EMOTION | N°1 Saison 24/25

47 EINE SCHWALBE MACHT NOCH KEINEN SOMMER 46 EINE SCHWALBE MACHT NOCH KEINEN SOMMER EINE SCHWALBE MACHT NOCH KEINEN SOMMER Interview mit Saša Filipovski Saša, danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Lass uns direkt einsteigen: Als du das erste Mal nach Würzburg gekommen bist – wie hat sich der Club und die Organisation seitdem aus deiner Sicht entwickelt? Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung – nicht nur strukturell, sondern auch menschlich. Es sind die Beziehungen, die gewachsen sind, die Chemie im Alltag, der gegenseitige Respekt. Die Organisation ist professioneller geworden: mehr Kommunikation, bessere Ausstattung, mehr Qualität im Trainerteam. Dazu kommt besseres Equipment, neue Tools fürs Athletiktraining – und sogar eine Maschine zur Bodenreinigung (lacht). Es geht voran. Und ich glaube, die Stadt selbst kann in Zukunft noch stärker Teil dieser Entwicklung werden. Das wäre der nächste logische Schritt. Wenn du an den »typischen Würzburger Spieler« denkst – welche Eigenschaften, Werte und Fähigkeiten sollte er mitbringen? Was ist dir bei der Auswahl besonders wichtig? Unsere erste Priorität ist immer der Charakter. Wir suchen Spieler, die hungrig sind, die sich weiterentwickeln wollen – ehrgeizig, fokussiert, mit echter Leidenschaft. Und das nicht nur in Worten, sondern im täglichen Verhalten. Die Arbeitseinstellung muss auf Top-Niveau sein. Genauso wichtig ist, dass der Spieler ein echter Team-Player ist – jemand, der sich um seine Mitspieler kümmert, der versteht: Wenn du anderen hilfst, helfen sie dir auch. Es geht um Beziehungen, um gegenseitige Entwicklung. Ein guter Spieler macht auch andere besser. Natürlich zählen auch Skills und Erfahrung. Wir achten auf das sportliche Level, auf die Gesundheit, auf die bisherige Laufbahn. Aber der Charakter ist am schwersten zu verändern – da braucht es viel Zeit und Geduld. Oft entscheidet das, was ein Spieler in seinen ersten Lebensjahren mitbekommen hat. Werte, die zu Hause vermittelt wurden, prägen den Menschen. Deshalb suchen wir Spieler mit einem starken Hintergrund, mit klaren Werten und einer professionellen Einstellung. SF SF JK JK »Wenn du anderen hilfst, helfen sie dir auch. Es geht um Beziehungen, um gegenseitige Entwicklung. Ein guter Spieler macht auch andere besser.« Du hast einen sehr fordernden Job – Siege, Niederlagen, viele emotionale Momente. Was treibt dich an, jeden Tag weiterzumachen – auch an harten Tagen oder nach schweren Niederlagen? Mich motiviert die Idee, als Mensch zu wachsen. Für mich ist Basketball eine Lebensschule – voller Wiederholungen, Herausforderungen, Entwicklung. Ich lerne täglich: über Kommunikation, über Führung, über mich selbst. Dieser Prozess hört nie auf. Auch nach einer Niederlage will ich verstehen, was ich besser machen kann – als Coach, Kollege, Vater, Mensch. Ich bin hungrig darauf, besser zu werden – und genau das treibt mich an. SF JK

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