22 23 EUROPA, EMOTION, EKSTASE. EUROPA, EMOTION, EKSTASE. ES war der 1. Oktober 2024, als in Würzburg zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Spiel der Basketball Champions League angepfiffen wurde. Und dann gleich zum Auftakt der neuen Saison – mehr Vorfreude ging kaum. Mit Hapoel Holon aus Israel kam ein Team mit internationaler Erfahrung in unsere Halle, begleitet von verschärften Sicherheitsvorkehrungen, denn die angespannte Lage im Nahen Osten ließ nichts anderes zu. Ein besonderes Spiel unter besonderen Umständen – und unser Team war bereit. Mit einem fokussierten, konzentrierten Auftritt und der Rückendeckung unserer Fans holten wir den ersten BCL-Sieg der Geschichte: 85:76. Die Reise hatte begonnen. Nur eine Woche später dann das zweite Heimspiel, das zweite Champions-League-Duell. Diesmal war Igokea m:tel aus Bosnien zu Gast – ein physisches, erfahrenes Team. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte explodierten wir förmlich nach der Pause. Wir spielen schnell, verteidigen intensiv, und vorne fällt gefühlt jeder Wurf. 98:80 – ein Statement, das sich sehen lassen kann. Und mit zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen gehörten wir plötzlich zu einer kleinen, exklusiven Gruppe deutscher Teams, denen das in der BCL je gelungen ist. Am 23. Oktober begann dann unser internationales Abenteuer so richtig – auswärts in Frankreich, genauer: in Nanterre, einem Vorort von Paris. Schon die Anreise zum Palais des Sports fühlte sich ein wenig magisch an. Im Spiel zeigte sich: die Fans sind leidenschaftlich, die Gegner bissig. Doch wir blieben ruhig. Und dann war da noch ein bekanntes Gesicht: Desi Rodriguez, einst Publikumsliebling in Würzburg, jetzt auf der anderen Seite, der wie gewohnt Energie auf’s Spielfeld brachte. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, mit vielen Wendungen, doch in der Crunchtime übernahmen wir das Kommando. Kapitän Zac Seljaas traf wichtige Würfe, riss das Team mit, und wir feierten einen ganz starken 88:83-Auswärtssieg. Nach dem Spiel brachte unser Head Coach Saša Filipovski es auf den Punkt: »Basketball ist nicht einfach nur zehn Menschen, die sich auf dem Feld bekriegen, um einen Ball streiten und ihn irgendwie in den Korb werfen wollen. Basketball ist viel mehr – es geht ums Teilen, ums Kümmern, ums Helfen.« Diese Philosophie spürte man – auf dem Feld, in der Kabine, im Club. Mit drei Siegen aus drei Spielen war die Euphorie groß – und wurde im Rückspiel gegen Nanterre dann jäh gebremst. Es war einer dieser Abende, an denen irgendwie nichts fallen wollte. Die Franzosen spielten abgeklärt, wir fanden nie ganz unseren Rhythmus. Am Ende steht ein 88:96 auf der Anzeigetafel – unsere erste Niederlage in der BCL, aber kein Grund zur Panik. Viel ungewöhnlicher als das Ergebnis war jedoch das nächste Spiel: Eigentlich hätten wir Anfang Dezember erneut gegen Holon gespielt – diesmal in Israel. Doch aufgrund der politischen Situation fand die Partie in Ungarn statt. Der Ort neutral, die Stimmung merkwürdig. Und genauso zäh lief das Spiel. Wir kämpften, bissen, gaben nie auf, doch im letzten Viertel verloren wir die Kontrolle – 71:69, eine hauchdünne Niederlage. Damit stand fest: Alles entscheidet sich im letzten Gruppenspiel gegen Igokea. Basketball ist nicht einfach nur zehn Menschen, die sich auf dem Feld bekriegen, um einen Ball streiten und ihn irgendwie in den Korb werfen wollen. Basketball ist viel mehr — es geht ums Teilen, ums Kümmern, ums Helfen. Head Coach Saša Filipovski » «
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