalten zu können, gegen die wir mithalten können.“
 

FC Bayern München Basketball  - Würzburg Baskets 87:64
(21:14, 21:20, 23:15, 22:15) 


Für Würzburg spielten: 
Otis Livingston II 18 Punkte/2 Dreier (5 Assists), Zac Seljaas 15/2 (7 Rebounds), Darius Perry 8/1, Isaiah Washington 6/1 (6 Rebounds), Max Ugrai 5/1, Javon Bess 5/1, Collin Welp 4, Owen Klassen 3, Felix Hoffmann, Elijah Ndi. 

Top-Performer München: 
S. Francisco 13/2 (8 Assists), C. Edwards 13/1, L. Bolmaro 12/2, D. Brankovic 11, Nils Giffey 5/1 (7 Rebounds/4 Assists) 


Key Stats
Dreierquote:
Würzburg 25 Prozent - München 39 Prozent 
Ballverluste: Würzburg 13 - München 9 
Punkte in der Zone: Würzburg 38 - München 26 


Stimmen zum Spiel 

Otis Livingston II, Würzburg Baskets: 
„Es ist immer schwer gegen ein EuroLeague-Team wie München zu spielen, und dann sind heute auch noch unsere offenen Würfe nicht gefallen und es ist vor allem in der zweiten Halbzeit nicht gut für uns gelaufen. Wir haben in der ersten Halbzeit gut dagegen gehalten, hätten aber noch physischer spielen und besser rebounden müssen. Das Gute am Basketball ist, dass es am nächsten Wochenende schon wieder weitergeht. Wir werden uns viele Videos von Chemnitz anschauen und uns intensiv auf sie vorbereiten.“ 

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Es war eine gute Erfahrung für mein Team zu sehen wie es ist, gegen ein EuroLeague-Team zu spielen. Wir waren körperlich und basketballerisch unterlegen. Ich wünsche den Bayern das Beste für die nächsten Spiele. Wir müssen weiter an uns arbeiten, um gegen die Mannschaften mithalten zu können, gegen die wir mithalten können.“ 

Pablo Laso, Headcoach FC Bayern München: 
„Unsere erste Halbzeit war nicht sehr gut, die defensive Stabilität hat gefehlt. Die zweite Halbzeit war dann besser und wir haben mehr Situationen kontrolliert und es geschafft, besser zu verteidigen und zu scoren. Ich möchte Würzburg loben. Sie haben hart gespielt und gut verteidigt. Wir wussten, dass es heute schwer werden wird, in der zweiten Halbzeit haben wir eine bessere Mentalität gezeigt. Es war von Anfang wichtig, gegen sie bereit zu sein, weil sie auf einem sehr guten Niveau spielen. Ich wünsche ihnen für die nächsten Spiele alles Gute. Sie sind unangenehm zu bespielen und ich bin natürlich glücklich über den Sieg.“ 

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FOTO: sampics Photographie