EMOTION | N°1 Saison 24/25

24 25 EUROPA, EMOTION, EKSTASE. EUROPA, EMOTION, EKSTASE. Am 18. Dezember stand das entscheidende Spiel um das Weiterkommen in der Gruppenphase an – auswärts in Bosnien gegen Igokea. Wir erwischten keinen guten Start, zwischenzeitlich lagen wir mit 13 Punkten hinten, viele hätten wohl nicht mehr an ein Comeback geglaubt. Doch dann zeigten wir Herz, Charakter und Nervenstärke. Im letzten Viertel drehten wir auf, kämpften um jeden Ball, trafen zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen – und holten mit 85:83 tatsächlich den Auswärtssieg! Gruppensieg, Round of 16, pure Ekstase! Am 28. Januar 2025 startete die Runde der Top 16 – und sie begann mit einem Feuerwerk. Gegner war Bertram Derthona Basket aus Italien, und einer überragte alles: Jhivvan Jackson. 7 Dreier in der ersten Halbzeit, insgesamt 34 Punkte – eine One-Man-Show, eingebettet in eine leidenschaftliche Teamleistung. Am Ende gewannen wir denkbar knapp mit 80:79, getragen von der lautstarken Würzburger Heimatkulisse. Nur eine Woche später reisten wir nach Patras, Griechenland – unter denkbar schlechten Vorzeichen. Unser Headcoach war krank, mehrere Spieler angeschlagen. Nach 20 Minuten lagen wir 20 Punkte zurück, die Hoffnung auf ein Wunder war klein. Doch in der Kabine fanden wir unsere Identität wieder. Aubrey Dawkins sagte später: »Wir sind nicht hergekommen, um Ausreden zu finden. Wir haben Charakter gezeigt.« Und genau das taten wir. Punkt für Punkt kämpften wir uns heran, verteidigten verbissen – und holten tatsächlich den 79:77- Auswärtssieg. Das wohl größte Comeback der Saison. Am 4. März kam dann AEK Athen nach Würzburg. Ein Klub mit Strahlkraft, mit großen Namen – und mit zwei Ex-Würzburgern, Joshua Obiesie und C. J. Bryce. Die Halle brodelte, 200 griechische Fans sorgten für laute Gesänge, Emotionen lagen in der Luft. Wir spielten gut, kämpften aufopferungsvoll, doch am Ende reichte es nicht. 71:77, eine knappe Niederlage – die nächste Chance wartete aber bereits. Eine Woche später kam es direkt zum Rückspiel. Sportlich starteten wir stark: Im ersten Viertel gelang uns fast alles, wir führten mit 34:19. Doch AEK Athen ist ein erfahrenes Team, die Halle war laut, die Fans pushten ihr Team – und Stück für Stück dreht sich das Spiel. Unsere Trefferquote pushten, kleine Fehler schlichen sich ein, und Athen nutzte das eiskalt. Am Ende mussten wir uns mit 84:77 geschlagen geben. Trotz der Niederlage nahmen wir viel mit – als Team und als Club. Solche Auswärtsspiele auf internationalem Level sind wichtig für unsere Entwicklung. Und wenn man die Möglichkeit hat, das mit Menschen zu teilen, die den Weg mitgehen und mittragen, dann ist das nochmal etwas Besonderes. Das Heimspiel gegen Patras, sportlich bedeutungslos, wurde dann zum Kuriosum. Doppelte Verlängerung, viele wilde Szenen, und am Ende eine knappe 115:119-Niederlage. Trotz allem: die Fans feierten, das Team blieb eng zusammen, und die Köpfe blieben oben. Denn das eigentliche Finale stand noch bevor. Am 26. März reisten wir ein letztes Mal – Ziel war Tortona, Italien. Ein Do-or-Die-Spiel um den Einzug ins Viertelfinale. Ein voller Fanbus begleitete uns, alles war angerichtet für einen dieser magischen Abende. Und wir gaben alles. Doch Derthona spielte sich in einen Rausch, traf wilde Würfe, und wir konnten dem nicht genug entgegensetzen. 80:74 – unsere Reise endete hier. Was bleibt, ist eine Geschichte, die uns keiner mehr nimmt. Wir haben auf Europas Bühne gespielt, haben große Namen geschlagen, uns Respekt erarbeitet und unsere Farben mit Stolz vertreten. Diese Saison war nicht nur ein Kapitel – sie war ein Aufbruch. Und wir wissen: Das war nicht das Ende. Sondern der Anfang. • JK

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